Wolfsgefluester
Gelände verließen. Beim Anblick des dritten Mannes blieb mir der Mund offen stehen.
"Bastien?", hauchte ich ungläubig. Der Mann blieb stehen, als hätte er mich gehört und natürlich hatte er das auch, schließlich was Bastien ein Wolf. Seine Augen funkelten und er wollte sich gerade abwenden, als ich mich besonnte.
"Bastien bitte warten sie."
"Warum sollte ich?", fragte er knurrend.
"Bitte, ich brauche ihre Hilfe" etwas an meinem Blick musste ihn erreicht haben, denn er seufzte und neigte den Kopf.
"Aber nur wir beide. Mein Bruder und die andere bleiben, wo sie sind." Ich nickte und folgte ihm in eine Kneipe, einige Blocks entfernt.
Mein Instinkt sagte mir, dass Victor und die anderen uns gefolgt waren, aber sie hielten sich wohlweislich zurück.
"Verrate mir deinen Namen? Meinen kennst du ja bereits."
"Samantha Deveraux" er zog eine Augenbraue hoch.
"Ja genau die. Ich bin Reporterin und kümmere mich insbesondere um Artikel, wo es um Tiere oder Tierschutz geht." Er schüttelte den Kopf.
"Nein, daher kenne ich sie nicht. Ich hatte von den Schwierigkeiten um Silvester gehört." Jetzt war es an mir, die Augen aufzureißen.
"Ich dachte, sie leben allein." Bastien schüttelte den Kopf.
"Ich stehe noch in flüchtigen Kontakt zu Lucca Stahl. Er rief mich Neujahr an und erzählte mir unter anderen, was sich so zugetragen hatte."
"Hatte er" ich räusperte mich "hatte er auch über den anderen Wolf gesprochen?"
"Sie meinen Svenson?"
"Ich weiß nicht, wie er hieß" Bastien nickte.
"Schwarz, weißes Ohr und weiße Schwanzspitze. Und naja mit einem zerfetzten Ohr?" ich nickte. "Svenson. Er müsste jetzt siebenundfünfzig sein. Bei Luccas Familie hatte ich ihn das letzte Mal gesehen." Ich merkte wie Bastien seine Worte gut überlegte. "Lucca sagte, dass sie ihre Eltern suchen und so wie es aussieht, der alte Svenson wohl ihr Vater sein könnte."
"Ja. Könnten sie mir etwas über ihn erzählen? Wo er herkam oder wo er sich aufhalten könnte?"
"Ich kann ihnen einiges sagen." Er blickte sich um "aber nicht hier."
"Okay, haben sie ein Auto?"
"Ja, wo wohnen sie?"
"Im Forellenhof" ich schob ihm eine Karte von der Pension zu.
"Okay, heute Abend, zwanzig Uhr. Ich habe morgen frei. Ich" er schluckte schwer "Victor kann ruhige auch dabei sein und die anderen."
"Danke Bastien, unsere Zimmernummer ist dreizehn. Komm einfach hoch." Er nickte, stand auf und ging, ohne ein weiteres Wort. Ich fühlte mich nicht wohl in dem Lokal und verließ es fluchtartig. Vor der Tür rannte ich in André rein, der mich schützend umarmte.
"Alles okay Kleines?" ich schmiegte mich an ihn.
"Jetzt ja, lass uns zum Auto gehen."
"Okay"
8
Um halb acht tigerte Victor nervös durch unser Zimmer.
"Verdammt Vic, entweder du bleibst jetzt still sitzen, oder wir binden dich fest." Victor knurrte, drehte sich um und tigerte weiter. Ohne nachzudenken, drückte ich ihn in einen Sessel nieder und setzte mich auf seinen Schoss. Er versuchte aufzustehen, aber ich knurrte ihn an und schnappte nach seiner Hand, als er mich am Oberarm packen wollte.
"Hey" sanft drückte er das Gesicht an meinen Hals. "Es tut mir leid, mi stea. Ich weiß, ich sollte ruhig bleiben, aber es ist so lange her."
"Schsch, ich weiß Vic. Ich bin für dich da. Alles wird gut." An ihn lehnend zog ich seine Arme um meinen Körper.
Kurz nach acht klopfte es leise an der Tür. André öffnete und Bastien erstarrte.
"Was?"
"Komm rein", knurrte André und zögerlich kam Bastien der Aufforderung nach, blieb jedoch an der Tür stehen.
"Bastien" ich erhob mich und trat beschwichtigend auf ihn zu. "Bastien, bitte setze dich. Keiner wird dir hier etwas tun." Er nahm den ersten Stuhl, den er erreichte, und setzte sich auf die Kante. Es war eine unbequeme Haltung und spiegelte seine Gefühlslage wieder.
"Bastien ich möchte dir alle vorstellen. Das ist Joshua, der Beta. Auf der Couch sitzt Jacob, Joshuas Bruder und an der Tür ist André, Jacobs Gefährte. Und Victor brauche ich dir ja nicht extra Vorstellen." Ich sah, wie sich Bastiens Miene unmerklich veränderte. "Wenn du möchtest, lassen wir euch beide allein. Ihr solltet erst einmal in Ruhe reden können."
"Nein", schrien Victor und Bastien aus einem Mund, ich spürte ihre Ängste greifbar.
"Jungs" ich sah André, Joshua und Jacob an und nach einem kurzen Nicken verließen sie das Zimmer.
Ich ging auf Bastien zu und hielt ihm auffordernd meine Hand entgegen, die er nach kurzem Zögern auch ergriff und sich von mir hochziehen ließ. Die andere Hand
Weitere Kostenlose Bücher