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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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tötest, der meine Schatzkisten mit Silber und Gold füllt? Prinz, wenn du mich schon als deinen Raben benutzen willst, dann solltest du mir wenigstens ein paar Körner hinwerfen. «
    »Ich habe nichts, was ich dir geben könnte.«
    Hemming wandte sich ab. »Nein, du hast nichts. Kehre in dein Quartier zurück. Ich werde bis morgen Abend entscheiden, ob ich dich töte, verkaufe oder behalte.«
    Er streckte die Hand aus, worauf der Priester ihm ein Stück Pergament reichte. Königin Inga nahm Vali das Trinkhorn ab, und ein Leibwächter begleitete ihn hinaus.

31
     

Ein Plan
    A uf dem Rückweg von Hemmings Halle begegnete Vali Bragi und Feileg, die am kleinen Hafen Ausschau hielten. Der Wolfsmann wirkte neben dem massigen Bragi beinahe zierlich.
    »Hemmings Männer müssen einen mächtigen Durst haben«, meinte Bragi, als Vali neben ihm stand. »Glaubst du, wir bekommen etwas davon ab?«
    Auf Skardis Befehl wurde die Kette vor der Hafeneinfahrt gesenkt, damit ein gedrungenes kleines Boot einlaufen konnte, das fünf riesige Weinfässer beförderte. Bragi berichtete dem Prinzen, dass inzwischen schon die ganze Siedlung über die Lieferung redete. Während Valis Audienz beim König war ein Junge mit einer Botschaft aus der Stadt gekommen. Veles Libor übermittelte dem König seine besten Grüße und schickte seinen besten Wein und eine kleine Gabe als Dank für alles, was der König für die Einwohner von Haithabu tat, hatte der Bote erklärt.
    »Das ist eine Entschuldigung«, sagte Vali.
    »Ganz genau«, stimmte Bragi zu.
    Die beiden Männer kannten den wahren Grund für Veles Libors Großzügigkeit, denn inzwischen musste Hemming erfahren haben, dass der Kaufmann ihn nicht über sein Treffen mit dem ausländischen Prinzen unterrichtet hatte. Das war nicht unbedingt ein Vergehen, für das man gehenkt werden konnte, aber man konnte es auch nicht einfach übergehen. Sobald Veles den erstklassigen Wein erhalten hatte, hatte er ihn zum König weitergeschickt, um Hemmings Überlegungen, was mit dem Händler geschehen sollte, in seinem Sinne zu beeinflussen.
    »Es würde mich sehr wundern, wenn er nicht erheblich mehr als das bezahlen müsste«, sagte Bragi. »Wenn Authun schlechte Laune hat, lässt er einen Mann für ein solches Vergehen enthaupten.«
    »Das wäre eine Dummheit«, wandte Gyrth ein, der Gefolgsmann, der ihre Sprache beherrschte und sich seit ihrer Ankunft um sie kümmerte. »Veles verfügt über Verbindungen in der ganzen Welt wie kein Zweiter. Der Tribut, den er dem König zahlt, reicht für viele Brünnen und Klingen. Und seht nur! Da ist Styrman der Skalde! Wo kommt der denn her? Styrman! He, Styrman!«
    Der Mann, der gerade von dem Schiff stieg, winkte zurück. Er war groß und schmal, hatte das Gesicht eines Trinkers und trug eine Lyra unter dem Arm, die nicht einmal eingepackt war. Offenbar ein Mann, so dachte Vali, dem sein Ansehen als Skalde wichtiger war als das Wohlbefinden seines Instruments, mit dem er seinen Lebensunterhalt verdiente. Bisher waren noch alle Skalden, die er kannte, so angeberisch aufgetreten. Anscheinend musste das so sein, wenn sie in ihrem Beruf Erfolg haben wollten.
    »Veles hat für mich sein bestes Boot in den Osten geschickt«, rief der Skalde, »und verlangt, dass ich seinen Wein hierherbegleite!«
    »Eine Geschichte, eine Geschichte!«
    »Heute Abend«, versprach der Skalde, »wenn der Met getrunken ist und wir berauscht sind!«
    Helfer luden den Wein aus dem Boot und stellten die Fässer auf den Strand, um sie anschließend zur Halle des Königs zu rollen. Unterdessen strömten aus der ganzen Siedlung Menschen herbei, um Styrman zu begaffen. Vali hatte schon einige Skalden gesehen, darunter sogar sehr bekannte, doch dieser Mann schien sie alle zu übertreffen. Den Rufen der Menge konnte er leicht den Grund entnehmen.
    »Erzähl uns von Ofeig Hinkebein und Ivar Pferdeschwanz!«
    »Wir werden dich bei der Zankrede niedermachen«, rief ein junger Mann. »Im Wettstreit der Beleidigungen kannst du nicht gewinnen, da du so weibisch erzogen wurdest!« Er lachte über seine scherzhafte Herausforderung.
    »Ja, ich habe Angst, mich mit dir in der Zankrede zu messen, junger Bursche. Irgendwann fallen dir deine schweren Eier herunter, und wenn das im Duell der Sticheleien passiert, könnte mich der Lärm glatt von dem abbringen, was ich sagen will. Peng !«
    Die Menge fand das offenbar viel lustiger als Vali. Der Skalde war anscheinend sehr beliebt, und wenn er sich in der Zankrede

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