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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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stand auf. Dann marschierte er in Richtung Schlafzimmer.
    „Hey! Was soll das?“
    „Ich bringe dich ins Bett, Jessie. Ich will dich noch mal.“
    Das war ziemlich offensichtlich, in Anbetracht des stetigen Pochens an meinem Rücken.
    „Was bist du, eine Maschine?“, fragte ich.
    Er lachte. „Ich will dich einfach nur sexuell in meinen Bann schlagen, solange ich die Gelegenheit dazu habe.“
    „Ich denke, das hast du bereits.“
    Er trug mich, als wäre ich nicht schwerer als ein Kind, aber ich wusste, dass das nicht stimmte. Ich war noch nie ein zartes Mädchen gewesen. Vermutlich wog ich genauso viel wie er oder zumindest annähernd.
    Dass er mich hochheben konnte wie einen Sack Kartoffeln, hätte mich ärgern müssen. Stattdessen fühlte ich mich verzaubert von seinen großen, starken Muskeln und seiner Neander­taler-Taktik. Ja, es hatte mich definitiv schlimm erwischt.
    Und das, obwohl der Mann ein Werwolf sein konnte.
    Ich dachte, dass der Sex im Bett noch besser sein würde, aber das war er nicht. Er war immer atemberaubend, ganz gleich w o – ob im Bett, am Weiher, auf dem Fußboden.
    Seine Finger spielten träge mit meinem Haar, dann zeichneten sie meine Wirbelsäule nach. Ich lag auf dem Bauch, ein Arm hing schlaff aus dem Bett, meine Beine waren vollständig mit seinen verschlungen. Als ich mich umdrehte, war er so nah, dass seine Nase meine berührte.
    „Jessie?“
    Wir waren noch immer Gesicht an Gesicht, unser Atem vermischte sich, unsere Hüften berührten sich.
    „Will?“
    Er lächelte. „Du nennst mich fast nie so.“
    „Wirklich?“
    „Ich denke, bis vor einer Stunde hast du Cadotte zu mir ge­sagt.“
    „Es kommt mir unhöflich vor, einen Mann, der mir Lustschreie entlockt, mit dem Nachnamen anzureden.“
    SeinLächelnverebbte;UnsicherheitflackerteüberseineZüge.
    „He, was ist los?“ Ich streckte die Hand nach ihm aus, aber er wich zurück.
    „Du bist nicht nur wegen Sex mit mir zusammen, oder?“
    Ich setzte mich auf. „Bist du so unsicher?“
    „Ja.“
    Ich zog die Brauen hoch. Auf mich hatte er nie unsicher ge­wirkt. Er war attraktiv, gut gebaut, klug. Aus welchem Grund sollte er unsicher sein? Ich stellte ihm diese Frage.
    „Hast du eine Ahnung, wie viele Frauen nur wegen meines Gesichts mit mir geschlafen haben? Weil ich gut im Bett bin?“
    „Will ich das wirklich wissen?“
    Um seine Mundwinkel zuckte es, und etwas von seiner Anspannung löste sich. „Vermutlich nicht.“
    „Dann lass sie in der Vergangenheit, wo sie hingehören. Haben wir im Moment nicht schon genug, worüber wir uns den Kopf zerbrechen müssen?“
    Unsere Blicke trafen sich. Die Unsicherheit war verschwunden, ersetzt durch eine Wachsamkeit, die meine Härchen an den Unterarmen sich aufrichten ließ. Wir hatten heute Nacht eine höllische Menge mehr als verflossene Liebschaften, worüber wir uns den Kopf zerbrechen mussten.
    Er nickte und öffnete seine Arme. „Komm her.“
    „Schon wieder?“
    „Hast du ein Problem damit?“
    Ich gab vor nachzudenken. „Nicht wirklich.“
    Ich glitt über das Bett und küsste ihn. Ich wollte nicht aufhören; ich wollte nicht nachdenken. Später würde dafür noch genug Zeit sein. Vielleicht. Im Moment wollte ich einfach nur mit ihm zusammen sein und die Dinge fühlen, die nur Will mich fühlen lassen konnte.
    Aber während er sich in mir bewegte, begann mein illoyales Gehirn zu rattern. Der Blaue Mond war drohend nah. Heute Nacht würde sich alles veränder n – oder vielleicht auch jeder.
    Was, wenn Will nicht nur die Liebe meines Lebens war, sondern gleichzeitig auch das Monster, das ich jagte? Was, wenn er Menschen getötet hatte? Was, wenn er sie gegessen hatte? Was, wenn er ein machthungriger Irrer war, der sich vorgenommen hatte, die Welt zu beherrschen? Was, wen n …
    Mein Körper hinterging mich, er blendete meine Gedanken aus, bewirkte, dass ich mich in seinen Armen verlor. Die Liebe laugte mich au s – und der Sex war auch nicht gerade schlecht. Ich konnte die Augen nicht länger offen halten.
    AlsichmitmeinemKopfanseinerWangeeindöste,kammir die Antwort auf meine Fragen mit brillanter Klarheit. Was auch immererwar,ichliebteihn.Wennerverfluchtwar,würdeich versuchen, ihn zu heilen. Es musste einen Weg geben. Ich brauchte ihn nur zu finden.
    Ich erwachte in der Dämmerung und in einem leeren Bett. Ich war nicht beunruhigt; nicht sofort. Ich glaubte wirklich, dass er mich liebte.
    Aber als ich durch meine leere Wohnung wanderte und feststellte, dass

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