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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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dabei helfen würden, ihre Sachen nach Stockholm zu transportieren. Theres wurde blass vor Schreck, und ihre Blicke flogen durch die Wohnung auf der Suche nach einem Platz, an dem sie sich verstecken konnte. Jerry redete ihr so lange zu, bis er sie ins Badezimmer bugsieren konnte, wo sie die Tür hinter sich abschloss.
    Eine Viertelstunde später klingelte es an der Tür, und davor standen ein paar Kerle, in deren Angesicht Jerry zu schrumpfenbegann. Erst jetzt verstand er den Firmennamen, »Zwillingspack«. Zwei identische, etwa fünfundzwanzigjährige Kerle in Blaumännern türmten sich vor ihm auf. Beide waren über zwei Meter groß, und Jerrys Hand verschwand, als er sie einem von ihnen zur Begrüßung reichte.
    Sie leerten das Schlafzimmer und die Küche im Handumdrehen, und Jerry gab schnell die Versuche auf, ihnen helfen zu wollen, nachdem er eingesehen hatte, dass er bei ihrem geschmeidigen Paarlauf mit Möbeln und Kartons als Requisiten nur im Weg stand. Er bestand also nur darauf, den Computer nach unten tragen zu dürfen. Er hatte sich unlängst das neueste Mac-Modell besorgt und wollte sichergehen, dass der Karton nicht irgendwo eingequetscht wurde.
    Der große Umzugstransporter war nicht einmal zu einem Drittel gefüllt, und nur das Sofa fehlte noch, als Jerry den Computerkarton vorsichtig im Bücherregal platzierte und sicherte. Das Zwillingspack stand mit verschränkten Armen dabei und schaute ihm mit einem milden Lächeln zu. Jerry ging hinter ihnen die Treppe hoch. Als die beiden sein Stockwerk erreichten, hörte er, wie eine Tür geschlossen wurde, wahrscheinlich Hirsfeldt, der ihm noch bis zum letzten Augenblick hinterherschnüffeln wollte.
    Mats (oder war es Martin) war in der Wohnungstür stehen geblieben und sagte: »Hallo?«
    Als Jerry zu ihnen aufgeschlossen hatte, sah er zwischen ihren Rücken hindurch, dass Theres aus welchen Gründen auch immer aus dem Badezimmer gekommen war und jetzt mit aufgerissenen Augen und geballten Fäusten im Flur stand und die Zwillinge anstarrte.
    Die Großen , dachte Jerry. Wenn Theres schon wunderliche Vorstellungen von erwachsenen Menschen hatte, dann wurden sie durch den Anblick der Zwillinge bestimmt nicht besser.
    Jerry sagte leise: »Meine Tochter. Sie ist … ein bisschen speziell.«
    Als wollte sie seine Behauptung untermauern, begann Theres langsam ins Wohnzimmer zurückzuweichen. Als die Zwillinge unbekümmert auf sie zugingen, hielt sie sich schützend die Hände vors Gesicht, während sie sich weiter zurückzog.
    »Theres«, sagte Jerry, der sich nicht zwischen den beiden massiven Rücken hindurchquetschen konnte. »Theres, sie sind nicht gefährlich. Sie helfen uns.«
    Theres kam in das leere Wohnzimmer. Sie warf einen panischen Blick zur Balkontür, und für einen Moment glaubte er, dass sie sich hinunterstürzen würde.
    »Theres. Was für ein schöner Name«, sagte einer der Zwillinge und lenkte sie damit lange genug ab, sodass sie nicht mehr zu der Tür hinüberlaufen konnte, bevor der Fluchtweg abgeschnitten war. Stattdessen handelte sie wie das sehr kleine Kind, nach dem sie in diesem Moment aussah: Sie warf sich auf das Sofa und zog sich die Decke über den Kopf.
    Mats und Martin schauten einander an, grinsten und sagten: »Jou, Mädchen. Jetzt geht die Fahrt ab.« Bevor Jerry die beiden aufhalten konnte, hatte jeder ein Ende des Sofas angehoben. Weil ihm keine bessere Alternative einfiel, eilte Jerry ins Treppenhaus und baute sich vor Hirsfeldts Spion auf, während Mats und Martin das Sofa die Treppe hinuntertrugen. Er wagte sich nicht vorzustellen, was Theres empfand, während sie zitternd unter der Decke lag und aus ihrem geschützten Freiraum hinausgetragen wurde.
    Nachdem die Zwillinge das Sofa in den Lastwagen gestellt hatten und Jerry sie davon überzeugt hatte, dass sie besser nicht versuchen sollten, sie unter der Decke hervorzulocken, setzte er sich neben sie und flüsterte: »Schwesterchen? Schwesterchen? Keine Angst. Ich bin hier, und die beiden sind nicht gefährlich.« Er suchte unter der Decke nach ihrer Hand, umfasste sie. Eine Geste, die eine Woche zuvor noch undenkbar gewesen wäre.
    Als die Zwillinge die letzten Kisten hinuntergetragen hatten und bereit zum Aufbruch waren, weigerte sich Theres, ihren Kokon zu verlassen. Jerry versuchte aufzustehen, aber sie hielt seine Hand fest umklammert und fauchte: »Geh nicht. Geh nicht.«
    Jerry wägte das Für und Wider ab und fragte schließlich die Zwillinge: »Ist es okay, wenn

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