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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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langsam und immer schön der Reihe nach.«
    Der andere Polizist unterbrach ihn. »Fred, vielleicht sollten wir sie in Ruhe lassen, sonst macht uns Cotta nachher wieder zur Schnecke«, sagte er vorsichtig.
    »Der wird uns zur Schnecke machen, wenn wir ihm nicht genau erklären können, was hier vorgeht«, antwortete Fred. »Dann schießt mal los, Jungs.« Sein Ton klang jetzt etwas freundlicher, aber er wich keinen Zentimeter.
    Wertvolle Zeit verging. Nachdem zunächst alle durcheinandergeredet hatten, übernahm endlich Justus das Wort und erklärte in knappen Sätzen ihren Verdacht.
    »Ihr meint, Wolfsgesicht war da? Dann los, Jungs, checken wir die Lage.« Die Gruppe setzte sich in Bewegung, wurde aber gleich wieder aufgehalten, weil zwei Männer ein Bierfass durch den Gang rollten.
    »Das darf doch alles nicht wahr sein«, stöhnte Justus entnervt. »Sind wir denn in einer Hollywood-Komödie?«
    Fred und Fritz hievten das Fass kurzerhand in die Toilette.
    Als sie endlich unten waren, gab es ein weiteres Problem: Die Tür zum Hinterhof war abgeschlossen. Natürlich steckte innen kein Schlüssel. »Kann man sonst irgendwie auf den Hof gelangen?«, fragte Justus nervös. Wenn das so weiterging, würde Wolfsgesicht wieder entkommen.
    Fred nickte. »Klar, durch die Einfahrt. Aber da muss man erst um den ganzen Block rennen, außerdem ist das Gittertor zu.«
    »Okay«, sagte Justus und flüsterte Peter zu: »Hol dein Spielzeug raus, Zweiter.« Er drehte sich wieder zu den Polizisten. »Bitte überprüfen Sie, ob Wolfsgesicht da draußen ist, und sichern Sie das Gittertor!«
    Justus hatte so bestimmt gesprochen, dass die beiden nickten und verschwanden. Peter zog das kleine schwarze Etui aus der Tasche, das er immer bei sich trug. Schnell hatte er den richtigen Dietrich gefunden. Es war nicht schwer, die Tür zu öffnen. Sie sprinteten auf den Hof. Doch er war leer. Die wenigen erhellten Fenster beleuchteten den Innenhof nur schwach. Kein Mensch war zu sehen. Möglichkeiten sich zu verstecken entdeckte Justus nicht. Auch am Ende der Ausfahrt war alles ruhig. Justus blickte die Hauswand hoch. »Verflucht«, sagte er.
    Sanft ließ der Wind ein Seil an der Mauer hin- und herschwingen. Von Wolfsgesicht fehlte jede Spur.
    Enttäuscht gingen die drei Freunde zurück in die Polizeistation und suchten den Inspektor. Wolfsgesicht hatte sie wieder hereingelegt: Er hatte das Seil am Dach befestigt und war nach oben entkommen! Und sie waren runter in den Hof gerannt!
    Nach einer Weile entdeckte Peter Mrs Harding, die zum Glück wusste, wo der Inspektor steckte. Die Detektive zogen ihn sofort beiseite. Einige Worte genügten und Cotta eilte mit ihnen in den zweiten Stock. Auf dem Weg dorthin rief er noch einen Sergeant herbei, der für den Waffenraum verantwortlich war.
    Mit seinem Sicherheitsschlüssel öffnete der Polizist wenige Sekunden später die schwere Tür. Hinter Cotta betrat er das Zimmer, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Die drei ??? mussten warten und liefen unruhig auf dem Gang auf und ab.
    »Okay, kommt rein«, rief Cotta endlich. Neugierig betraten Justus, Peter und Bob die Waffenkammer.
    Als Erstes fiel ihnen das Fenster auf: Einer der Flügel klappte im Wind. Das Glas war eingeschlagen, an der rechten Wand unterhalb des Fensters lagen Glassplitter. Justus schloss die Tür hinter sich und unterbrach damit den Durchzug.
    »Übers Nebenhaus aufs Dach gekommen, runtergeklettert, Scheibe eingeschlagen, mit der Hand durchgegriffen und von innen das Fenster geöffnet, das im zweiten Stockwerk leider nicht ausreichend gesichert ist.« Cotta analysierte die Situation stichwortartig, als spräche er in ein Diktiergerät. »Waffenschrank aufgebrochen.« Vorsichtig näherte er sich dem Schrank und schob mit einem Kugelschreiber die Tür auf, die lose im zerstörten Schloss hing. »Und das«, sagte Cotta.
    Sie traten hinzu. In Reih und Glied waren dort Gewehre eingehängt. Justus zählte fünf. »Spezialgewehre?«, fragte er.
    Der Inspektor nickte nachdenklich. »Wir benutzen sie nur selten. Meist zur Übung.« Er machte eine bedeutsame Pause. »Sie sind für Scharfschützen«, fügte er hinzu.
    »Es fehlt eins, Sir«, sagte der Sergeant.
    »Das sehe ich auch«, brummte Cotta.
    Justus räusperte sich. »Dann hat der Täter wieder einmal nur das Nötigste mitgenommen.«
    »Oder er wurde von dir gestört, Justus.« Cotta ging zum Fenster und öffnete es vollständig, wobei er vermied, mit der Hand an den Fenstergriff

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