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Wolfsgefluester

Wolfsgefluester

Titel: Wolfsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilczyca
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Gefühle anderer prasseln noch auf sie ein. Die Mauer nach innen ist noch zu schwach. Aber wir arbeiten daran. Im Moment hält mein Schutzkreis um sie. Aber ich kann euch beruhigen, ihr geht es gut. Sie ist aufgeregt und nervös, aber mehr nicht. Ich werde ihr rechtzeitig helfen wenn sich was verschlimmert."
"Danke"

Ich verschlief die gesamte Fahrt. Die Männer unterhielten sich über belangloses. Das Thema Bastien sprach niemand an. Zwischenzeitlich mussten sie eine Pause eingelegt haben, denn als ich sechs Stunden später leise geweckt wurde lag ich auf Andrés Schoss.
"Was?"
Leicht strich er über meine Wange.
"Alles in Ordnung. Victor wollte Joshua ablösen. Du hattest so tief geschlafen das wir dich auch nicht wecken wollten."
"Oh" langsam richtete ich mich auf. "Wo sind wir?"
"In der Nähe von Roth. Da es gerade kurz vor vier ist wollten wir noch etwas laufen. Kommst du mit?"
"Ja klar." Mein Gesicht leuchtete bei der Vorstellung endlich wieder laufen zu können.
"Aber was ist mit dir?"
"Der Wald ist sehr dicht, niemand wird den Tiger sehen und wenn würden sie denken, sie träumen. Also mal ehrlich: ein Tiger in Deutschland?" wir lachten alle.
Rasch zogen wir uns aus und tobten bis zur Dämmerung durch den Wald. Da wir gerade Ende Januar hatten, waren es gute vier Stunden. Erschöpft, aber glücklich fuhren wir zu unserer Pension. Nach einer ausgiebigen Dusche trafen wir uns zum Frühstücken.

    6

"Meint ihr, es wäre sinnvoll so früh bei ihm aufzutauchen? Ich könnte doch erst einmal alleine sehen, ob er überhaupt bereit ist. Ich bin eine Frau und auf Fremde nicht so Angst einflößend wie ihr. Erst recht wenn ihr vier auf einmal vor ihm steht. Victor knurrte.
"Nein Vic, wie würdest du reagieren, wenn nach sieben Jahren dein Bruder plötzlich vor dir steht? Also ich wäre wahrscheinlich geschockt und vielleicht auch wütend."
"Du gehst nicht alleine zu ihm." frustriert stemmte ich die Hände auf den Tisch.
"Wer sagt, dass ich alleine gehe? Ihr seid im Auto, vor der Firma. Ich möchte nur alleine da reingehen, nicht alleine in der Stadt rumrennen. Für wie blöd hältst du mich?!" vor Wut sprang ich auf. André legte beruhigend eine Hand auf meine Faust.
"Sestrenku. Er meint es nicht böse, er macht sich doch nur Sorgen." Ich ließ mich auf den Stuhl sinken.
"Es tut mir leid. Ich möchte euch doch nur helfen und fühle mich im Moment so nutzlos." Victor zog mich auf den Schoss und schlag die Arme um mich. Sein Gesicht drückte er mir in den Nacken.
"Ich verstehe dich und ich bin ja auch einverstanden. Es ist nur schwer für mich." Ich schmiegte mich an ihn und schloss die Augen.
"Ich denke, wenn ich Bastien anspreche, ist er vielleicht bereit zu zuhören. Er wird dich an mich wittern, aber dennoch ..."
"Schsch, ich bin doch einverstanden. Du brauchst dich nicht weiter rechtfertigen. Wir machen es so. Aber zuerst müssen wir in Erfahrung bringen, wie er arbeitet und dann sehen wir weiter." Sanft wiegte er mich.
"Ich kümmere mich um die Zeiten." Joshua sprang bereits auf, als er das sagte, und war aus dem Raum verschwunden, ehe ein anderer reagieren konnte.
Eine halbe Stunde später war Joshua wieder da.
"Also Bastien ist auf Arbeit. Die sind im Wald unterwegs. Es wird geschätzt, dass er gegen siebzehn Uhr in der Firma ist." Victor sah auf die Uhr.
"Es ist jetzt halb elf. Wir können uns um drei Uhr wieder treffen und dann in die Stadt fahren. Seid ihr damit einverstanden?" alle nickten zustimmend, standen auf und verließen das Lokal.
"Und was machen wir beide?", fragte ich mit einem anzüglichen Lächeln.
"So gern ich auch möchte, aber ich ziehe es vor, dass wir ins Zimmer gehen und uns ausruhen." Vorsichtig stand er mit mir im Arm auf und ging, ohne auf meine Proteste zu achten, aufs Zimmerr.

    7

Als die Männer kurz vor drei Uhr bei uns im Zimmer angekommen waren, hatte mich Victor gerade einmal wenige Minuten zuvor geweckt. Denn entgegen meiner Aussage schlief ich ein, noch bevor ich richtig im Bett gelegen hatte.
"Weiß eigentlich jemand den Weg?", fragte ich auf dem Weg zum Auto.
"Wissen tu ich ihn nicht, aber unser Navi." feixte Joshua.
Im Auto zeigte mir Victor ein Foto von seinem Bruder.
"Es ist zwar schon einige Jahre alt, aber viel hatte er sich vielleicht nicht verändert." Ich prägte mir das Gesicht ein und stieg zehn Minuten vor fünf aus dem Auto. Wir hatten auf einen Parkplatz etwa zwanzig Meter vom Eingang entfernt geparkt.
Lange musste ich nicht warten, bis die ersten Arbeiter das

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