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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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gegeben. Denn ihm war es auch unverständlich, warum sie sich so damit hatten.“
    „Und wie hängt das alles mit Lucius zusammen?“ Ellis schüttelt ungläubig den Kopf.
    „Er ist Buschpilot und hat mich zu den Stellen geflogen.“
    Ellis lacht auf. „Das klingt wie aus einem Dreigroschenroman.“
    „Ja. Ich kann auch kaum glauben, wie alles zusammenhängt.“ Und dennoch. Sie hat Wut auf ihre Zieheltern. „Sie waren so selbstsüchtig, Ellis.“
    „Ja. Das waren sie. Aber sie lieben dich eben und wollten dich nicht verlieren.“
    Sie ist überrascht. „Du verzeihst es ihnen?“
    „Nein. Niemals. Aber ich kann ihre Beweggründe verstehen.“
    Lucy fährt sich aufgewühlt durchs Haar. „Ich komme mir so entwurzelt vor.“ Es ist, als wäre ich immer ziellos durch die Welt geirrt. Auf der Suche nach der Liebe der Natur. Nun weiß ich, dass ich im Grunde mich selbst gesucht habe. „Ich hab‘ mein Leben mit dir verpasst, Ellis“, meint sie todunglücklich, wobei Ellis ihre Hände ergreift.
    „Wir versuchen einfach, das Beste daraus zu machen. Einverstanden?“
    Lucy nickt. „Ja. Und ich freue mich darauf. Auch auf Großmutter.“
    Ellis lacht, so dass ihre Lachfältchen wieder hervortreten.
    Lucy glaubt, dass sie oft lacht.
    „Granny ist wirklich sehr eigen, Lucy. Aber das wirst du schon selbst erleben.“
    Sie nehmen ihre Teetassen auf.
    „Ich fürchte, der ist nun ganz kalt“, meint Lucy bedauernd.
    „Wir haben ihn völlig vergessen“, lacht Ellis. „Komm. Stellen wir die Tassen einfach auf die Herdplatte. Sie nimmt die Tassen und geht zum Ofen hinüber. „Was hast du eigentlich mit deinem Bein gemacht?“
    „Oh. Ich bin in eine Falle geraten.“
    Ellis blickt sie erschrocken an.
    „Bitte erzähl mir von Luc, Ellis.“
    Ellis nimmt wieder neben ihr Platz. Sie presst versonnen die Lippen aufeinander. So, wie Lucy es manchmal tut.
    „Ich weiß noch, als wäre es erst gestern gewesen, als Raven Lucius zu uns brachte. Seinen Anblick werde ich nie vergessen, es war zum Erbarmen. Ich habe ihn zusammen mit deinem Vater tagelang erst einmal wieder auf einen normalen Ernährungszustand gebracht und ihn verarztet. Er hat kein Wort gesagt und war wie abwesend.“ Sie nickt. „Und dann kam Anouk. Sie war ein paar Tage bei euren Großeltern gewesen. Als sie den Raum betrat, wurde er auf einmal wach. Sie haben sich vom ersten Augenblick an nur gestritten. Er konnte ihr nichts recht machen und sie war zu kompliziert für ihn.“
    Sie lachen.
    „Es hat lange gedauert, ehe sich das besserte.“
    „Ihr habt ihn adoptiert.“
    „Ja. Nachdem wir ihn zu seinem Vater zurückbrachten und mit eigenen Augen sahen, dass dieser mehr tot als lebendig war. ... Lucius tat uns leid. Es war schon ein armer, kleiner Kerl. Wir konnten ihn nicht einfach dort lassen und hatten uns in den paar Wochen schon sehr an ihn gewöhnt. Es war nicht schwer, seinen Vater dazu zu bewegen, ihn zur Adoption freizugeben. Er willigte sofort ein.“
    „Hatte er später noch Kontakt zu seinem Vater?“
    „Nein. Er lehnte ihn völlig ab. ... Elliott hat ihn später sogar bei uns besuchen wollen. Doch Lucius rannte einfach weg.“
    „Er war einfach zu verletzt, Ellis.“
    „Ja. Und diese Wunde heilte nie wirklich aus. Trotz dem ich ihm all meine Liebe gab, er wusste nie, wohin er gehört. Es war schwer mit ihm, Lucy. Immer, wenn es irgendein Problem gab, rannte er einfach in den Wald und verschwand für ein paar Stunden. Manchmal sogar tagelang.“
    „Wie ein einsamer Wolf“, sinniert Lucy. Wie ich selbst, wenn ich vor meinen Problemen weglaufe und raus in den Wald fliehe.
    „Ja. Es ist eigenartig, dass du das sagst, Lucy. Aber der Wolf ist wohl nicht umsonst sein Totemtier.“ Sie seufzt. „Es war sehr schwer, sein Vertrauen zu gewinnen. Mit der Zeit liebte ich ihn wie mein eigenes Kind. Wir verstanden uns gut. Aber der einzige Mensch, der WIRKLICH Zugang zu ihm hatte, war Anouk.“ Ellis erhebt sich und holt ihnen die Teetassen vom Herd herüber. Sie nimmt wieder neben ihr Platz und dreht ihren Becher nachdenklich zwischen den Fingern. „Im Prinzip hat dein Vater Anouks Flucht mit Lucius zu verantworten. Die beiden liebten sich, das war offensichtlich. Doch dein Vater war wie verbohrt. Er wollte es nicht wahrhaben. Er wollte nur Raven. Den hellsichtig Begabten, der als sein Nachfolger in Frage gekommen wäre.“ Sie zuckt die Schultern. „Anouk und Raven verstanden sich gut. Er war Lucius’ Freund und sehr oft bei uns. Raven war in

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