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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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übernehmen müssen.“
    „Jetzt schon. Improvisieren Sie einfach.“
    „Ich bin nicht der Typ, der improvisiert.“
    „Dann werden Sie es.“ Jessie legte auf.
    „Verdammt.“
    „Was hat sie gesagt?“
    „Ich soll improvisieren.“
    „Verdammt“, wiederholte Nic.
    „Ja.“
    „Ich sollte besser den Doktor anrufen. Ihm sagen, dass er den Leichenwagen zurückpfeifen kann. Allerdings habe ich keinen Schimmer, wie ich ihm verklickern soll, dass die Leiche verschwunden ist.“
    Ich reichte Nic das Handy, dann betrachtete ich das blutdurchtränkte Gras. Ich war völlig ratlos, womit ich anfangen sollte. Nic gesellte sich wenige Minuten später zu mir.
    „Was hast du ihm gesagt?“
    „Die Wahrheit.“
    „Wie bitte?“
    „Nicht die ganze Wahrheit. Krieg dich wieder ein.“ Nic schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn darüber informiert, dass der Sheriff verschwunden ist. Da das hier in der Gegend eine Epidemie zu sein scheint, hat er nicht sonderlich überrascht reagiert.“
    Nur von den Geräuschen der Nacht gestörte Stille senkte sich über die Lichtung.
    „Ich schätze, du kannst jetzt gehen“, sagte ich. „Hier gibt es nichts Natürliches.“
    „Nein.“
    Ich sah ihn überrascht an. „Warum solltest du bleiben?“
    „Ich verlasse den Schauplatz eines Mordes nicht einfach, selbst wenn die Leiche das tut. Das ist nicht die Art, wie wir beim FBI die Dinge regeln.“
    „Du hast beim FBI oft mit verschwundenen Leichen zu tun?“
    „Das ist nicht der springende Punkt.“
    „Du kannst ihnen nicht sagen, was hier los ist.“
    „Ach, wirklich? Die würden mich unverzüglich in eine kleine weiße Zelle verfrachten.“
    In Wahrheit wollte ich, dass Nic blieb. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Nicht dass er mehr davon verstanden hätte herauszufinden, warum sich eine Leiche in Luft aufgelöst hatte. Aber zumindest war er jemand, der mit Mordfällen Erfahrung hatte. Allerdings mussten wir erst noch ein paar andere Dinge klären, bevor wir zusammenarbeiten konnten.
    „Wir dürfen nicht meh r … “
    „… miteinander schlafen?“, spie er mir entgegen. „Darauf bin ich selbst auch schon gekommen, Elise.“
    „Ich wollte sagen: ‚ständig aufeinander losgehen‘, aber das andere auch.“
    Auf gar keinen Fall würde ich eine Affäre mit einem Mann fortsetzen, der mich abstoßend fan d – besonders, nachdem ich ihn immer noch liebte. Ich mochte armselig sein, aber ich war nicht dumm.
    „Gut.“ Sein Kiefer war angespannt.
    „Wir werden zusammenarbeiten.“ Ich streckte ihm die Hand entgegen. „Und weiter nichts.“
    Er starrte mehrere Sekunden lang auf meine Finger, dann drehte er sich auf dem Absatz um und stapfte in den Wald.
    „Ich nehme das als ein Ja“, rief ich seinem verschwindenden Rücken hinterher.
    Unsere Fahrt zurück nach Fairhaven verlief schweigsam. Wir erreichten die Stadt gegen drei Uhr morgens.
    „Sieht aus, als wäre der Hilfssheriff zurück.“ Nic starrte zur Polizeiwache, in der sämtliche Lichter brannten.
    „Vermutlich sollten wir ihm mitteilen, dass er befördert wurde“, schlug ich vor.
    „Hmm. Er wird darüber nicht sehr glücklich sein.“
    „Warum denn nicht?“ Ich ließ den Blick über die ruhige, friedvolle Straße schweifen. „Fairhaven scheint ein netter Ort für einen Sheriff zu sein.“
    „Das war er mal.“
    „Er ist ein Bulle. Er wird seinen Job schon machen.“
    „Daran zweifle ich gar nicht. Aber Kleinstädte heuern für gewöhnlich pensionierte Polizeibeamte a n – alte Männer, die keine Scherereien mehr wollen.“
    „Oh“, murmelte ich, als mir klar wurde, warum Basil möglicherweise alles andere als begeistert sein würde über seine Beförderung zum Sheriff mit ernsthaften Problemen.
    Nic hielt den Wagen an und schaltete den Motor aus.
    „Ich denke nicht, dass wir ihm tatsächlich sagen sollten, was hier vor sich geht“, meinte ich.
    „Wir wissen nicht, was hier vor sich geht.“
    „Dann sollte es keine Schwierigkeiten geben. Abgesehen von der Sache mit den Werwölfen und den Leichen, die plötzlich verschwinden. Aber das sollten wir wohl besser für uns behalten.“
    „Was, wenn wir ihm einfach sagen, was wir wissen? So wenig es auch sein mag.“
    „RegelNummereins“,zitierteich.„KeineWahrheitfürZivilisten.SiegerateninPanik,dannwendensiesichandiePresse.DasGanzewäreeingefundenesFressenfürden National Enquirer .“
    „Vermutlich hast du recht.“
    Wir stiegen aus dem Auto und gingen die Treppe zur Polizeiwache hoch.
    „Aber

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