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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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Randgebiet von Rocky Beach erreichte, ging die Uhr schon auf Viertel nach sieben zu. Das Handy piepste, das musste Peter sein. Bob wollte es zu sich heranziehen, als er plötzlich in einer Nebenstraße den silbernen Chrysler sah. Die beiden Männer stiegen gerade aus.
    Kurz entschlossen ließ Bob das Handy liegen, bremste scharf ab und bog in die Straße ein. Er passierte das silberne Auto und lenkte den VW auf das Parkgelände eines nahe gelegenen Supermarktes. Seine Mutter ging hier regelmäßig einkaufen, aber zum Glück nicht um diese Uhrzeit. Er stellte den Wagen auf den nächstbesten Platz und steckte das Handy ein, das inzwischen wieder schwieg. Dann stieg er aus. Ob Rodder ebenfalls in der Nähe war? Er ließ seinen Blick über die Autos schweifen. Der schwarze Wagen, der zwei Reihen weiter parkte, kam ihm bekannt vor. Zwischen den abgestellten Autos huschte Bob so nahe heran, dass er das Nummernschild lesen konnte. Es war tatsächlich Rodders Auto. Doch es saß niemand mehr drin.
    Bob schaute sich um. Ein Mann schritt eilig auf die Eingangstür des Supermarktes zu. Die dunkle Lederjacke, das konnte er sein. Bob setzte sich in Bewegung.
    Im Supermarkt war bereits einiges los. Vorsichtig drückte sich Bob an Kunden vorbei und spähte um Regale. Nach wenigen Sekunden hatte er den Mann in der schwarzen Jacke entdeckt. Er ging an den Getränkeregalen vorbei auf einen Kassenbereich zu, der am gegenüberliegenden Eingang des Supermarkts lag. Um näher an ihn heranzukommen, musste Bob einen großen Tisch umrunden, auf dem Aktionsware für den Präsidentenbesuch gestapelt war. Neben US-Wimpeln und Poesiealben waren auch ein paar Taschenbücher dekoriert. Bobs Blick fiel auf ›Der Fall Kennedy‹ im Angebot für 3 Dollar 99. Sogar die Masken gab es hier. Sie waren im Preis bereits deutlich heruntergesetzt. An der Tankstelle hatte Bob noch das Doppelte bezahlt. Verärgert wollte er weitereilen, als er mit einem Mädchen zusammenstieß, das gerade eine der Masken in die Hand genommen hatte.
    »Bob! Das ist ja toll!«
    »Hi, Mary«, sagte Bob und schluckte. »Was machst du hier? Um diese Uhrzeit?«
    »Ich gehe nachher zum Präsidenten und da dachte ich …«
    Das Handy begann zu piepsen. Bob wollte es hervorziehen, doch Mary legte ihre Hand auf seinen Arm und zog ihn zu sich heran. »Los, komm mit! Gestern haben wir Fernsehen geguckt, da gab es einen tollen Vorbericht …«
    Er versuchte sich loszureißen, doch Mary hing an ihm wie eine Klette. »Lass das Handy stecken«, sagte sie, »dass die Leute sich aber auch andauernd mitteilen müssen …«
    Das Handy verstummte. Fieberhaft überlegte Bob, wie er seiner Cousine entkommen konnte. Rodder war bestimmt längst über alle Berge.
    »Hör zu«, begann er. »Ich habe jetzt wirklich keine Zeit. Justus und Peter sind verschwunden …«
    »Was? Verschwunden? Ich helfe dir suchen, Bob!«
    »Es ist besser, wenn ich allein losgehe. Wirklich! Du, äh, du quasselst mir entschieden zu viel!«, platzte Bob heraus.
    Sie war für einen kurzen Moment sprachlos. Diese Sekunden nutzte Bob. Ehe sie sich versah, hatte er sich an der Kassenschlange vorbei nach draußen gedrängt. Gebückt lief er zwischen ein paar parkenden Autos hindurch und kauerte sich hinter einen Geländewagen. Ein Blick durch die Windschutzscheiben bestätigte ihm, dass Mary ihn nicht verfolgt hatte. Aber er hatte auch Rodder verloren.
    Wieder meldete sich das Handy. Bob zog es heraus und wollte auf den Empfangsknopf drücken.
    »Das lässt du besser bleiben!«, sagte da eine schneidende Stimme über ihm. Bob spürte das kalte Metall einer Waffe an seinem Hals. »Auf den Boden damit und die Hände hoch!« Bob gehorchte. Er wagte nicht, den Kopf zu heben. Das Piepsen des Handys erstarb.
Warten auf Mr President
    Beunruhigt legte Peter den Hörer auf. Mehrfach hatte er nun schon versucht Bob zu erreichen, doch er nahm einfach nicht ab. Hoffentlich ist ihm nichts passiert, dachte der Zweite Detektiv. Oder hatte er bereits die Verfolgung Rodders aufgenommen? Peter blickte auf die Uhr. Zwanzig vor acht. Nach dem ursprünglichen Plan sollte er längst auf dem Weg zum Beobachtungsposten sein. Er wählte Inspektor Cottas Diensttelefon an. Vielleicht konnte er mit Justus sprechen.
    Es dauerte nicht lange, bis Cotta abnahm. Er reichte ihn gleich weiter an den Ersten Detektiv, der sofort lossprudelte und erzählte, dass bis auf Mr Ambler bereits alle vor Ort waren. Justus senkte die Stimme. »Auch Mrs Harding ist hier, sie

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