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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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zurück. Lange ruht sie so und denkt an die vergangenen Tage mit Lucius. Es waren die bisher mit Abstand ereignisreichsten, gefährlichsten und glücklichsten in ihrem Leben. Und sie hat wirklich schon einiges erlebt. Doch noch nie zuvor solch eine erfüllte Liebe. Sie weiß, dass sie einzigartig ist. Lucius und sie passen einzigartig zueinander. So etwas gibt es nicht noch einmal. Und sie wird alles daran setzen, diese Liebe festzuhalten. Sie wird sich von Robert trennen. Nun hat sie die Kraft dazu. Sie wird ihr Leben für Lucius ändern. Denn was kann ihr schon noch mit ihm passieren? Er nimmt sie, wie sie ist. Er macht sie stark, hat ihr ganzes Vertrauen, erfüllt sie mit Liebe. Sie heilen sich gegenseitig. Ihre zweifach verkrüppelten Seelen. Lucius. Du bist ein Teil von mir und ich kann mir nicht vorstellen, nur einen Tag ohne dich zu sein.
    Sie spürt plötzlich ihre volle Blase. Und dieses Mal hat sie nicht vor, wieder so lange zu warten, bis es beinahe zu spät ist. Mühevoll schafft sie es, sich aufzusetzen. Sie kommt auf alle Viere herum und entleert sich dann einfach in ihren Wasserbecher hinein. Er ist etwas zu klein und sie verkneift sich ächzend den Rest. Vorsichtig stellt sie ihn wieder an der Wand ab, bevor sie sich auf die Seite legt. Ihr Blick wandert an ihren Beinen hinab zu einem dicken Verband am linken Unterschenkel. Als sie ihn vorsichtig betastet, spürt sie nichts. Daraufhin drückt sie etwas fester zu und der Schmerz pocht wieder hoch. Mit einem resignierten Seufzen deckt sie ihren Schlafsack darüber. Ihr Magen meldet sich und sie wird über ihren unbeholfenen Zustand wütend. Schließlich schläft sie hungrig ein.
    Lucy öffnet die Augen. Irgendetwas hat sie geweckt. Es riecht verlockend gut nach gebratenem Fleisch, so dass sich ihr Magen schmerzhaft meldet. Sie setzt sich auf - und ihr wird schwindlig. Missmutig aufstöhnend stützt sie sich nach hinten ab und legt eine Hand gegen ihre Stirn. In ihrem Kopf dreht sich alles. Sie hat sich zu schnell aufgesetzt. Sie ist so schwach. Sie braucht eben etwas zu essen! Ungeduldig späht sie Richtung Ofenplatte. Ihr Magen zieht sich mit einem lauten Knurren wütend zusammen.
    Die Tür geht auf und spuckt Lucius aus, der die Schuhe krachend gegen die Schwelle schlägt, um den Schnee von ihnen abzuklopfen. Er poltert mit neuem Brennholz herein und sieht zu Lucy hoch.
    „Wo bleibst du nur! Ich sterbe vor Hunger!“
    Er lächelt sie erleichtert an und kommt mit dem Holz zu ihr herüber. „Wie ich merke, geht’s dir wieder besser“, zieht er sie auf, wobei er das Brennholz auf den Boden beim Ofen fallen lässt.
    „Besser! Ich sitze hier oben fest und bin total abhängig von dir“, murrt sie übellaunig. Sie hat sich hingesetzt und blickt aufgebracht auf ihn herab.
    „Jetzt sei nicht so mistig, ich bring‘ dir ja gleich was“, erwidert er grinsend. Er wendet sich der Kochstelle zu und holt die Pfanne vom Herd. Das Fleisch darin ist braun geröstet, mit Fichtennadeln bestreut und schmort noch ein wenig in der Pfanne vor sich hin. Es vertrömt einen betörenden Duft, als Lucius die Pfanne neben ihr auf dem Ofen abstellt.
    Lucius organisiert noch schnell Besteck. Als er wieder bei Lucy auftaucht, stockt er bei ihrem Anblick. Sie hat schon ein großes Stück Fleisch in den Händen und kaut mit verschmiertem Mund. Er kann den Blick nicht von ihr lösen, während er die Leiter zu ihr hochsteigt. Das Bratenfett tropft ihr von den Fingern auf die nackten Beine. Sie nimmt stöhnend einen großen Bissen, verdreht die Augen und nuschelt etwas zu ihm. Er kommt ihr gegenüber in den Schneidersitz und starrt sie perplex an. „Was?“
    Sie schluckt hinunter. „Ich sagte, es schmeckt wunderbar“, schwärmt sie und bemerkt einen Fett-Tropfen, der sich an der Unterseite ihres Fleischstückes angesammelt hat und nun abtropfen will. Sie führt das Fleisch an ihren Mund, um ihn abzulecken. Doch der Tropfen löst sich zu schnell und kleckert ihr auf die Brust.“
    „Ich sehe es“, murmelt er, während er gebannt verfolgt, wie sie mit einer verschmierten Hand auf ihrer Brust herumwischt und alles nur noch schlimmer macht. Er blickt auf in ihr fettverschmiertes Gesicht.
    Lucy schüttelt gereizt den Kopf. „Ich weiß, aber es ist mir scheißegal!“ Sie will wieder abbeißen, doch er kommt ihr zuvor und hält ihr demonstrativ Messer und Gabel vor die Nase. Genervt lässt sie die Portion wieder zurück in die Pfanne klatschen, entreißt ihm unwirsch ihr Besteck

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