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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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hinterher.
    AufmeinemBettlageinPaket.EinBlickaufdasEtikettverrietmir,dassdieKlamotten,dieichonlinebestellthatte,eingetroffenwaren.DieeinzigeMöglichkeitfüreinesolchzügigeLieferungwar,dassEdwardeinpaarAnrufegetätigthatte.IchzerbrachmirgarnichterstdenKopfdarüber,wieervonderBestellunggewussthabenkonnte.Edwardwusstealles.
    Nic zupfte an dem Paketband herum. „Die Kugel hat deinen Kopf nur knapp verfehlt.“
    „Oh.“ Nun dämmerte mir die Erkenntnis. „Du hast gar nicht verängstigt gewirkt.“
    „Jetzt verrate ich dir eines meiner Geheimnisse.“ Seine Augen suchten meine. „Wenn ich am wenigsten beunruhigt wirke, dann bin ich in Wahrheit außer mir vor Angst.“
    Sein Blick glitt zurück zu der Schachtel. „Ich weiß jetzt alles, oder?“
    Er wusste nicht, dass ich ihn noch immer liebt e – es immer getan hatte und vermutlich auch immer tun würd e – , aber das wollte ich lieber für mich behalten. Wie schon erwähnt, war ich sehr wohl klüger, als ich aussah.
    „Ich denke, du kennst jetzt alle meine Geheimnisse“, erwiderte ich.
    Er öffnete das Paket, und farbenfrohe Kleidungsstücke quollen heraus. Ich schnappte mir ein flauschiges neongrünes Sweatshirt und ein Paar hellblaue Jogginghosen.
    Hatte ich wirklich Sachen in solch leuchtenden Farben bestellt? Das passte gar nicht zu mi r – aber vielleicht passten sie perfekt zu meinem neuen Ich.
    Ich ließ die Decke fallen und zog mich an, ohne mich um meine Nacktheit zu kümmern. Mein langes, wirres Haar fiel mir in Wellen über den Rücken und strich über die Wölbung meines Hinterns. Ich hatte es seit meiner Flucht aus Montana nicht mehr geflochten.
    Ich war nicht mehr dieselbe Frau wie vor ein paar Tagen, und darüber war ich froh. Ich hatte mich und das, was ich war, hinter diesen Steinmauern versteckt gehalten und mir ein Leben aufgebaut, das gar kein Leben war.
    In Fairhaven fühlte ich mich beinahe glücklich, und das war seltsam. Hier starben Menschen; ich hatte aufgehört, gegen meine Werwolfnatur anzukämpfen, umarmte sie nun beinahe, wodurch ich dem Tier in mir näher kam und mich von der Frau entfernte, aber Nic schien das nicht zu stören.
    „Hast du keine Angst, dass ich dir die Kehle zerfetzen könnte, wenn du mal nicht aufpasst?“
    Nic griff nach einer meiner Locken und zog daran. „Sollte ich?“
    Verdammt. Es gab doch noch ein Geheimnis, das ich vergessen hatte zu erzählen, und zwar nicht nur ihm, sondern jedem.
    „Ich habe eine Stimme gehört.“
    „Jetzt gerade?“ Er blickte sich stirnrunzelnd im Zimmer um.
    „Nein. Sie war im Wind.“
    „Was hat sie zu dir gesagt?“
    „Lass die Macht zu. Umarme, was du bist, und lüfte das Geheimnis, das du zu entdecken begehrst.“
    „Klingt nach keinem schlechten Rat.“
    „Es sei denn, Satan gibt ihn mir.“
    Nic zog die Brauen hoch. „Denkst du wirklich, der Teufel spricht mit dir?“
    „Es sind schon seltsamere Dinge passiert.“
    „Das glaube ich dir aufs Wort.“
    „Ich bin stärker geworden, seit ich hierherkam.“
    „Wegen des Talismans?“
    „Nein. Ja.“ Ich warf die Hände in die Luft. „Ich weiß es nicht. Jedenfalls brauche ich das Amulett nicht mehr, um erstaunliche Dinge zu vollbringen.“
    „Was ist das Geheimnis, das du zu entdecken begehrst?“
    „Das Heilmittel?“
    „Du klingst nicht überzeugt.“
    „Falls der Talisman mich stärker gemacht oder zumindest diese Veränderung ausgelöst hat, wodurch er mich dazu verlockt, mehr zum Wolf zu werden, warum sollte die Stimme mich dann auffordern, nach einem Heilmittel zu suchen?“
    „Wer sagt, dass es einen Zusammenhang zwischen ihr und dem Talisman gibt?“
    „Ich bekomme Kopfschmerzen.“ Ich massierte mir mit den Daumen die pochenden Schläfen.
    „Stell dich hinten an“, murmelte Nic.
    „Vielleicht hat mich der Talisman gar nicht stärker gemacht. Vielleicht liegt es nur daran, dass ich nicht länger gegen das, was ich bin, ankämpfe? Jetzt, wo es jeder weiß und sie mich nicht erschossen habe n … “ Ich ließ den Satz unvollendet.
    „Was? Du kannst es mir sagen, Elise.“
    Ich blickte in Nics Augen, und mir wurde klar, dass ich es tatsächlich konnte. Er hatte das Schlimmste gehört und war trotzdem nicht schreiend weggerannt.
    „Ich hasse meine wahre Natur gar nicht mehr so sehr“, sagte ich leise. „Manchmal mag ich sie sogar.“
    „Du bist im Grunde genommen der perfekte Werwolf“, erwiderte er. „Macht ohne Schmerz, Stärke ohne Verderbtheit.“
    Er hatte recht. Warum hatte ich das

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