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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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hatte, und dann würde er mich hassen.
    „Ich wünschte, ich könnte dich hassen.“
    Ich zuckte zusammen. Hatte er meine Gedanken gelesen?
    „Tust du es denn nicht?“
    Sein Blick schweifte über das Bett, dann über mich. „Fühlt sich das für dich wie Hass an?“
    „Nein.“
    Er seufzte. „Aber es war auch keine Liebe.“
    Warum war es mir dann wie Liebe vorgekommen?
    Meine Augen brannten, und ich stand auf. Das träge, friedvolle Gefühl fiel von mir ab und wurde, während ich, das Ende des Lakens hinter mir herschleifend, durchs Zimmer ging, durch sirrende Energie ersetzt.
    Dann erhaschte ich im Spiegel über der Kommode einen Blick auf mein Gesicht, und ich erstarrte. Meine Augen waren vollkommen blau geworden; nicht ein winziger Hauch von Weiß umgab die Iris. Die Augen eines Wolf s – mit nur einem einzigen Unterschied.
    Die meisten Laien wissen nicht, dass ausschließlich Welpen blaue Augen haben. Wenn man in freier Wildbahn einem Wolf mit blauen Augäpfeln begegnete, sollte man besser darauf hoffen, eine Silberkugel dabeizuhaben.
    Die Panik machte meine Atmung flach. Wenn ich zum Wolf wurde, hatte ich menschliche Augen, was bedeutete es also, dass sie plötzlich wölfisch geworden waren, ich selbst aber nicht? Ich bezweifelte, dass es etwas Gutes war.
    Ich sah noch mal in den Spiegel. Nic zog sich gerade an. Was mir entgegenkam, da ich ihn auf der Stelle loswerden musste.
    „Du wolltest mich“, sagte ich. „Du hattest mich. Jetzt verschwinde.“
    Er hob den Kopf und drehte sich in meine Richtung. Ich hielt das Gesicht gesenkt, damit mein Haar meine Augen verbarg. Wenn er sie bemerken würde, wäre ich verloren. Oder aber er.
    „Was?“
    Unter der Ruhe hörte ich flüssigen, glühend roten, brodelnden Stahl.
    „Wir wollten beide herausfinden, was wir verpasst hatten.“ Ich bewegte mich mit einem Achselzucken auf die Tür zu. „Jetzt wissen wir es. Viel war es nicht.“
    „Du lügst fast genauso schlecht, wie du fickst.“
    Ich krümmte mich innerlich. Er log ebenfalls. Trotz meiner Unerfahrenheit wusste ich, dass das, was wir gerade geteilt hatten, genauso weit entfernt von schlecht wie von einem gewöhnlichen Fick gewesen war.
    Ich hörte ihn hinter mir herkommen, blieb jedoch nicht stehen, um festzustellen, wie nahe er war. Wenn ich es in den Flur schaffte, würde er mich nie einholen.
    Ich riss die Tür auf und hätte beinahe aufgeschrien, als ein großer schwarzer Schemen auf mich zustürzte.

17
    „Elise!“
    Edwards Stimme. Was hatte ich noch darüber gesagt, verloren zu sein?
    Der Hinterausgang war nur ein paar Schritte entfernt. Die Rückseite des Blockhauses befand sich sehr nahe am Waldran d – ein Vorzug, der mir jetzt zum ersten Mal auffiel.
    Ich versuchte, mich an Edward vorbeizudrängen, um ins Freie zu gelangen. Dort konnte ich dem Drang, mich zu verwandeln, der in mir pulsierte, als stünde der Vollmond am Himmel, nachgeben. Edward würde Nic hier festhalten; ich konnte dort draußen untertauchen. Zumindest bis Nic fort wäre.
    Aber Edward erwischte meinen Arm und hielt mich fest. Für einen alten Mann war er zwar stark, aber nicht so stark wie ich. Trotzdem war ich dazu erzogen worden, ihn nie zu verletzen, ihm zu gehorchen, deshalb blieb ich stehen und sah ihm ins Gesicht.
    Er zuckte zusammen, als er meine Wolfsaugen registrierte. „Was geschieht hier?“
    „Ja“, ertönte Nics Stimme aus dem Schlafzimmer. „Was geschieht hier?“
    Edwards Miene wurde düster, und er langte nach seiner Pistole.
    „Nein“, knurrte ich mit einer Stimme, die irgendwo zwischen menschlich und animalisch lag.
    „Elise?“ Nic kam auf mich zu.
    „Bleib, wo du bist.“
    Ich sollte nicht die Beherrschung verlieren; der Vollmond war noch Tage entfernt. Und selbst dann würde ich mich besser unter Kontrolle haben als jetzt.
    Ich hatte geglaubt, dass der Sex keine Auswirkung auf mich gehabt hätte, aber vielleicht war das ein Irrtum.
    „Was hat er hier zu suchen?“, fragte Edward scharf.
    Ich gab keine Antwort. War es nicht offensichtlich, dass er mich gesucht hatte?
    „Sie Närrin“, spie Edward mir entgegen. „Sie haben ja keine Ahnung, was passieren kann, wenn Sie solchen Bedürfnissen nachgeben. War die Erfahrung es wert, dafür zu sterben?“
    Ich wollte darauf nichts erwidern, da ich fand, dass sie es durchaus wert gewesen wa r – eine Tatsache, die ich Edward Mandenauer gegenüber niemals zugeben sollte, denn er würde mir den Gefallen nur zu gern erweisen.
    „Wovon faselt er da,

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