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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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selbst? Der Motor heulte, und der Wagen vibrierte, sodass es fast unmöglich war, in sich hineinzuhorchen. Er suchte nach diesem Ziehen im Schritt, das gekommen war, als sie ihn so angeschaut hatte, drückte fester zu und suchte erneut.
    Es war nicht da. Er spürte nichts.
    Der Wagen schepperte an den Lichtern von Mörby Centrum vorbei, während Max Hansen immer mehr den Mut verlor. Diese ganze lärmende, stinkende und unbequeme Reise war für die Katz und würde nur in Peinlichkeiten und einem einsamen Taxi nach Hause enden.
    Ein plötzlicher Schmerz in seinem Unterarm, als Alice ihn kniff, er zog die Hand von ihrem Oberschenkel. Da streckte sie die Hand aus und zwickte ihn noch einmal, fester. Max Hansen musste lachen und sagte mit lauter Stimme, vielleicht, um den Motor zu übertönen: »Magst du solche Spiele?«
    »Absolut«, sagte Alice. »Das sind die besten.«
    Max Hansen lehnte sich wieder zurück. Vielleicht würde dieser Abend doch nicht so schlimm enden, trotz allem.
    Er hatte erwartet, dass Alice eine kleine Wohnung in einem Vorort wie Täby hatte, aber als sie auch diese Abfahrt hinter sich ließen, fragte er, wohin sie auf dem Weg seien.
    »Ins Wunderland«, antwortete sie, und damit musste er sich begnügen. So war es öfter mit den jungen Mädchen.Sie machten viele Geheimnisse um sich, und er hatte nichts dagegen, ganz im Gegenteil. Und besonders dann nicht, wenn sie ihre Rolle so gut spielten wie Alice. Es verlieh der ganzen Angelegenheit einen Hauch von Abenteuer, das Gefühl einer Reise ins Unbekannte.
    Als sie nach Åkersberga abbogen und durch ein ausgedehntes Wohngebiet fuhren, wuchs in Max die Sorge, dass es eine dieser Geschichten werden könnte. Dass sie bei ihren Eltern wohnte und er gezwungen wäre, auf dem Sofa zu sitzen und mit ihren Eltern Konversation zu machen. Wenn das der Fall sein sollte, würde er auf der Schwelle umdrehen.
    Aber sie ließen das Wohngebiet hinter sich und folgten einem schmaleren Weg in den Wald hinein. Jedes Mal, wenn Max Hansen glaubte, dass sie am Ziel waren, kam noch eine Kurve, und die schwachen Scheinwerfer des Autos hätten sie kaum durch den Tunnel aus Bäumen lotsen können, wenn es nicht noch ein bisschen Licht am Himmel gegeben hätte.
    Sie befanden sich definitiv im Unbekannten. Er hatte seit mehreren Minuten kein Haus mehr gesehen, und ihm begann etwas unbehaglich zumute zu werden, als Alice endlich in eine schmale Einfahrt bog und den Motor abstellte.
    »Wir sind da!«, sagte sie und schlug die Hände zusammen.
    Es klingelte immer noch in Max Hansens Ohren wie nach einem Konzert, als er aus dem Wagen stieg, und die Benzindämpfe hatten ihm ein leichtes Unwohlsein beschert. Er hatte gerade den Gedanken gedacht: Hoffentlich ist es das wert , als er hinter sich eine Bewegung und ein Rascheln wahrnahm. Einen Augenblick später wurde ein schwarzer Plastiksack über seinen Kopf gezogen und seine Beine unter ihm weggetreten. Er stürzte haltlos und schlug mit dem Hinterkopf so hart auf einem Stein auf, dass er Sterne vor seinen Augen aufblitzen sah, während er von vielen Händen wieder aufgehoben wurde.
    7
    Während Ronja in Stockholm war, hatten die anderen die Garage vorbereitet. Sie hatten Plastikfolie auf dem Boden ausgebreitet und die beiden Hobelbänke nebeneinander in die Mitte gestellt. Es war ein Glückstreffer, dass Beatas Vater sich so sehr für Holzarbeiten interessierte, weil das mit sich brachte, dass eine Menge Werkzeuge unterschiedlicher Art ordentlich aufgereiht an selbst bemalten Hakenleisten an der Wand hingen.
    Teresa hatte ein paar Ahlen, Meißel und Messer ausgesucht und Zangen und Sägen zur Seite gelegt. Es ging schließlich nicht um Folter. Nicht in erster Linie. Aus ein paar DIN-A4-Bögen schnitt sie dreizehn Zettel und schrieb auf jeden einen Namen.
    Gegen zehn gingen diejenigen, die Max Hansen abholen sollten, und versteckten sich hinter dem Holzschuppen. Es war Viertel vor elf, als man unten von der Straße das unverkennbare Motorengeräusch des Wagens hören konnte. Der Teil der Gruppe, der sich in der Garage befand, horchte in die Dunkelheit hinein, hörte, wie der Motor abgeschaltet, eine Autotür geöffnet wurde und dann nichts mehr. Sie hatten Schreie und Kampfgeräusche erwartet, vielleicht einen Fluchtversuch, und sich auf alle Eventualitäten vorbereitet. Jetzt hörte man nur ein Rascheln und dann nichts mehr.
    Im Laufe des Tages hatten sie alles durchgesprochen. Nachdem sie ein paar Stunden dicht zusammengedrängt in

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