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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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weniger Action bekommen. Morgen Nacht um diese Zeit hätte ich vielleicht schon eine n … was ? … verloren.
    Einen Freund? Einen Geliebten? Einen wirklich süßen Typen, der mir Lustschreie entlockte? Verdammt, ich könnte auch einen Arm, ein Bein, meinen Verstand oder mein Leben verlieren. Ich sollte langsam mal meine Prioritäten ordnen.
    Sobald ich in meiner Wohnung war, sah ich zum Anrufbeantworter. Das Nachrichtensignal blinkte.
    „Verdammt noch mal, Jessie. Wo steckst du?“
    Cadotte klang wirklich angefressen. War ihm klar geworden, dass ich seine Notizen gelesen und seine Bücher gesehen hatte und wusste, dass er log? Oder war er nur sauer, dass ich ihn um ein kleines, frühabendliches Vergnügen gebracht hatte?
    Ich platzierte Fallen vor dem Panoramafenster, der Tür, ja, vor jedem einzelnen, verdammten Fenster. Ich hatte nicht die Absicht, mich von irgendwelchen pelzigen Freunden oder Feinden überraschen zu lassen. Ich musste heute schlafen, sonst würde ich in der kommenden Nacht zu gar nichts zu gebrauchen sein. Nichtsdestotrotz erwachte ich in der Mittagshitze und wusste sofort, dass ich nicht allein war.
    Ich war mir nicht sicher, was mich geweckt hatte. Die Mausefallen vor den Fenstern? Die Klingel? Die Murmeln vor der Balkontür?
    Nichts von alledem? Ich hörte jetzt nichts mehr. Aber ich spürte die Gegenwart von jemandem. Ich krabbelte aus dem Bett und nahm zur Gesellschaft beide Waffen mit.
    Barfuß und in Unterwäsche überprüfte ich jeden Raum, jeden Schrank. Nicht eine einzige Falle, Klingel oder Murmel war bewegt worden. Ich verlor allmählich den Verstand.
    Als ich durch das Panoramafenster spähte, traf das grelle Mittagslicht meine Augen, und ich bekam Kopfschmerzen. Als ich mich umdrehte, sah ich Sterne. Als die Sterne verschwanden, sah ich ihn.
    Ich richtete die Pistole auf ihn. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand in der Diele. Sein Ohrring schaukelte fröhlich, als er den Kopf zur Seite legte. „Sind wir wieder zurück auf Anfang?“
    „Wie bist du hier reingekommen?“
    „Es war nicht einfach.“
    „Verschwinde.“
    Er kam auf mich zu. Mein Herzschlag beschleunigte sich.
    „Ich meine es ernst, Cadotte!“
    Die Waffe zitterte. Ich ließ das Gewehr fallen, sodass ich die Pistole mit beiden Händen umfassen konnte. Er lachte. „Hast du Silberkugeln da drin?“
    „Ich lade sie schon mit Silber, seit ich dich kenne, Kumpel.“
    Er blieb einen Schritt vor mir stehen, blinzelte und schnaubte dann: „Gutes Mädchen. Du könntest sie brauchen.“
    „Bist du gekommen, um den Job zu Ende zu bringen?“
    „Ich dachte, ich hätte ihn bereits ziemlich gut zu Ende gebracht.“ Er wackelte mit den Brauen.
    Cadotte benahm sich seltsam für einen Mann, der vor ein paar Stunden versucht hatte, mich umzubringen. Soweit ich sehen konnte, war er unbewaffnet. Natürlich könnte er mich mit bloßen Händen erwürgen, falls ich ihn nah genug heranließ.
    „Du weißt verdammt gut, was ich gemeint habe: mich zu töten; mich umzubringen. Kaltzumachen. Meine Leiche irgendwo zu entsorgen, wo man sie nie finden wird.“
    Sein Mund klappte auf. „Was?“
    „Jemand hat mit einer Armbrust auf mich geschossen.“
    Sein Blick glitt über meinen Körper. „Dir scheint nichts zu fehlen.“
    „Mir geht’s gut. Mandenauer nicht.“
    Seine Augen zuckten zurück zu meinem Gesicht. „Ist er tot?“
    „Hättest du das gern?“
    „Ich kenne den Mann noch nicht mal. Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich versuchen würde, dich mit einer Armbrust zu töten? Ich hätte bei mir zu Hause so ziemlich alles mit dir machen können.“
    Und das hatte er. Mir stieg das Blut in die Wangen.
    „Du besitzt eine Armbrust.“
    „Ich und hundert andere.“
    „Wofür brauchst du sie?“
    „Mein Großvater hat sie mir geschenkt.“ Er warf die Hände in die Luft. „Wenn ich ein Werwolf bin, brauche ich keine verdammte Armbrust, um dich umzubringen. Warum sollte ich so dumm sein?“
    Gutes Argument.
    CadottemachteeinengroßenSchrittaufmichzuundgriffnachdemLaufderPistole.Himmel,warerschnell.InderAnnahme,dassersiemirentwindenwollte,umklammerteichsiemitallerKraft.StattdessenrichteteerdieMündungaufseineBrust.
    „Erschieß mich. Sieh, was passiert.“
    „Hast du den Verstand verloren?“
    „Ja. Ich liebe dich, Jessie. Lieber sterbe ich, als dass du mich ansiehst, als würdest du glauben, ich könnte dich verletzen.“
    Wie es Proklamationen nun mal so an sich hatten, war auch diese

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