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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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auch beabsichtigt gewesen war.
    »Nichts. Ich habe mal an einem Raubzug in den Westen teilgenommen, aber sonst ist nicht viel passiert.«
    »Kennst du das Land der Walmenschen? Vagoy, die Wolfsinsel? Man nennt die Gegend auch Ultima Thule.«
    Vali erkannte den alten Namen für die Inseln am Ende der bekannten Welt. Er zuckte mit den Achseln.
    »Was weißt du über die Wolfsinsel?«, fragte Hemming.
    »Nichts.«
    »Dort in der Nähe wurde Haariks Sohn vor etwa einem Jahr gefangen genommen. Ich habe mich gefragt, ob es mit alledem hier zu tun hat.«
    »In welcher Hinsicht?«
    Nun zuckte Hemming mit den Achseln. »Haarik liebt seinen Sohn, auch wenn mir das nicht so ganz einleuchten will, denn der Bursche ist ein Idiot. Ich weiß auch nicht. Es gab schon immer Gerüchte, dass die Walmenschen da oben gewaltige Schätze hüten – vielleicht hat er die gesucht. Wenn er das getan hat, dann ist er ein ausgemachter Trottel.«
    »Warum?«
    »Weil die Leute im Norden so arm sind wie die Propheten. Es gibt keinen Schatz. Ich habe meine eigenen Männer ausgeschickt, um mich zu vergewissern, aber da gibt es nur flachen kalten Stein, nichts weiter. Was der Junge da auch verloren hatte, er ist verschwunden, und Haarik will ihn wiederhaben. Aber dann greift Haarik auf einmal die Rygir an, statt seinen Sohn zu suchen. Das passt nicht zusammen.«
    Vali wurde nervös. Er trank den Met aus, und die Königin schenkte ihm nach.
    Hemming fuhr fort: »Ich könnte dich ihm übergeben, andererseits hat Haarik jedoch die Rygir gegen meinen Rat angegriffen, also werde ich ihn wohl kaum mit dem belohnen, was er haben will. Aber was soll ich nun tun?«
    »Ich habe die Absicht, das Mädchen zu suchen und danach als Bauer zu leben«, erklärte Vali. »Auf die Königswürde verzichte ich.«
    Hemming schnaubte. »Du wirst schon noch herausfinden, dass in diesem Leben das, was du willst, nur wenig mit dem zu tun hat, was du letzten Endes tust. Vor allem dann nicht, wenn du der König bist. Wenn ich dich ziehen lasse, wirst du König, oder du stirbst. Wer auch immer an deiner Stelle herrscht, er wird nicht wollen, dass Authuns Sohn sich wie ein Wolf im Kuhstall versteckt. Binnen eines Jahres wärst du tot, und mit dir deine Familie. Die Absichten, ja, die Absichten! Ich hatte nicht die Absicht, dich hierherkommen zu lassen. Wärst du durch Haithabu gezogen, ohne lauthals zu erklären, wer du bist, dann hätte ich dich nicht aufgehalten.«
    »Wir haben einen Angriff der Leute dort befürchtet.«
    »Haithabu ist der größte Hafen der Welt«, erklärte Hemming. »Die Einwohner sind an Fremde gewöhnt. Ihr hättet nach Belieben kommen und gehen können. Das hier ist kein Bauernhof, wo du in das Horn blasen musst, sobald du in Hörweite bist, um nicht zum Totentanz gebeten zu werden.«
    Vali kam sich dumm vor, und er wurde wütend. Warum hatte Gabelbart ihm nicht einen dieser heiligen Männer zugestanden, der ihn immer begleitete, seine Befehle aufzeichnete, damit sie nicht vergessen, verloren oder verbogen wurden, und der ihn lehrte, wie Hemming zu reden? Dafür konnte man durchaus vor ihrem Gott niederknien, auch wenn man mit dem Herzen ganz woanders war.
    »Wenn du mich freilässt, schwöre ich dir meine Freundschaft.«
    »Nun, darüber habe ich bereits nachgedacht. Ich müsste schon ziemlich dumm sein, dich ohne einen solchen Schwur gehen zu lassen, wie?« Hemming lächelte Vali an. »Wenn du so freundlich wärst, zusammen mit deinen Freunden bei einem Unglück den Tod zu finden, wären viele Probleme, die du mir eingebrockt hast, auf einen Schlag gelöst.«
    Wieder war in Hemmings Gesicht keinerlei Drohung zu erkennen, doch Vali dämmerte allmählich, dass die Gefahr weitaus größer war, als man an der Oberfläche erkennen konnte. Der König gab sich vernünftig und nachdenklich. Gabelbart hätte Vali längst angebrüllt oder sich bei ihm eingeschmeichelt.
    »Mein König, wenn du mich freilässt, werde ich mich nach Kräften bemühen, deine Wünsche zu erfüllen«, versprach er. »Ich habe die Absicht, zu Haarik zu fahren und ihn um das Mädchen zu bitten.«
    Hemming lachte. »Frage ihn aber erst, wenn du ihn schon halb mit dem Speer durchbohrt hast, denn sonst wirst du kaum die erwünschte Antwort bekommen. Wie auch immer, Haarik ist nicht heimgefahren, also wirst du ihn dort auch nicht antreffen.«
    »Und wo ist er dann jetzt?«
    Nun schien Hemming tatsächlich einem Wutausbruch nahe.
    »Soll ich dir das verraten, damit du einen Mann hetzt und

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