Wolfsgefluester
oder Jack und Rock. Warum das alles? Wenn sie glauben ich würde zu meinem ..." ich verstummte abrupt, um dann kurz darauf etwas anderes zu sagen, was ich eigentlich sagen wollte. "Wenn sie glauben, ich würde zur Zeitung gehen, dann hätten sie mir nie von hier erzählen dürfen." Wütend sprang ich von der Couch hoch in Richtung Tür. Ich dachte Joshua würde mich gleich aufhalten, aber er blieb seelenruhig am Schreibtisch stehen und sah mir hinterher. An der Tür angekommen erkannte ich auch den Grund für seine Gelassenheit. Jack stand auf der anderen Seite der Tür und knurrte leise. Instinktiv blieb ich stehen, ging aber dann in die Hocke, sodass ich auf Augenhöhe mit dem Tier war, und streichelte seinen Kopf. "Es tut mir leid Jack, aber ich kann nicht. So schön es hier auch ist, aber ich habe ein eigenes Leben" ich schnaubte ungläubig über meine eigene Aussage "ich muss zurück, aber wenn ich darf und willkommen bin, werde ich bestimmt wieder herkommen." Spontan gab ich ihm einen Kuss auf die Schnauze und stand auf. "Joshua richten sie Victor und Lydia meinen Dank aus. Leben sie wohl." Damit verließ ich ohne ein weiteres Wort zu sagen das Gebäude, stieg in mein Auto und tat nichts.
"Verdammt, verdammt, verdammt." Jedes Fluchen unterstrich ich mit einem Schlag, meiner bandagierten Hände, auf das Lenkrad. Was tat ich hier eigentlich? Ich sah mir das Gebäude an und erkannte, dass es vor einem riesigen Hangar stand. So hatten sie die Wölfe also hier untergebracht. Gar keine schlechte Idee. Zum zweiten Mal, am heutigen Tag sah ich auf die Uhr. Wow, wie die Zeit verging, fünfzehn Uhr siebenunddreißig. Erst jetzt nahm ich die Umgebung richtig wahr und bemerkte, dass es dunkel wurde. Und was machte ich nun?
5
Während ich im Auto vor mich hin grübelte, unterhielten sich Victor und Joshua miteinander.
"Sie hat nichts gegessen?"
"Nein Vic, leider. Es war schon schwer genug sie dazu zu bringen sich die Hände neu verbinden zu lassen."
"Ich glaube" Victor ging zum Fenster und sah ein Auto auf dem Parkplatz stehen. Er winkte Joshua zu sich "Ich glaube, sie weiß gar nicht, was in ihr steckt. Was schätzt du, wie alt mag sie sein?" Joshua runzelte die Stirn.
"Mh, wenn ich nicht geschnüffelt hätte, würde ich sie auf neunzehn schätzen, aber sie ist bereits sechsundzwanzig. Es ist kaum zu glauben, aber die Anzeichen stimmen. Sie ist definitiv eine von uns. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein." Victor nickte zustimmend.
"Auch die anderen haben es an ihr wahrgenommen. Der Geruch ist noch verfälscht. Was sagen die Wunden?"
"Wenn sie sich nicht immer wieder Neue zuziehen würde, wären sie schon längst verheilt. Eine Nacht durchgeschlafen und es wäre nichts mehr zu sehen. Sehr bemerkenswert, für jemanden der kurz davor steht."
"Ja da hast du recht."
Das Auto, das sie beobachteten, war meins, es war das Einzige überhaupt noch auf den Parkplatz. Ich saß einfach nur im Wagen und schlug von Zeit zu Zeit mit den Fäusten auf das Lenkrad ein. Ohne zu wissen, was ich wollte und was ich machen sollte.
"Ich glaub, es ist Zeit dem ein Ende zu machen. Ich hole sie rein"
"Du oder Jack?" lachte Joshua
"Mh, ich würde eher sagen Jack, da ist sie zugänglicher. Hast du gemerkt, dass sie gar keine Angst hat. Obwohl sie genau weiß, dass es Wölfe sind, zuckt sie nicht zurück, eher im Gegenteil, die Tiere haben einen besseren Zugang zu ihr als der Mensch. Sehr beeindruckend."
"Und ich würde dir vorschlagen dich zu beeilen, es sieht so aus als hätte sie eine Dummheit vor." Victor knurrte und rannte aus dem Büro, kurz darauf rannte Jack bereits zum Auto und sprang behände auf die Motorhaube.
6
Ich erschrak, als etwas Schwarzes mein Blickfeld streifte, und sah auf. Auf der Motorhaube stand Jack, mit gebleckten Zähnen und knurrte mich an. Aber anstatt Angst zu haben, stieg ich aus und trat an das Tier.
"Jack was soll das? Ich habe dir gesagt, dass ich nach Hause muss. Verdammt, dein Herr hätte mir das alles nicht zeigen sollen, wenn er mir nicht vertraut. Wie lange gedenkt er, mich hier festzuhalten? Ich habe eine Arbeit, ich hab ein Leben." Ich verstummte abrupt und drehte mich von Jack weg. Das Knurren und die feindselige Haltung hörten auf. Da ich direkt am Fahrzeug stand, legte er mir tröstend seine Schnauze auf die Schulter. "Oh Jack" mir liefen die Tränen und rasch verbarg ich mein Gesicht in seinem Fell und schlang die Arme um ihn.
Dass Joshua vom Büro aus alles beobachtete, wusste ich nicht. Eine
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