Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
rechnete sie nicht damit, dass einer von uns lange genug leben würde, um sie aufzuhalten, oder aber ihr schändlicher Plan war schon zu weit gediehen, um noch vereitelt werden zu können.
    Gab es noch eine dritte Option?
    „Mr. Mandenauer hat recht. Ich diene den Werwölfen. Aber bald schon werden sie mir dienen.“
    „Sie erschaffen eine Hexenwolfarmee.“
    Lydia neigte den Kopf.
    „Aber wie? Sie sind selbst kein Werwolf.“
    „Sind Sie sich da sicher?“
    „Ja“, sagte ich entschlossen, während ich innerlich zu schwanken begann.
    Eines hatte ich als Jägersucher gelernt: Regeln galten nur so lange, bis jemand oder etwas sie änderte.
    „Sie klingen nicht wirklich überzeugt. Aber schließlich habe ich auch eine Menge Zeit und Geld darauf verwendet, in euch allen Zweifel hinsichtlich dessen zu wecken, was ihr wisst und wem ihr vertraut.“
    Geld? Plötzlich ging mir ein Licht auf.
    „Sie waren das also! Sie haben die Informationen von dem Verräter gekauft.“
    Lydia lachte. „Es gibt keinen Verräte r – zumindest nicht im eigentlichen Sinn. Keiner Ihrer Leute hat Sie denunziert.“
    Gut zu wissen. Das beruhigte mich wirklich.
    „Wenn nicht einer von uns, wer dann?“
    „Wir verschwenden nur unsere Zeit“, sagte Edward. „Sie wird es uns nicht sagen.“ Er wandte sich wieder Lydia zu. „Ich fürchte, Ihr Liebhaber weilt nicht mehr unter den Lebenden. Das wird Ihr Vorhaben hoffentlich vereiteln?“
    „Nein, alles läuft exakt nach Plan.“
    „Sie wollten , dass Basil stirbt?“, fragte ich.
    „Das nun auch wieder nicht. Er war ein hervorragender Sexpartner. Hat alles getan, was ich wollte, und überall. Tag und Nacht. Der Junge war wirklich außergewöhnlich.“
    „Viel zu viel Information“, grummelte Nic.
    „Er ist meinen Befehlen erstaunlich gut gefolgt. ‚Töte Dr. Hanover‘, sagte ich. Und gleich darau f – peng, peng .“
    „In Wirklichkeit war es aber nur peng, peng für ihn, oder etwa nicht, Nic?“
    „Doch. Und dann ist er weggerannt wie ein Mädchen.“
    „Hey!“, protestierte ich.
    „Verzeihung. Wie wär’s, wenn wir ein bisschen peng, peng bei Miss Schutzgeist hier praktizieren würden?“
    Lydia lachte wieder. Warum fand sie Nics Drohungen, sie zu erschießen, nur so belustigend? Vielleicht konnte sie nicht erschossen werden. „Warum ist sie so überheblich, Edward?“
    Ich musste wissen, womit ich es zu tun hatte, bevor ich der Bedrohung irgendwie begegnen konnte. Aber selbst dan n …
    Ich sah zur Sonne, die zwischen den Bäumen hindurchblinzelte. Ich würde zu dieser Tageszeit nicht viel ausrichten können.
    „Lydia stammt von Zigeunern ab“, erklärte Edward.
    „Rumänien, Tamburine und Wahrsagerei?“, fragte Nic.
    Lydia schnaubte, während Edward im selben Moment entgegnete: „Wohl kaum. Zigeuner sind die traditionellen Gefährten von Werwölfen. Ihre Schutzgeister. Sie wachen über sie und werden im Gegenzug reich belohnt.“
    „Du wusstest das nicht?“ Nic sah mich an.
    „Doch.“
    „Zigeuner? Werwölfe? Und trotzdem warst du kein bisschen misstrauisch?“
    „Sie sagte, sie sei Ojibwa. Warum hätte ich ihr nicht glauben sollen?“
    „Du konntest den Unterschied nicht erkennen?“
    „Bist du je einem Zigeuner begegnet?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“
    „Genau. Weil sie nämlich ziemlich schwer in der Wildnis aufzuspüren sind.“
    „Es gibt nur noch sehr wenige mit reinem Zigeunerblut“, fuhr Edward fort.
    „Wie kommt das?“ Nic trat ein Stück nach vorn, aber ich hielt ihn zurück. Wer wusste schon, über welche Art Macht Lydia verfügte!
    „Hitler hat vierhunderttausend in seinen Konzentrationslagern vernichtet“, fauchte Lydia. „Er nannte uns nichtmenschlich.“
    „Ich hasse so etwas“, murmelte ich.
    Lydia warf mir einen finsteren Blick zu. „Mengele liebte es, mit den Zigeunern auf dieselbe Weise zu experimentieren wie mit den Juden. Als er seine Monster erschuf, tat er dies aus Körperteilen anderer Wesen.“
    „Seine Werwölfe tragen Zigeunerblut in sich“, mutmaßte ich, und Lydia neigte bestätigend das Kinn. „Aber wenn sie Ihre Cousins oder Brüder sind, Ihre Kinde r … oder was auch imme r … “
    „Siesagen sie ,alswärenSieselbstnichtaucheinevonihnen.“
    „Na schön, wenn wir also wirklich verwandt sind, warum wollen Sie dann über uns herrschen?“
    „Irgendjemand muss das tun. Wenn sich die Werwölfe zusammenschließen würden, angeführt von jemandem mit Verstand, jemandem, der sich nicht von einem Dämon, dem

Weitere Kostenlose Bücher