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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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war.
    Natürlich würde ich zuerst Hector vernichten müssen. Ich konnte nicht in ein normales Leben zurückkehren, solange er da draußen auf mich wartete. Aber sobald er tot wa r …
    Alles war möglich.

27
    Mir kam plötzlich ein Gedanke, und ich befreite mich aus Damiens Umarmung. Vielleicht würde alles schon viel früher eintreten, als ich gedacht hatte.
    „Du hast kein Kondom benutzt.“
    Er blinzelte noch nicht mal. Er fluchte nicht und brüllte nicht, rannte nicht weg und zeigte auch sonst keine der typisch männlichen Reaktionen auf so eine Feststellung.
    „Ich weiß.“
    „D u … weißt?“ Ich setzte mich auf. „Was zur Hölle soll das heißen? Du könntest mich geschwängert haben.“
    „Nein.“ Er seufzte. „Das könnte ich nicht. Ich meine, das kann ich nicht. Und werde ich nicht.“
    Jetzt fluchte er doch noch, dann fuhr er sich mit den Händen durch die Haare und sprang aus dem Bett. „Es tut mir leid. Das ist vermutlich nicht der beste Zeitpunkt, um es dir zu sagen, aber ich kann dich nicht schwängern.“
    „Warum nicht?“
    „Sie behaupten, es sei medizinisch unmöglich.“
    Ich wollte fragen: Wer hat das behauptet? Wann? Warst du schon bei einem Spezialisten? Wo genau liegt das Problem?
    Aber die Art, wie er seine Schultern hielt, ließ mich zögern. Ich selbst wollte nicht über die Narbe auf meinem Rücken reden. Damien legte vielleicht keinen Wert darauf, die Narben auf seiner Seele zu erörtern. Ich musste das respektieren.
    „Tja, da geht er dahin, mein Traum vom weißen Gartenzaun“, witzelte ich.
    Es war sowieso ein dummer Traum gewesen.
    Damien verengte die Augen und legte den Kopf zur Seite. Er war verdammt noch mal viel zu scharfsinnig. Bevor er nachbohren konnte, fragte ich rasch: „Warum benutzt du dann überhaupt Kondome?“
    „Eine Schwangerschaft ist nicht das einzige Risiko.“
    Mist, natürlich. Jetzt war es an mir zu fluchen.
    „Du brauchst dir wegen mir keine Sorgen zu machen“, fügte er schnell hinzu. „Ich bin sauber. Das schwöre ich.“
    „Ich auch“, wisperte ich.
    Wir verfielen in Schweigen. Klinische Gespräche schienen ein hervorragender Stimmungskiller zu sein. Gut zu wissen.
    „Leigh?“
    „Mmm?“
    „Ich liebe dich.“
    Mehrere Sekunden lang konnte ich ihn einfach nur anstarren. „D u … kannst mich nicht lieben. Wir haben uns eben erst kennengelernt.“
    Er lächelte traurig. „Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet.“
    „Das ist verrückt.“
    „Ich weiß.“
    „Du bist von gutem Sex geblendet.“
    „Nein, Leigh. Ich bin von dir geblendet.“
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, deshalb sagte ich gar nichts. Damien setzte sich aufs Bett und streichelte mit der Handfläche über mein kurz geschorenes Haar.
    „Ich wusste immer, dass, sobald ich der Richtigen begegnete, ich sie ansehen und denken würde: Das ist sie . Ich hatte recht.“
    „Du weißt überhaupt nichts über mich.“
    „Da täuschst du dich. Ich weiß, dass du mutig, stark und loyal bist.“
    „Bei dir klingt das, als wäre ich ein Labrador Retriever.“
    Er ignorierte meinen Einwurf. „Du bist sexy, süß und mitfühlend. Wunderschön und ein bisschen traurig. Ich wünschte, du würdest mir anvertrauen, was dich zum Seufzen bringt, wenn du glaubst, dass niemand dich hört.“
    Tat ich das? Wahrscheinlich. Ich wünschte ebenfalls, ihm vertrauen zu können. Aber wenn ich ihm meine Geheimnisse erzählte, würde ich ihn töten müssen.
    Ha-ha .
    „Du hast selbst auch Geheimnisse, Damien.“
    „Ja, das stimmt.“
    „Wirst du sie mir anvertrauen?“
    „Das kann ich nicht.“
    Wir saßen im selben Boot. Wie passend.
    Ich nahm seine Hand. Ließ den Daumen über seinen Silberring gleiten und dachte an das, was Jessie über den Kraftverzehrer gesagt hatte. Wie könnte ich ihn fragen, ob er ein Werwolf war? Das war nicht, wie ihn zu fragen, ob er verheiratet, geschieden oder derzeit Single sei.
    Er fühlte sich nicht wie ein Werwolf an. Ich weiß, das klingt seltsam. Aber Werwölfe sind im Herzen böse. Natürlich nicht gleich von Anfang an. Am Anfang sind sie genau wie du und ich. Wenn sie gebissen werden, verändert das Virus sie sowohl körperlich als auch geistig. Sicher, sie sehen nach wie vor wie Menschen aus, aber in ihnen kämpft ein Dämon darum auszubrechen.
    Ich hatte das schon unzählige Male recherchiert, in all den langen Nächten, wenn ich nicht schlafen durfte. Dämonen existierte n – überall.
    Wie könnte Damien mich lieben, wenn sein Herz

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