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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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die Finger, und die Perle fiel durch die Luft, sprang ein paar Mal auf und blieb liegen.
    Das Einzige, was von allem übrig geblieben war, war dieser eine gelbe Punkt. Nein. Das Einzige, was übrig geblieben war, war dieser gelbe Punkt und die Augen, die ihn sahen . Dann verschwanden die Augen, die Perle verschwand, und alles wurde weiß. Kreideweiß. Schneidend, brennend phosphorweiß. Ein Weiß, das so blendend und schmerzhaft war, dass es zu einem Schrei wurde, der die Ohren verstopfte.
    Gemeinsam standen sie in der Dämmerung auf dem Steg, vierzehn Mädchen. Es war fünf Uhr morgens, aber die Sonne stand schon hoch am Himmel und goss ihr Licht über ihnen aus. Der Morgennebel hatte sich aufgelöst, und der See lag spiegelglatt da.
    Der Anleger war klein, und sie mussten wie ein Schwarm Vögel dicht zusammensitzen und ihre Wärme miteinander teilen, eine neue Energie zwischen ihren Körpern austauschen. Ihre Augen waren leer, und ihre Sinne sperrangelweit geöffnet.
    Teresas Hals tat immer noch weh nach dem Schrei, von dem sie nicht einmal wusste, dass sie ihn ausgestoßen hatte, aber wie die anderen Mädchen stand sie still da und trank von dem milden Licht des Morgens, von dem Geruch des Sees nach Morast, Schilf und Wasser, von der endlosen Explosion der Vogelstimmen in den Bäumen, von der Nähe zu den anderen und von dem bloßen Raum, der sie umgab.
    Theres löste sich von der Gruppe und stellte sich an die Spitze des Stegs. Sie hob einen rostigen Nagel auf, betrachtete ihn und warf ihn schließlich ins Wasser, folgte ihm mit den Augen, während er sank, bis sie sich der Gruppe zuwandte und sagte: »Wir waren die Toten. Wir brauchen Leben.«
    6
    Nach dem Erfolg mit Tesla hatten sich Max Hansens Leben zum Besseren gewendet. Er hatte sogar begonnen, den Plan neu zu überdenken, der darauf hinauslief, alle Brücken hinter sich abzubrennen und in die Tropen zu gehen.
    Die Entscheidungshilfe, die er vor Skansen arrangiert hatte, hatte das erwünschte Ergebnis gebracht. Die Jungs hatten berichtet, dass Tora Ja gesagt habe, und am folgenden Tag hatte er es per Mail bestätigt bekommen. Vielleicht war es kein gutes Business mehr, sie berühmt zu machen. Im Laufe der Zeit würde sich herausstellen, ob bekannt nicht auch reichte. Das würde ihm erlauben, im Land zu bleiben.
    Denn das Land, oder eher die Stadt, hatte ihm wieder ihr freundliches Gesicht zugewandt, und es war fast schon wieder wie in den Achtzigerjahren. Die Leute wollten mit ihm reden, zukünftige Projekte diskutieren oder ihre Dienste anbieten. AusMax Hansen – »letzte Chance« war ruckzuck wieder ein Spieler geworden, jemand, der wieder im Match war.
    Er war nicht mehr grün hinter den Ohren. Er wusste, dass diese Popularität vorübergehend war und über Nacht verschwinden konnte, aber solange sie anhielt, genoss er es, in der warmen Stube sein zu dürfen, und er saugte jedes angestrengte Lächeln und jeden Glückwunsch in sich auf, nahm jedes pflichtschuldige Schulterklopfen gern entgegen.
    Er hatte wieder begonnen auszugehen. Das Café Opera , das Riche , die Spy Bar . Viele der Musiker waren von Anzugträgern in Entscheidungspositionen oder jungen Männern in T-Shirts mit weiten Ausschnitten ersetzt worden, die sich Produzenten nannten, nur weil sie Autotune bedienen konnten. Es war nicht mehr wie zu den besten Zeiten, aber es gab genug Hangarounds, und Max Hansen gehörte wieder zu denen, um die man herumhing.
    Diesen Samstag hatte er im Café Opera begonnen. Ein Mädchenduo, das sich Divinity nannte und Electroclash spielte, feierte in einem der Nebenräume die Releaseparty für sein neues Album, und Max hatte eine Einladung bekommen. Er fand die Musik an der Grenze des Erträglichen, sodass er, nachdem er sich ein paar Gratismojitos einverleibt hatte, diskret in den großen Saal hinausglitt.
    Es war nicht mehr als halb voll, was an einem Samstagabend vor zwanzig Jahren undenkbar gewesen wäre. Max begrüßte einen Produzenten von EMI, einen Art Director von Sony und einen Studiogitarristen, der ein bisschen zu eifrig auf ein Gespräch mit ihm erpicht war, sodass er sich entschuldigte, zur Bar hinüberging und ein Glas Weißwein bestellte. Mit dem kühlen, beschlagenen Glas in der Hand lehnte er sich mit dem Rücken an die Bar und wiegte sich in dem Gefühl, vielleicht nicht der König, aber doch ein kleiner Prinz in diesem Reich zu sein. Er hatte es vermisst.
    »Was trinkst du?«
    Ein junges Mädchen hatte sich neben ihn gestellt. MaxHansen

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