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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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Raubkatze“, erwidert er belustigt.
    „Hm?“ Sie muss grinsen. „Du meinst, wir sind zwei einsame Wölfe?“
    Er lacht. „Sie merken gerade, dass es ihnen zu zweit besser gefällt.“
    „Ja. Aber sie sind von Natur aus scheu und misstrauisch. Und sie kneifen schnell den Schwanz ein, wenn es brenzlig wird.“
    „Und weißt du auch, was sie tun, wenn sie sich einmal füreinander entschieden haben?“
    Lucy schnieft belustigt. Sie bleiben zusammen. Für immer. Sie lehnt den Kopf gegen ihn und schließt die Augen. „Du bist romantisch, Luc.“
    „Schädige nicht meinen schlechten Ruf! … Hast du eigentlich die Eulenkacke gefunden?“
    „Ja. Den Horst“, erwidert sie knapp. Sie ist ja so müde. Der Schlafsack wärmt sie allmählich auf. Und auch Lucius, der mächtig viel Wärme abstrahlt.
    „Schlaf nicht ein, Baby. Wir sind bald da.“
    Sie versucht es. „Wie hast du mich gefunden, Lucius?“
    „Nur durch pures Glück. Ich hab‘ geahnt, dass du HIER nach deiner Eulenkacke suchst. Ich war nämlich zufällig vor ein paar Tagen hier und hab‘ Bartkauze gesehen. Nur deshalb bin ich auf deine Fußspur gestoßen. Die Schneeschuhspur war schon eingeschneit.“
    „Da hattest du die Falle aufgestellt?“
    „Ja“, entringt es sich ihm schwermütig seufzend. „Und trotzdem hab‘ ich nicht geahnt, dass du ausgerechnet dort hineingetappt sein könntest. … In einem riesigen Wald ohne Wege. … So viel Pech kann man gar nicht haben.“ Er schüttelt den Kopf. „So knapp wie heute war es noch nie, Lucy.“
    „Ja. Du hast gesagt, es wird hart. Aber ich hab‘s dir nicht geglaubt. Zum Glück hat es uns bisher noch nie beide gleichzeitig erwischt.“ Sie hört das vertraute Geräusch des Türriegels, wenn er zurückgeschoben wird und dann das Knarren der Tür. Sie sind schneller zurück, als sie es für möglich gehalten hat.
    Lucius setzt sie auf dem Tisch ab und schürt das Kaminfeuer wieder an. Als die Flammen hochschlagen und das Innere der Hütte in warmes Orange tauchen, wendet er sich ihr wieder zu. Er hilft ihr aus dem Schlafsack heraus.
    „Leg‘ dich hin, Lucy.“ Er ist ihr dabei behilflich, bettet ihren Kopf auf seinen Rucksack. Dann beginnt er damit, ihre Wunde zu untersuchen.
    Lucy schläft dabei ein.
    Sie kommt am nächsten Morgen auf dem Lehmofen neben Lucius wieder zu sich. Ihr linker Unterschenkel schmerzt pochend, so dass sie leise aufstöhnt.
    Lucius wendet sich ihr zu. Er legt sich auf die Seite und stützt das Kinn in die hohle Hand seines aufgestellten Armes.
    Lucy nimmt seine freie Hand und schmiegt ihr Gesicht dagegen.
    „Ich mach‘ mir Sorgen, Baby.“
    „Hm?“
    „Deine Wunde sieht nicht gut aus, Lucy. Du hast versucht, die Bügel zu öffnen?“
    Sie nickt. „Ja. Zwei mal.“
    Er bläst hörbar die Luft aus und sieht sie mitfühlend an. „Das hat natürlich alles verschlimmert. ... Die Wunde ist ziemlich groß und tief. Ich hoffe, sie entzündet sich nicht auch noch. Auf jeden Fall wirst du die nächsten Tage auf dem Ofen bleiben müssen. Du brauchst Ruhe. Es wird bestimmt lange dauern, bis du wieder richtig gehen kannst.“
    „Oh nein, Luc.“ Sie blickt ihn niedergeschmettert an. „Wie soll das funktionieren? Du kannst nicht alles alleine machen.“
    Er nähert sich ihr und streicht ihr eine schwarze Lockensträhne aus dem Gesicht hinters Ohr. „Das soll dich nicht kümmern. Ich schaff‘ das schon.“ Er küsst sie. „Vorerst muss ich nicht mehr jagen gehen. Ich habe gestern ein ganzes Karibu bis hierher bekommen. Das reicht lange.“
    Sie lächelt. „Das ist ja mal ne gute Nachricht.“
    „Ja. Ich werde so bald wie möglich alle Fallen wieder einsammeln. Wir benötigen sie nun nicht mehr so dringend. Ich hab‘ die Dinger noch nie gemocht.“
    Lucy nickt zustimmend. „Das sollte man wirklich niemandem antun“, raunt sie und seufzt. „Ich werde vor Langeweile umkommen!“
    „Sei froh, wenn alles wieder gut verheilt.“
    Sie macht eine verächtliche Grimasse. Plötzlich blitzen ihre Augen auf. „Etwas Gutes hat die Sache ja.“
    „Hm?“ Er schüttelt verständnislos den Kopf. Dann begreift er plötzlich und lacht. „Du musst nicht mehr kochen!“
    Lucy bleibt bis zum Nachmittag auf dem Ofen. Anfangs hatte sie geschlafen, danach lag sie eine Ewigkeit wach, es wurde ihr sterbenslangweilig dabei. Denn sie ist allein. Lucius ist irgendwo draußen unterwegs. Dann jedoch begann allmählich ihr Problem und lenkte sie immer mehr von der Langeweile ab. Aufatmend hört sie

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