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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Schusswaffe und vielleicht ein paar Silberkugeln gefunden hätten.
    Wemversucheichetwasvorzumachen?WirwarenindemMomentverloren,alsdasFensterzerbarst,wennnichtschondavor.
    Aber es ist schwer, sich zu rühren, wenn so etwas in deinem Esszimmer geschieht. Normale Menschen reagieren nicht besonders gut auf plötzliche Todesfälle, und wir waren fast schon bemitleidenswert normal.
    Wir standen einfach da und sahen zu, wie der große, weiße Wolf Jimmy auffraß. Wir standen völlig schockiert da, während sich das Zimmer mit weiteren Wölfen füllte. Später verstand ich, dass das Rudel sich nach echter Rudel-Manier verhalten hatte. Natürliche Auslese. Survival of the Fittest. Nur die Guten sterben jung. Meine Schwester war die Nächste.
    Der Albtraum dauerte an, während ich zusah, wie meine Familie einer nach dem anderen starb. Ich war zu traumatisiert, um mich zu fragen, warum ich bis zuletzt aufgespart wurde. Zu entsetzt und schockiert, um zu bemerken, dass die Wölfe nicht ganz wie Wölfe aussahen.
    Das Fell rosa vor Blut, drehte sich der weiße Wolf schließlich zu mir um. Die anderen machten ihm den Weg frei, um ihn zu mir zu lassen. Ich starrte in seine Augen, und da wusste ich, wer er war.

7
    Das Kreischen weckte mich auf. Ich war schon auf den Füßen, in der einen Hand das Gewehr, die andere an der Tür, als mir klar wurde, dass das Geräusch aufgehört hatte.
    Ich lauschte angestrengt, um eine Richtung zu bestimmen, aber das Einzige, was ich hörte, war das Jammern eines Saxofons aus der Bar unten.
    Mein T-Shirt war schweißnass. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Eine Gänsehaut bedeckte meine Arme. Ich brauchte noch ein paar Momente länger, um zu begreifen, dass ich es gewesen war, die geschrien hatte.
    „Scheiße.“
    Ich stellte das Gewehr neben die Tür. Meine Hand zitterte, und ich ballte sie zur Faust, bis mir die Finger wehtaten. Ich ging zur Spüle, hielt den Kopf unter das Wasser, trank direkt aus dem Hahn, dann ließ ich das kühle Nass über die pulsierenden Venen in meinen Handgelenken laufen. Langsam normalisierte sich mein Herzschlag wieder.
    Wenn Edward mich jetzt sehen könnte, würde ich ziemlich in der Patsche sitzen .
    WegenmeinerVorgeschichtewarichverpflichtet,viermalimJahreinenspeziellausgebildeten Jägersucher -Psychiateraufzusuchen.Dasbedeutetenichtsanderes,alsdassichgelernthatte,wasgenauichsagenmusste,umfürdiensttauglicherklärtzuwerden.
    Mir ist klar, dass das Töten der Werwölfe meine Familie nicht zurückbringen wird.
    Nein, ich suche nicht auf eigene Faust nach dem weißen Wolf.
    „Die Träume sind weg“, flüsterte ich.
    Das leere Zimmer, in dem noch immer das Echo meiner Schreie nachhallte, verhöhnte mich.
    Ich hatte tatsächlich seit sehr langer Zeit keinen Traum mehr gehabt. Am Tag zu schlafen, hatte den Albträumen ein Ende bereitet. Aber sie waren immer noch da und lauerten darauf, dass mir ein Patzer unterlief. Genau wie die Werwölfe.
    Ich hob den Kopf. Wassertröpfchen stoben in alle Richtungen davon. Ich fühlte mich schwindlig. Außer Atem. Schwach. Ich wusste, wie ich das alles vertreiben konnte.
    Mit Blut. Ihrem. Jetzt.
    Erst ein paar Stunden zuvor hatte ich beschlossen, nicht jagen zu gehen, aber das war vor dem Traum gewesen. Jetzt hatte ich keine andere Wahl.
    Ich schnappte mir mein Gewehr und verließ das Zimmer.
    Meiner Armbanduhr nach war es vier Uhr morgens. Mir blieb nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Dämmerung. Aber es würde genug sein. Es musste genug sein.
    Als ich den Fuß der Treppe erreichte, runzelte ich die Stirn. Sämtliche Autos standen noch immer auf dem Parkplatz. Das Saxofon spielte unaufhörlich weiter. Drinnen waren noch immer die Lichter an. Hatten sie hier in der Gegend noch nie was von einer Sperrstunde gehört?
    Die Fenster waren geschlossen worden, um die Oktobernacht auszusperren. Ich konnte ihnen das nicht verübeln. So weit im Norden konnte jeden Moment der erste Frost eintreffen.
    Die Fensterscheiben waren trüb. Vielleicht vom Alter, vielleicht vom angestauten Zigarettenqualm, jedenfalls konnte ich drinnen nicht mehr erkennen als Schatten. Von denen sich keiner rührte. Allerdings hatte sich auch früher am Abend keiner gerührt, es sei denn, man zählte das Heben der Gläser an die Münder dazu.
    Ich verdrängte das Rätsel um die Kneipenbesucher aus meinen Gedanken. Es gab Wichtigeres. Ich könnte Jessie nach den geltenden Sperrstunden fragen. Falls es mich wirklich interessieren würde. Oder mich bei Damien beschweren,

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