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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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schüttelt sich, um ihn loszuwerden. Ächzend blickt sie hinauf auf einen immer noch auf und ab federnden, grünen Fichtenast. Es ist, als ob er ihr höhnisch zuwinken würde.
    „Die Ladung hätte von mir sein sollen!“ Lucius hat sich mit vor der Brust verschränkten Armen in ihrer Nähe aufgebaut und blickt amüsiert auf sie herab. Als er sich ihr nähert, nimmt sie ihr langes Haar und schüttelt es ihm entgegen, um ihm noch den Rest der Ladung zuteilwerden zu lassen.
    Er weicht ihr aus, fasst sie flugs unter und nimmt sie wieder hoch. Lucy legt ihre Arme um seinen Hals und hält seinem herausfordernden Blick grinsend stand.
    „Was soll ich bloß mit dir machen, damit du mal auf mich hörst? Du bist wie...“, er sucht nach den richtigen Worten.
    „Ja?“
    „Wie ein Wildschwein!“
    Sie lacht auf. „Das ist das netteste Kompliment, welches ich seit langem bekommen habe! Ich finde Wildschweine bezaubernd.“
    Lucius verdreht die Augen. „Ich geb’s auf.“ Er wendet sich mit ihr Richtung Tür um und stolpert beinahe. Sie sehen beide nach unten. Auf ihren Krug!
    „Nein!“ Lucy streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr und blickt Lucius pikiert an.
    Er betrachtet sie spöttisch, geht mit ihr in die Knie und langt nach ihrem Krug. In hohem Bogen entleert er ihn dann Richtung Böschung hinunter und drückt ihn ihr wieder in die Hand. „Soviel zu deiner ganzen Aktion, Baby.“
    Lucy erwacht mitten in der Nacht. Sie fühlt sich nicht gut. Ihr ist heiß und die Schmerzen im Unterschenkel haben zugenommen. Sie liegt lange wach, bis sie schließlich unruhig wieder einschläft.
    Am Morgen wird sie von Lucius‘ kühler Hand auf ihrer heißen Stirn geweckt. Er mustert sie besorgter Miene. „Du hast Fieber.“ Seine Stimme hallt eigenartig nach. Lucy ist vor Hitze und Müdigkeit ganz schwach. Und kaum hat sie die Augen geschlossen, schläft sie wieder ein.
    Sie spürt einen Ruck und blinzelt matt. Die Welt um sie herum ist leicht verschwommen, die Geräusche klingen dumpf an ihr Ohr. Sie ist vollkommen gleichgültig. Plötzlich rinnt Eiseskälte an ihrer Rückseite herab und lässt sie aufstöhnen. Lucius ist bei ihr. Er streicht ihr beruhigend übers Gesicht. Sie will nur noch schlafen. Doch die Kälte breitet sich unerbittlich über ihren Körper aus und hindert sie daran. Sie lässt sie zittern, so dass ihre Zähne schlotternd aufeinander schlagen. Lucy zieht die Beine an und dreht sich auf die Seite. Sie wird wütend, weil sie vor Kälte nicht zur Ruhe kommt und schlägt um sich. Da spürt sie Lucius Hände, die sie ruhig halten wollen. Er hält sie so fest, dass sie sich kaum noch rühren kann. Es lässt sie verzweifeln. Panisch versucht sie, sich mit den Beinen frei zu strampeln. Schmerzwellen rasen daraufhin durch ihren Körper und lassen sie schluchzen. Sie spürt Lucius in ihrem Rücken. Er umschlingt sie nun vollständig, sie kann sich nicht mehr bewegen. Und die Kälte ist gnadenlos. Sie bäumt sich auf, kämpft verzweifelt gegen sie und Lucius an. Sie will doch nur schlafen! Eine Melodie dringt bruchstückhaft zu ihr vor. Sie hat etwas Besonderes und Lucy wird ruhiger, um sie besser hören zu können. Sie ist wunderschön, beruhigt sie. Lucy entspannt sich. Endlich kann sie schlafen.
    Sie kommt immer mal wieder zu sich, um kurz darauf erneut einzuschlafen. Sie ist unendlich müde.
    Ihre Wachphasen werden etwas länger. Doch sie ist schwach und apathisch. Ein dumpfer Schmerz in ihrem Bein ist allgegenwärtig.
    Lucius flößt ihr warmes Wasser ein und sie verschluckt sich hustend daran. Daraufhin gleitet sie in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
    Nur ganz allmählich kommt Lucy zu sich. Ihr Mund ist trocken und es quält sie ein unerträglicher Durst. Sie schlägt die Augen auf und bemerkt, dass sie nackt im Schlafsack auf dem Ofen liegt. Lucius’ Platz neben ihr ist leer. Von draußen scheint die Sonne herein. Als Lucy versucht, sich aufzurichten, fällt sie schlapp wieder nach hinten zurück. Sie ist kraftlos, wie leergebrannt. Und die Wunde in ihrem Bein schmerzt. Fieberhaft grübelt sie darüber nach, wie sie an Wasser zum Stillen ihres Durstes kommen könnte. Sie startet einen erneuten Versuch, sich hoch zu stützen. Und diesmal gelingt es. Durchatmend blickt sie sich um. Da entdeckt sie gleich neben sich am Schornstein einen vollen Becher mit Wasser. Behutsam ergreift sie ihn und leert ihn dann mit ein paar hastigen Zügen. Ihr ist etwas schwindlig und so legt sie sich wieder

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