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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ein Lächeln unterdrücken. Trotz seines sanften Kusses hatte Nic eine Erektion, die sich deutlich sichtbar unter seiner Jeans abzeichnete.
    „Falls er glaubt, dass er mich noch mal aus der Stadt werfen kann“, sagte Nic, „werde ich ihm in seinen knochigen Arsch treten und ihn anschließend erschießen. Mit einer Silberkugel, nur um ganz sicherzugehen.“
    Ich fing an zu lachen, dann brach ich ab, als mir ein Gedanke kam, der mich erschaudern ließ.
    „Warte hier“, sagte ich, dann ging ich Edward in die Küche hinterher.
    Er hatte ein Paket auf dem Tisch deponier t – meine Forschungsunterlagen, dem Himmel sei Dank. Eine Sache weniger, um die ich mir Sorgen machen musste. Auf zur nächsten.
    Ich ging durch das Zimmer auf ihn zu, dann zögerte ich plötzlich. Würde ich Edward erschießen können? Zweifellos könnte er mich erschießen.
    Ich berührte seinen Arm. Er zuckte zurück und wäre in seinem verzweifelten Bemühen, mir zu entkommen, fast über einen Stuhl gestolpert. Aber ich hatte Gewissheit. Ich sah Nic an, der mir entgegen meiner Anweisung gefolgt war.
    Als sich unsere Blicke trafen, schüttelte ich den Kopf, und er nahm die Hand von seiner Pistole. Es tröstete mich zu wissen, dass er Edward erschossen hätte, falls ich dazu nicht in der Lage gewesen wäre.
    „Sie dachten, ich wäre gebissen worden?“, fragte Edward.
    Ich zuckte die Achseln. „Vorsicht ist besser als Nachsicht. Sie haben sich in letzter Zeit merkwürdig benommen.“
    „Woran merkst du das bloß?“, spottete Nic, was ihm einen bösen Blick von Edward eintrug.
    „Ich würde mich selbst töten, wenn ich infiziert wäre.“
    „Sie wissen verdammt gut, dass Sie nicht mehr Sie selbst wären, sobald Sie gebissen wurden“, widersprach ich. „Sie wären einer von ihnen. Oder von uns. Wie auch immer.“
    „Habt ihr denn kein Gegengift?“, warf Nic ein.
    „Das wirkt nur, wenn es dem Opfer vor seiner ersten Verwandlung injiziert wird.“
    „Eine Mixtur, die nützlicher wäre, wenn sie nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden nach ihrer Herstellung verderben würde“, betonte Edward.
    In diesem Moment wurde mir klar, dass nichts von dem, was ich tat, je genug sein würde. Aber plötzlich kümmerte es mich nicht mehr.
    „Zurück zu unseren derzeitigen Problemen“, fuhr Edward barsch fort. „Ich kannte diesen Basil Moore nicht.“
    „Warum sollten Sie ihn auch gekannt haben?“, wollte Nic wissen.
    „Um zum Verräter werden zu können, der Kenntnis von einigen der Dinge hat, die unsere Feinde nun wissen, hätte der Betreffende früher einer von uns sein müssen.“
    „Ein abtrünniger Agent“, erklärte ich. „Ein ehemaliger Jägersucher , der wegen unangemessenen Verhaltens von Edward gefeuert wurde.“
    „Was für eine Art Vollidiot muss man sein, um aus einer Monster jagenden Organisation verstoßen zu werden?“
    „Ich habe Regeln.“ Edward sog geräuschvoll die Luft ein. „Wenn man sie nicht befolgt, fliegt man raus. Wenn man Glück hat.“
    Die, die kein Glück hatten, verschwanden einfach.
    Viele ehemalige Jägersucher waren Adrenalinjunkies. Sie gierten nach der Gefahr und konnten keinen normalen Beruf ausüben, deshalb setzten sie die Jagd auf eigene Faust fort. Wenn man jahrelang Monster, von deren Existenz ein Großteil der Menschheit noch nicht einmal etwas ahnte, aufgespürt und vernichtet hat, ist es ziemlich hart, sich an ein Leben als Bibliothekar zu gewöhnen.
    „Aber da Basil keiner von uns war“, führte Edward weiter aus, „konnte er nicht selbst der Verräter sein, wenngleich er möglicherweise Informationen von dem Verräter gekauft hat.“
    „Doch wir werden die Wahrheit jetzt nie mehr erfahren, weil ihn nämlich jemand umgebracht hat“, entgegnete ich.
    „Kein Jemand, sondern ein Werwolf“, widersprach Edward. „Jetzt erzählt mir, was ihr über die Hexenwölfe in Erfahrung gebracht habt.“
    Lydias Buch lag auf dem Tisch. Nic griff danach und begann, es durchzublättern, während ich Edward auf den neuesten Stand brachte.
    „Habt ihr mit Jessies Liebhaber gesprochen?“, fragte er anschließend.
    „Warum nennen Sie ihn so? Er hat einen Namen.“
    „Wie war der gleich noch mal?“
    Ich verdrehte die Augen. Er wusste verdammt genau, wie Will hieß.
    „‚Hexenwölfe schlafen bis zum Dunklen Mond im Sonnenlicht‘“, las Nic vor.
    Edward und ich wechselten einen Blick, dann sahen wir Nic an.
    „Und was treiben sie während des Dunklen Mondes?“ Ich runzelte die Stirn. „Was ist

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