Wolfsinstinkt
sein. Allein das war so berauschend, dass er dachte, auf der Stelle zu kommen, falls sich Tala auch nur im Geringsten bewegte. Doch Tala hielt still, Ricky hörte seinen rasselnden Atem. Scheinbar hatte Tala ebenfalls damit zu kämpfen, nicht zum Höhepunkt zu kommen.
Ricky wusste nicht, wie lange sie so unbeweglich auf der Decke knieten, es schien eine Ewigkeit dauern. Das wilde Zucken seines Anus’ hatte nachgelassen, sein Muskelring lag eng um den mächtigen Pfahl, der sich in ihm befand.
Ohne Vorwarnung begann Tala, sich in ihm zu bewegen. Doch es war nicht nur das, was ihn atemlos aufschreien und stöhnen ließ, eher die Dominanz, mit der Tala ihn in seiner Position hielt. Die Hand, die sich in Rickys Haar krallte, zerrte daran und bog sich gleichzeitig etwas, sorgte so dafür, dass Rickys Kopf weit nach hinten gezogen wurde. Die andere Hand hatte ihn fest an der Hüfte gepackt. Tala bestimmte einfach alles. Den Rhythmus der Stöße, die Härte, die Geschwindigkeit. Sogar Rickys Stöhnen schien er zu kontrollieren, denn der hatte mit einem Mal das Empfinden, dass Tala auf ihm spielte wie auf einem Klavier.
Wenn Ricky etwas in sich zusammen sank, zog Tala ihn hoch, wenn er versuchte den Kopf nach vorne zu reißen, festigte sich der Griff in seinem Schopf, und wenn Ricky versuchte, sich der Hüfte hinter sich entgegen zu drücken oder ihr für einen Moment zu entkommen, drang das dunkle Knurren aus Talas Kehle.
Von einem Kampf um Dominanz konnte hier keine Rede sein. Von Anfang an hatte Tala die Zügel in der Hand gehalten und Ricky genoss es.
Er unterwarf sich freiwillig Talas Stärke, die ihn in rasender Geschwindigkeit in Richtung Orgasmus hetzte. Mit jedem einzelnen harten Stoß brachte Tala ihn näher an den Rand der Erlösung. Rickys Stöhnen wurde spitzer und heller, bis es nur noch ein atemloses Wimmern war, das er bei jeder Bewegung in seinem Inneren ausstieß. Tala zog sich komplett aus Ricky zurück und kehrte mit einem kraftvollen Stoß zurück – und zauberte so bunte Sternchen vor Rickys Augen. Seine Arme knickten ein, sein ganzer Körper erzitterte, Hitze explodierte in seinen Lenden und sein Samen sprudelte in heißen Schüben aus ihm, um auf die Decke zu tropfen. Hinter sich hörte er Talas raues Stöhnen, im nächsten Augenblick fühlte er den heißen Erguss in sich. Ganz automatisch verengte er sich ein letztes Mal haltlos keuchend um Tala.
Der Griff in seinen Haaren lockerte sich, Ricky sank ganz zu Boden und versuchte, zu Atem zu kommen.
Tala bewegte sich weiter in seinem Inneren. Nun war jeder Stoß sanft und langsam, wenn auch nicht weniger intensiv. Ricky lächelte leicht, als er spürte, wie der schwere Körper sich nach vorne senkte und ihn unter sich begrub. Er fühlte die großen Hände auf seinem Körper, hörte den dumpfen Herzschlag und genoss das Gefühl, vollkommen eingenommen zu werden.
Talas Gesicht schmiegte sich gegen seine Wange, und Ricky spürte weiche leichte Küsse auf seiner glühenden Haut. Die harte Dominanz verebbte und machte einer Sinnlichkeit Platz, die Ricky in diesem Moment genauso genoss wie zuvor den festen Griff.
„Du gehörst mir“, raunte Tala ihm nach einer Weile ins Ohr.
Oh ja, das würde Ricky auf der Stelle unterschreiben. Wer wollte nicht so einem Mann gehören? Der Duft nach Wald, der von Tala ausging, hatte sich gewandelt, er war herber geworden.
Als Rickys Sinne allmählich zurückkehrten und ihm das Denken wieder möglich machten, fielen ihm so viele Fragen ein, dass er nicht wusste, welche er zuerst stellen sollte. Tala schob seine Arme unter ihm hindurch und drehte sich mit ihm zusammen um, ohne dabei sein nach wie vor heißes Glied aus Rickys Leib zu ziehen. Sanft streichelten die großen Hände über Rickys Körper, und Ricky war froh, in dieser Lage endlich frei atmen zu können.
Er schloss die Augen, genoss die Streicheleinheiten und die Hitze schweigend. Blieb zu hoffen, dass Tala nicht jeden Neuankömmling in dieser Gegend so begrüßte.
„Warst du tatsächlich der Hund?“, war die erste Frage, die Ricky dann doch stellte.
Talas raues Lachen spürte er mehr, als dass er es hörte. „Kennst du den Unterschied zwischen einem Hund und einem Wolf nicht?“, vernahm er die leise Antwort an seinem Ohr.
Ricky fühlte, wie sich seine Wangen erhitzten und Verlegenheit in ihm aufstieg. Wolf, nicht Hund. Klar. Aber wer rechnete denn schon mit einem beigen Wolf? Okay, er musste zugeben, noch nie einen richtigen Wolf gesehen zu haben
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