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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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faszinierend. Er war faszinierend.
    »Ich würde es lieben.«
    Gina blinzelte, während sie sich zu erinnern versuchte, worüber sie gerade sprachen.
    Ach ja. Bären.
    Hurra!
    Kein Wunder, dass noch kein Mann sie um ein zweites Date gebeten hatte, wenn sich ihre Konversation auf Bären beschränkte. Sie zermarterte sich das Gehirn nach irgendeinem cleveren Thema, aber ihr fiel keines ein. Gina kannte sich mit Pferden und der Ranch aus. Mehr nicht. Sie konnte es nicht ändern.
    »Vielleicht …«, setzte sie an, brachte den Satz jedoch nicht zu Ende, worüber sie später, nach allem, was dann passierte, froh war.
    »Du duftest wie …« Teo legte seine freie Hand auf ihr Haar, das noch nicht geflochten war, sodass es ihr offen über den Rücken bis zur Taille fiel. »Die Bäume.«
    »Wahrscheinlich riechst du nur die Bäume«, flüsterte sie, ewiglich verloren in der Tiefe seiner Augen.
    »Nein«, sagte er, und dann küsste er sie.
    Gina war schon früher geküsst worden, da war sie sich ganz sicher. Doch in der Sekunde, als Teos Mund ihren berührte, konnte sie sich an keinen anderen Kuss mehr entsinnen, denn sie wusste noch in derselben Sekunde, dass dies der Eine war.
    Der Kuss. Der Augenblick. Der Mann. Wie konnte das sein?
    Sie wusste nur, dass es so war.
    Er schmeckte nach Pfefferminz – wahrscheinlich Zahnpasta – und trotzdem unsagbar exotisch. Er war ein Quell der Wärme in der kühlen Morgenluft. Solide in einer Welt, die das nicht von sich behaupten konnte.
    Seine Zunge zeichnete ihre Lippen nach. Was eigentlich hätte kitzeln müssen, war elektrisierend. Ihr Herz dröhnte im schnellen gleichmäßigen Takt von Hufschlägen; ihre Ohren sirrten, als würde die Erde beben oder als hätte sich die Luft mit Bienen gefüllt.
    Die Erdachse kippte; alles veränderte sich. Gina musste etwas zu fassen bekommen, um sie zu stabilisieren, sich festzuhalten.
    Sie schloss die Finger um seine Oberarme. Sie spannten sich bei der Berührung an, wölbten sich ihren Handflächen entgegen.
    Gina wollte über seine Haut lecken und feststellen, ob sie nach den Orangen schmeckte, die sie roch. Stattdessen leckte sie über seine Lippen, seine Zähne, seine Zunge, und seine Muskeln wurden wieder straff, als er ihre Hüften umfasste und sie an sich zog.
    Ihr Herz pochte nun lauter und gleichzeitig langsamer, was keinen Sinn ergab, denn Gina spürte es so schnell und heftig schlagen, dass es ihr aus der Brust zu springen drohte, und trotzdem hatte sich dieses Sirren in ihren Ohren nicht nur abgeschwächt, nein, es schien außerdem näher zu kommen. Aber wie könnte es noch näher sein als das hier?
    Sie wurde von etwas anderem abgelenkt, das pulsierte. Tiefer, gegen ihren Bauch, hart und prall, in einem Rhythmus, der dem Wummern in ihrem eigenen Körper entsprach – definitiv ein Herzschlag; keine Hufe.
    Gina spitzte die Ohren. Das Sirren hatte aufgehört.
    War sie tot?
    Sie löste die Lippen von seinen. Die Augen hinter seiner leicht verrutschten Brille – hatte sie das getan? Gina erinnerte sich nicht – hatten die Farbe der Bäume angenommen, von denen Teo behauptete, sie dufte nach ihnen. Er lächelte – es war ein törichtes glückliches Lächeln, das Gina instinktiv erwiderte. Sie hob den Mund, um einen weiteren Kuss zu empfangen – es schien eine schändliche Verschwendung, ihn eine weitere Sekunde ihres Lebens nicht zu küssen –, als ein Räuspern ertönte.
    Gina schloss die Augen. Mist! Waren die anderen wach? Beobachteten sie sie und Teo gerade, darauf lauernd, eine Magie zu zerstören, die von noch hellerem Glanz war als die der Sonne?
    Allerdings hatte Gina noch immer das Gefühl zu schweben. Nicht einmal den As würde es gelingen, sie von ihrer Wolke der Glückseligkeit herunterzuholen. Sie glaubte nicht, dass irgendwer das schaffen könnte.
    Sie sollte sich irren.
    »Dr. Mecate«, platzte Jases Stimme in den bis dahin perfekten Morgen. »Sie kommen wirklich schnell zur Sache.«

7
    »Mecate?«, murmelte Gina, als ihre Umgebung wieder Formen annahm.
    Matt hätte sie fast von Neuem geküsst, in dem verzweifelten Versuch, die Realität fernzuhalten. Aber solange McCord dort auf einem großen schwarzen Geländemotorrad saß und sie so wütend anstarrte, als hätte er sie dabei erwischt, wie sie es vor den Augen einer Vorschulklasse trieben, würde ihm das wohl nicht gelingen.
    Warum hatte er Gina bloß geküsst?
    Weil er sich nicht beherrschen konnte.
    »Du heißt Teo«, sagte Gina. »Nicht wahr?«
    Ihre Stimme

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