Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut
fühlte sich zu eng an für meinen Körper. Jede einzelne Empfindung brachte mein Blut zum Brodeln.
Ich krallte die Hände in seinen Rücken, dann erforschte ich die Rundung seines Hinterns, all die Hügel und Täler. Ich schlang die Beine fester um ihn und wurde mit einem weiteren wuchtigen Stoß belohnt.
Die ganze Welt schrumpfte zu der einen kleinen Stelle zusammen, an der wir vereinigt waren. Meine Jungfräulichkeit gehörte der Vergangenheit an, und ich war immer noch eine Frau. Oder zumindest so nahe dran, wie ich es sein konnte.
Jessie hatte gefragt, was das Schicksal mir noch Schlimmeres antun könnte. Im Moment interessierte mich nur, was Nic noch mit mir tun könnte, und für wie lange.
Ich wölbte mich ihm entgegen, und sein Körper reagierte; ich fühlte ihn in mir im Rhythmus unserer Herzen pulsieren. Mit geschlossenen Augen und zurückgelegtem Kopf drang er mit jeder Bewegung tiefer in mich ein.
„Mehr“, murmelte ich gegen seinen Mund, dann biss ich ihn in die Lippe. „Härter.“
„Ich werde dir wehtu n … “
„Das wirst du nicht.“ Ich umfasste seine Hüften und zeigte ihm, was ich brauchte. „Das kannst du gar nicht.“
Was ungestüm begonnen hatte, wurde immer wilder. Das Reiben von Fleisch an Fleisch stachelte mich auf. Ich bot ihm meine Brüste dar, nur dass Jessies T-Shirt im Weg war. Ich versuchte, es hochzuziehen, aber es war zwischen uns eingeklemmt, und auf gar keinen Fall würden wir uns jetzt voneinander lösen.
Mit einem Knurren, das mich bis in die Zehenspitzen erregte, fuhr er mir mit der Hand in den Halsausschnitt und riss den Stoff an der Vorderseite auf. Er beugte den Kopf und erhaschte eine Brustwarze, die er dann mit den Zähnen liebkoste.
Ich erbebte und spannte mich an. Stöhnend saugte er an mir. Ich konnte die Augen nicht länger offen halten, als nun eine völlig andere Wahrnehmung in meinem Bewusstsein explodierte. Der Wald, die Bäume, der Himme l – kein Mond, kein Vollmon d – , die Antwort auf jede Frage, die ich je hatte, gleich hier, so nahe, dass ich die Worte beinahe hören, die Lösung fast sehen konnte.
Ich war nicht länger gespalten, sondern ganz. Nicht Frau und Wolf, sondern ich. Zwei, die eins wurden, in einem Ritus, der so alt war wie die Zeit, und dan n …
IchkammiteinemüberraschtenKeuchen,alsereinenOrterreichte,dernurfürihnbestimmtwar.Immerundimmerwiederbewegteersichinmir,undderOrgasmusrissunsbeidemitsich.
Als das letzte Zucken verebbt war und die Luft wieder kühl wurde, streichelte ich ihm über das Haar. Mir wurde die Brust eng. Ich wollte ihn gleichzeitig festhalten und von mir stoßen.
Nic rollte von mir runter und auf die Matratze. Er sprach nicht; mir fiel nichts ein, das ich hätte sagen können.
Ich fühlte mich anders und trotzdem wie immer. Wie war das möglich?
„Das war nicht der Grund, weshalb ich zurückgekommen bin.“ Seine Stimme war distanziert. Ich wusste nicht, was ich getan oder vielleicht nicht getan hatte.
„Nein?“
Mit einem angewiderten Schnauben setzte er sich auf. „Ich habe kein Kondom benutzt. Verdammt!“ Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
Ich machte mir deswegen keine Sorgen, weil ich zum einen nicht schwanger werden konnte und zum anderen die Lykanthropie sogar Kopfschüsse, die nicht von Silberkugeln stammten, heilte und Geschlechtskrankheiten überhaupt nicht auf unserem Radar auftauchten. Blöd nur, dass ich nichts davon Nic sagen konnte.
„Ich bin noch nie in meinem Leben so dumm gewesen“, murmelte er.
Nackt und plötzlich allein sah ich weg, als mein Blick an einem blutigen Schmierfleck auf der Innenseite meines Oberschenkels hängen blieb. Ich wickelte schnell das Laken um mich, damit Nic ihn nicht bemerkte.
„Danke“, erwiderte ich.
„So habe ich es nicht gemeint.“
„Wie dann?“
Er hob die Hände, senkte sie wieder. „Du verwirrst mich vollkommen, Elise. Ich sehe dich an, und es ist, als wärst du nie weggegangen. Alles fühlt sich an wie früher, nur dass wir nicht mehr dieselben Menschen sind.“
Da hatte er recht. Ich war noch nicht mal mehr ein Mensch. War ich es überhaupt je gewesen?
„Du siehst aus, als wären sieben Tage vergangen und nicht sieben Jahre.“ Er legte den Kopf zur Seite und musterte mein Gesicht. „Wie kann das sein?“
Seine Worte erinnerten mich wieder dara n – falls ich eine solche Erinnerung braucht e – , dass wir niemals zusammen sein konnten. Früher oder später würde er herausfinden, wer ich war, was ich getan
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