Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
Augenblick flatterte kein Fell in der Brise, sondern mein Haar.
    „Was zur Hölle?“, keuchte Jessie. „Niemand kann sich derart schnell verwandeln.“
    „Wo ist das Amulett?“, fragte Will.
    „Ich habe es nicht dabei.“
    „Offensichtlich.“JessiesTonfallwarsotrocken,dassichkichernmusste.
    Mit geweiteten Augen reichte sie mir eine Jeans und wieder mal ein T-Shirt. „Was ist denn mit Ihnen los? Sonst gehen Sie doch zum Lachen immer in den Keller.“
    UndichsolltemichwirklichnichtsomunterfühlenmitdemtotenMannzumeinenFüßenunddemmitSilberkugelngeladenenGewehrsonahanmeinemHerzen,ganzzuschweigenvonNic,derohneZweifelgeradeGeschwindigkeitsrekordebrach,umsoschnellwiemöglichsoweitwiemöglichvonmirwegzukommen.
    Aber die Stärke und Energie, die ich als Wolf besessen hatte, waren noch immer in mir. Zum allerersten Mal vermisste ich es nun zu sein, was ich war, und sehnte mich danach, wieder so zu werden.
    Jessie schaute zu dem toten Sheriff. „Ich dachte, Sie bräuchten kein menschliches Blut.“
    „Ich war das nicht.“
    „Als hätte ich das nicht schon tausendmal gehört.“
    Plötzlich starrte ich wieder in einen Gewehrlauf.
    „Mir unentwegt damit zu drohen, mich zu erschießen, bringt uns auch nicht weiter.“
    „Wenn Sie nicht aufhören zu lügen, bleibt mir keine andere Wahl.“
    „Edward hat mich losgeschickt, um Sie zu suchen.“
    „Ich brauche schon seit Jahren keinen Babysitter mehr.“
    „Es war mehr ein Test.“ Ich seufzte. „Für mich.“
    Sie runzelte die Stirn. „Wir sind vorhin ins Blockhaus zurückgekommen, aber Sie haben geschlafen. Dann rief der Hilfssheriff an un d … Was zum Teufel ist passiert, dass Mandenauer es für nötig hält, Sie auf die Probe zu stellen?“
    Ich sah zu Will, dann wieder zu Jessie. Ich wollte es ihnen nicht sagen, aber besser ich als Edward.
    Rasch rekapitulierte ich die Ereignisse der letzten Stunde n – wobei ich mein Erlebnis mit Nic, so gut es ging, unter den Teppich kehrte.
    „Und, taugt der FBI -Typ was?“ Jessie grinste.
    „Jess“, ermahnte Will sie. „Das geht dich nichts an.“
    Jessie musterte mich mit einer hochgezogenen Braue, und ich konnte nicht anders als zu lächeln.
    „Das habe ich mir schon gedacht“, feixte sie. „Kerle wie er sind es fast schon wert, sich von einer Silberkugel in die Hölle befördern zu lassen.“
    Zu meiner Überraschung empfand ich mit einem Mal ein Gefühl von Kameradschaft. Gerade noch war ich in Versuchung gewesen, zum Werwolf zu werden und mit dem Rudel zu jagen, und nun schien sich mit Jessie plötzlich genau die Art von Freundschaft anzubahnen, nach der ich mich immer schon gesehnt und die ich nie gefunden hatte. Ich war mir nie zuvor so gespalten vorgekommen wie in diesem Moment.
    „Wie ist der Sheriff gestorben?“ Mithilfe ihrer Taschenlampe überprüfte Jessie die Leiche.
    Die Zeit der Kameradschaft schien vorüber zu sein.
    „Ich konnte nicht viel erkennen“, antwortete ich.
    „Als wir ankamen hatte ich den Eindruck, als würden Sie sich ihn ganz genau ansehen.“
    „Ich habe ihn beschnüffelt.“
    „Würg.“
    „Für einen knallharten, erbitterten Jägersucher sind Sie aber ziemlich empfindlich, wenn es um Details geht.“
    „Verdammter Mist.“ Jessie hatte den Lichtstrahl auf den Hals des Sheriffs gerichtet. „Ich bin zwar kein Gerichtsmediziner, aber für mich sieht es ganz so aus, als ob man ihm die Kehle sauber durchgeschnitten hat, anstatt sie mit Reißzähnen zu zerfetzen.“
    Ich musterte die klaffende Wunde. „Das sieht für Sie sauber aus?“
    „Für diese Art von Mord schon. Eindeutig eine Messerwunde.“ Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. „Womit Sie aus dem Schneider wären.“
    „Ich hätte die Tatwaffe ins Gebüsch werfen können.“
    „Mit den Pfoten? Abgesehen davon wären Sie bei einer Verletzung wie dieser überall blutbespritzt.“
    „Igitt.“
    „Wer ist jetzt empfindlich?“
    „Sie behaupten also, wir hätten es hier mit einem guten alten, durchschnittlichen Mord zu tun?“, fragte ich. „Nichts Interessanteres?“
    „Hat ganz den Anschein.“
    „Was bedeutet, dass es für uns keinen Grund gibt, weiter hierzubleiben.“ Wenn ich auch nicht die leiseste Ahnung hatte, wo ich sonst hätte hingehen sollen.
    Jessies Handy klingelte. Den Blick noch immer auf den Leichnam gerichtet, ging sie ran.
    „Jessie.“
    Ich hörte Edwards Stimme klar und deutlich, obwohl Jessie das Handy an ihr Ohr drückte. Meine Transformationsgeschwindigkeit war nicht das Einzige, was

Weitere Kostenlose Bücher