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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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schweigend entgegen«, schloss Bob.
    Er blickte auf. »Na?«
    »Wow«, sagte Justus anerkennend. »Das passt. Falsche Fährten, Kletteraktionen und Maske: Wolfsgesicht könnte Jeff Rodder sein. Wenn das mal kein Matchball ist.«
    »Aber Rodder kann es nicht gewesen sein«, rief Peter. Der Zweite Detektiv hatte die Kopie des Artikels in der Hand und betrachtete das Foto. »Wenn er vor fünf Jahren verurteilt wurde und sieben Jahre bekommen hat, sitzt er noch im Knast.«
    »Außer, er wurde vorzeitig entlassen«, entgegnete Bob aufgeregt.
    »Okay.« Justus sprang zum Computer und warf ihn an. »Dann bin ich jetzt dran.« Er startete das Internet und begann mit der Suche.
    »Dauert mindestens genauso lang wie bei mir«, grinste Bob, während er seinem Freund über die Schulter blickte. »Mein gutes altes Sammelsystem ist doch gar nicht so schlecht.« Achselzuckend ging er ein paar Schritte zurück und stolperte dabei über den Colakasten. Er schob ihn unter den Tisch. »Übrigens, Peter, die Cola ist wieder alle. Wie wäre es, wenn du …?«
    »Was du nicht sagst.« Peter zog eine Flasche aus dem Kasten und spielte damit herum. Dann stand er auf und stellte sie auf das kleine Brett, das Justus an der Eingangstür angebracht hatte. »Unser neuer Glücksbringer«, sagte er. »Flasche leer.«
    »Wirklich kultig«, bemerkte Bob wenig begeistert. »Für wen von uns dreien steht sie denn?« Er grinste Peter an und drehte sich dann zu Justus. »Immer noch nix?«
    Justus kämpfte mit der Mouse. »Ich muss erst diese bescheuerten Erotikangebote wegdrücken«, murmelte er. »Warum sind die nur immer vorgeschaltet?«
    »Soll ich es dir wirklich sagen?«
    »So, jetzt habe ich es!« Ein Text erschien. Es war eine kleine Zeitungsmeldung, etwa zwei Monate alt. »New York«, las Justus vor. »Jeff Rodder, genannt das Wolfsgesicht, wurde gestern wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Rodder hatte vor einigen Jahren mit seinen in Märchenform angekündigten Verbrechen für einiges Aufsehen in New York gesorgt.« Justus schob die Seite noch weiter durch. »Mehr steht da nicht«, sagte er. »Aber das reicht ja wohl auch.«
    Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche und lud die Telefonauskunft von Kalifornien. Er gab den Namen Jeff Rodder ein. Doch er fand nichts.
    »Zwei Monate, das ist auch zu frisch«, meinte Bob. »Wenn er überhaupt Telefon hat und unter seinem richtigen Namen hier lebt.«
    »Ich weiß«, sagte Justus. »Aber probieren musste ich es.« Er nahm den Zeitungsausschnitt in die Hand, stand auf und wollte ihn einstecken.
    »Zeig mir noch mal das Bild«, bat Peter. Justus gab ihm den Zettel und Peter sah sich das Foto genau an. »Was hat er denn da an seinem Kinn?«, fragte er.
    Auch Bob hatte sich über den Artikel gebeugt. »Sieht wie eine Narbe aus. Offenbar gab es in seiner beruflichen Karriere mal eine kleine Messerstecherei.«
    »Vermutlich hat er deshalb immer eine Maske getragen«, schloss Justus.
    Peter gab ihm den Artikel zurück. »Und was machen wir jetzt?«, fragte er.
    »Jetzt mache ich euch davon eine Fotokopie«, sagte Justus trocken.
    »Vielen Dank, Erster. Aber eigentlich wollte ich wissen, wie wir weiter vorgehen.«
    Justus lachte. »Schlafen wir erst einmal drüber«, schlug er vor. »Es ist spät. Morgen treffen wir uns und überlegen, was zu tun ist.«
    »Aber bitte gleich morgen früh«, sagte Bob. »Nachmittags muss ich meine Cousine vom Flughafen abholen.«
    Peter blickte auf. »Ach nee! Mary aus Seattle kommt? Diese kleine Quasselstrippe? Dann sag ihr bitte, Justus und ich sind weggefahren. Ihr Gerede würden meine Ohren nicht verkraften.«
    »Außerdem will sie bestimmt wieder von morgens bis abends in unserem Trödellager herumstöbern«, stimmte Justus zu. Bei dieser Aussicht war ihm jede Notlüge recht.
    »So schlimm wird es nicht werden«, sagte Bob. »Sie ist ja jetzt ein Jahr älter und hat wohl inzwischen auch einen Freund.«
    »Na, dann rennt sie dir vielleicht nicht mehr hinterher, Bob!« Peter boxte ihm kameradschaftlich gegen den Arm. »Sie klebte ja immer wie eine Klette an dir. Scheint wenig nette Jungs zu geben, in Seattle.«
    »Es ist eine Kleinstadt bei Seattle«, korrigierte Bob.
    »Auf alle Fälle ziemlich nahe an Kanada«, warf Justus ein. »Da laufen nur Holzfäller herum.«
    Bob grinste über die von Justus zur Schau getragene kalifornische Arroganz. »Am besten, du sagst ihr das selber.«
    »Nein danke«, schloss Justus die Diskussion ab. »Also, morgen um halb elf? Ich habe

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