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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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graue Oktobertag auf der anderen Seite des Fensters war verschwunden. Es gab nur noch diesen gelben Punkt, und Göran empfand einen Druck auf seinem Trommelfell, als würde er auf den Grund eines Schwimmbeckens sinken.
    Teresa schüttelte den Kopf. »Warum ist das so?« Ihr Blick wanderte über die Döschen auf dem Tisch, ihren farbenfrohen Inhalt. »Alle Perlen könnte es doch auch nicht geben und niemanden, der Halsketten aus ihnen macht.«
    »Aber die Perlen gibt es. Und dich gibt es ja auch. So ist es einfach.«
    Teresa legte die gelbe Perle in ihr Döschen zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie weiter das Kaleidoskop der Farbpunkte vor sich auf dem Tisch musterte. Vorsichtig fragte Göran: »Habt ihr euch darüber bei Lollo unterhalten?«
    Teresa schüttelte den Kopf.
    »Wie bist du denn darauf gekommen?«
    Teresa antwortete nicht, sondern blickte mit einer geradezu wütenden Miene über ihre Perlenlandschaft. Göran beugte sich mit dem Kinn auf der Hand so weit vor, bis er sich annähernd auf ihrer Höhe befand, und sagte: »Es gibt tatsächlich jemanden, der noch nie eine Halskette bekommen hat. Weißt du, wer das ist?«
    Teresa reagierte nicht, aber Göran lieferte ihr trotzdem die Antwort gleich mit: »Ich. Ich habe noch nie eine Halskette bekommen.«
    Teresa krümmte den Nacken, sodass ihre Nase Richtung Boden zeigte, und ihre Stimme brach, als sie sagte: »Du kannst alle haben, wenn du möchtest.«
    Göran stand von seinem Stuhl auf: »Aber mein kleines Mädchen …«
    Er kniete sich neben seine Tochter, und sie fiel in seine Arme, drückte die Stirn gegen sein Schlüsselbein und weinte. Göran streichelte ihren Kopf und sagte: »Schschsch …«, aber Teresa weinte einfach weiter.
    Als Göran sagte: »Kannst du mir nicht eine Halskette machen? Ich möchte eine gelbe haben. Ganz gelb«, hämmerte sie die Stirn gegen sein Schlüsselbein, dass es beiden wehtat, und weinte weiter.
    4
    Weil Teresa am Ende des Jahres Geburtstag hatte, war sie noch keine sieben, als sie in die erste Klasse kam. Sie konnte schon einfache Bücher lesen und plus und minus rechnen, sodass der eigentliche Schulstoff kein Problem war. Am ersten Elternsprechtag bekamen Maria und Göran viel Lob über ihre Tochter zu hören, die sich jeder Aufgabe mit Fleiß und großem Ernst annahm.
    Nicht einmal beim Sport oder in den praktischen Fächern musste man sich Sorgen um sie machen. Sie verstand alle Anweisungen ohne Probleme, und ihre Feinmotorik bewegte sich an der Grenze zur Fingerfertigkeit. Sie war nie gemein zu den anderen.
    Die Lehrerin schlug ihren Ordner zu. »Sodass … wir zusammenfassend ganz einfach sagen können, dass es hier ausgezeichnet für sie läuft. Sie ist ein … ernsthaftes kleines Kind, Ihre Teresa.«
    Göran griff nach seiner Jacke und begann sie sich überzuziehen, aber Maria meinte in der letzten Aussage der Lehrerin eine Veränderung in der Tonlage bemerkt zu haben und bat sie, dies näher auszuführen. Inwiefern ernsthaft?
    Die Lehrerin versuchte darüber hinwegzulächeln. »Als Lehrerin kann man sich keine bessere Schülerin wünschen, aber … sie spielt nicht.«
    »Sie meinen, dass sie nicht mit den anderen Kindern zusammen ist?«
    »Doch, schon. Wenn etwas unternommen wird, hat sie keine Probleme, mit den anderen zusammenzuarbeiten. Aber, wie soll ich sagen, sie fantasiert nicht gerne. Spielen. Sich Sachen ausdenken. Wie ich schon sagte, sie ist … ernsthaft. Sehr ernsthaft.«
    Was Göran schon seit langer Zeit akzeptiert hatte, löste bei Maria die Alarmglocken aus. Weil sie selbst eine sehr soziale Person war, hatte sie Schwierigkeiten, ihre Tochter als einsamen Wolf zu sehen. Einsamkeit konnte in Marias Augen nicht dasResultat einer Veranlagung oder einer bewussten Entscheidung sein, nein, Einsamkeit bedeutete, dass man gescheitert war. Sie hatte eine Reihe von Lebensweisheiten, aber die wichtigste lautete: »Menschen sind zum Zusammensein geschaffen.«
    Göran wollte ihr nicht widersprechen, zumal er der Ansicht war, dass sie theoretisch betrachtet recht hatte. Auf der Arbeit wurde er als gewissenhafter und verlässlicher Kollege geschätzt, aber er hätte sich auch gewünscht, mehr Freude am Zusammensein mit anderen Menschen zu empfinden.
    Die Arbeit im Monopolgeschäft passte ihm ganz ausgezeichnet. Eine Person kam an den Schalter, wenn ihre Nummer aufgerufen worden war, man wechselte ein paar Worte und lieferte die Bestellung aus. Bei Gelegenheit vielleicht noch eine halbe

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