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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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den Winter konserviert. Der Jagdmond war gleichzeitig der Blutmond wegen der großen Mengen von Blut, die in einer einzigen Nacht vergossen wurden.“
    „Und wenn so viel Blut vergossen wird, schreit die Erde auf“, fuhr Cora fort. „So viele Seelen für das Große Mysterium. Obwohl notwendig für das Leben, erzeugt die Menge von Tod eine perfekte Aura für Untaten.“
    „Na super“, murmelte ich. „Also, wie bringen wir ihn zur Strecke?“
    „Wirkt Silber bei ihm?“, fragte Cadotte.
    „Silber wirkt immer.“
    Wir stießen alle drei einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Allerdings manchmal nicht so gut, wie es sollte.“
    Jessie vollführte mit der Hand eine unhöfliche Geste. Will schnappte sich ihre Finger und drückte zu.
    „Ich verstehe nicht“, sagte er.
    „Silber wird den Weendigo töten. Es sollte auch den Kraftverzehrer töten. Aber den ultimativen Alpha? Ich weiß nicht. Es hat nie zuvor einen gegeben.“
    „Noch nie?“, fragte Will nach.
    „Die Voraussetzungen, um ein solches Geschöpf zu werden, sind extrem schwierig. Mensch wird zum Monster, Monster wird zum ultimativen Alpha.“
    „WaspassiertinderNachtdesJagdmonds?“,hakteWillnach.
    „Falls der Kraftverzehrer all die Energie aufnimmt, die erforderlich is t – “
    „Einhundert Werwölfe.“
    „Genau. Dann wird er zum ultimativen Alpha.“
    „Wie genau?“
    Sie runzelte die Stirn. „Er verwandelt sich.“
    „Einfach so, puff ?“, fragte ich.
    Cora wandte sich Will zu. „Was ist puff ?“
    Er zuckte die Schultern. „Magie. Also ist er im einen Moment der Kraftverzehrer, im nächsten dann der ultimative Alpha? Er muss kein Ritual vollziehen? Oder noch ein Opfer bringen?“
    „Oh doch. Es muss ein weiteres Opfer geben.“
    „Blut, Tod und Tränen? Noch mal?“, fragte ich.
    Cora sah mich nachdenklich an. „Das wäre naheliegend, aber tatsächlich habe ich es nirgends geschrieben gesehen. Ich werde die Texte überprüfen und anrufen, falls ich auf irgendetwas Hilfreiches stoße.“
    Jessie gab ein verärgertes Grunzen von sich. Niemand beachtete sie.
    „Das wüsste ich wirklich zu schätzen, n’okomiss . Ich will Sie nicht zur Eile antreiben, aber der Mond nimmt stetig zu.“
    „Ich verstehe.“
    Wir standen auf, und sie brachte uns zur Tür. Ich trat auf die Veranda und bedankte mich bei ihr. Lächelnd legte sie eine Hand auf meine entstellte Schulter.
    „Das hier ist nicht wichtig. Indem du ihm Bedeutung verleihst, lässt du ihn gewinnen.“
    Sie war gleichermaßen unheimlich wie weise. Trotzdem war es ein bisschen schwer, die Narbe zu vergessen, wenn sie schmerzte und brannte wie eine frisch geschlagene Wunde.
    Mit einem Räuspern zeigte Jessie auf ihren Mund. Cora schnippte mit den Fingern, und Jessie fing mitten im Satz zu sprechen an.
    „– eigentlich, wer Sie sind? Was soll das hier?“ Sie wandte sich an mich. „Ich dachte, du wärst auf meiner Seite. Und du.“ Sie drehte sich auf dem Absatz zu Cadotte um.
    „Haben Sie noch ein bisschen was von diesem Pulver, n’okomiss ?“
    Cora lächelte, dann kehrte sie ihre Taschen nach außen.
    Sie waren leer.
    „War sie wirklich so unheimlich?“, fragte Jessie. „Oder lag das an mir?“
    „Unheimlich“, bestätigte ich.
    Wir waren auf dem Rückweg nach Crow Valley. Jessie hatte so lange auf Will eingeschimpft, bis er schließlich entgegnete: „Ich sagte, benimm dich.“
    Das hatte sie genauso schnell zum Schweigen gebracht wie zuvor das Pulver. Falls da ein Pulver gewesen war. Ich war mir inzwischen nicht mehr so sicher.
    „Und, was haben wir heute gelernt, Kinder?“, fragte sie.
    „Die Nacht des Blutmonds wird kein Spaß werden.“
    „Das wusste ich schon vorher.“
    Genau wie ich.
    „Hector wurde vor zwei Jahren zum Weendigo, indem er den Mächten des Bösen das Leben deiner Familie versprach.“
    Das hatte ich ebenfalls schon gewusst, aber es laut zu hören, ließ mich zusammenzucken. Da Jessie aus der Windschutzscheibe schaute und nicht zu mir, bemerkte sie es nicht. Allerdings begegnete ich Wills Blick im Rückspiegel.
    „Jess“, murmelte er.
    „Hmm?“
    „Mir geht’s gut“, sagte ich hastig. „Wir müssen das durchgehen.“
    Jessie sah zu mir nach hinten, runzelte die Stirn, zuckte mit den Achseln und redete weiter. „Sie alle umzubringen, klingt für mich immer noch gut.“
    „Für mich auch“, stimmte ich zu.
    „Wer weiß? Vielleicht haben wir Glück und erwischen Hector, ohne uns groß anstrengen zu müssen.“
    „Könnte sein.“ Aber

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