Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss
die Achseln. „Ich bin als Ojibwa aufgewachsen. Nur weil ich meine Abstammung runterspielen musste, um dort hinzukommen, wo ich bin, bedeutet das nicht, dass ich nicht an die Legenden glaube. Ich habe Dinge gesehe n … “ Er schüttelte den Kopf. „Lass uns einfach sagen, Werwölfe sind die unbedeutendsten unter ihnen.“
Ich konnte einfach nicht fassen, dass mein Boss an das Unglaubliche glaubte. War inzwischen jeder auf die dunkle Seite übergewechselt?
Ich lehnte mein Gewehr gegen die Wand. Die Waffe wurde allmählich zu schwer, als dass ich sie noch länger auf dem Flur spazierentragen wollte. „Also weißt du von dem Blauen Mond? Der Werwolf-Armee? Dem Wolfsgott?“
„Alles.“ Er streckte mir die Hand entgegen. „Warum gibst du mir nicht dieses Totem zur sicheren Verwahrung?“
Ich starrte auf seine Handfläche, dann hob ich den Blick zu seinem Gesicht. „Ich habe es nicht.“
Zorn flackerte in seinen Augen auf. „Jessie, du lässt dich da auf ein Spiel ein, von dem du nichts verstehst.“
EslagmiraufderZunge,ihmzusagen,dassWilldenSteinmitgenommenhatte,abererpacktemeinenOberarmundschüttelte mich. Meine Zähne schlugen aufeinander, und ich beschloss, die Information für mich zu behalten. Mir gefiel sein Benehmen nicht.
„Ich habe das Totem nicht, Clyde. Das schwöre ich.“
„Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.“
Er wirbelte mich herum und tastete mich ab. Ich war versucht, mich zu wehren, aber Clyde war viel stärker als ich. Abgesehen davon würde er dank Cadotte nicht das Geringste finden.
Mein Boss gab mich mit einem kleinen Schubs und einem gemurmelten Fluch frei. Ich trat aus seiner Reichweite und näher zu meinem Gewehr. Meine Finger lagen auf dem Griff meiner Pistole.
Clyde fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und seufzte. „Er hat dich im Auge behalten. Überprüft, was du weißt. Dich aus dem Gleichgewicht gebracht. Solange er dich in seinem Bett hat, bist du nicht draußen, um deinen Job zu machen, richtig?“
„Ich habe meinen Job gemacht“, schnappte ich.
„Du hast es ihm gemacht.“ Clyde biss ein Stück Kautabak ab und kaute ein paar Sekunden lang wie wild darauf herum. „Ich mag dich, Jessie, und ich will deine Gefühle nicht verletzen.“
„Warum lässt du es dann nicht?“, murmelte ich.
Clyde ignorierte mich. „Ich habe die Frauen gesehen, die Cadotte bumst. Du passt nicht in sein Beuteschema.“
Was gab es sonst noch Neues?
„Cadotte hat etwas vor“, fuhr Clyde fort. „Ich kann nur nicht ergründen, was.“
Ich wollte ihm sagen, dass Cadotte mich liebte. Dass er mich für schön hielt. Für witzig, sexy, etwas Besonderes. Alles, was ich je hatte sein wollen, war ich für ihn. Aber inzwischen war ich mir nicht mehr so sicher.
Er hatte das Totem mitgenommen. Um mich zu schützen? Oder mich zu zerstören? Bis ich das wusste, würde ich den Mund halten.
„Hat er dir irgendwas über die Zeremonie erzählt?“
„Nein.“
Er hatte es mir nicht erzählt . Ich hatte es in einem Buch gelesen.
Ich runzelte die Stirn. Aber ich wusste nicht alles über die Zeremonie. Eine Seite hatte gefehlt. Was jetzt beunruhigender war als je zuvor.
„Was weißt du darüber?“, fragte ich.
„Blauer Mond. Werwolf-Armee. Matchi-auwishuk-Totem.“
Clyde wusste in etwa so viel wie ich.
„Das Blut eines Menschen, der dich liebt.“
Ich blinzelte. „Wie bitte?“
„Das Blut eines Menschen, der dich liebt“, wiederholte er langsam. „Es wird für die Zeremonie benötigt.“
Ich drehte mich um und steuerte auf die Tür zu.
„Jessie? Wohin gehst du?“
Ich antwortete nicht. Ich konnte dem Sheriff schlecht sagen, dass ich auf dem Weg war, jemanden zu töten.
37
IchwarfmeinGewehrindenCrownVictoriaundklettertehinterher.GeradealsichvomParkplatzfuhr,kamClydeausdemApartmenthaus gerannt. Er rief etwas und versuchte, mich aufzuhalten, aber ich hatte etwas zu erledigen. Ich brauchte keine Begleitung, wenn ich Cadotte in den Arsch trat.
Könnte ich ihn töten? Ich war mir nicht sicher. Aber ich konnte ihn blutig schlagen. Er hatte mich nicht nur dazu gebracht, an Werwölfe zu glauben, sondern auch an die Liebe.
Ich hatte mich gefragt, warum die Liebe so früh ins Spiel gekommen war. Ich hatte mich gefragt, warum ich? Die Antwort war nun glasklar. Er hatte jemanden gebraucht, der sich schnell in ihn verlieben würde, und welcher Trottel eignete sich besser als eine Frau, die noch nie zuvor geliebt worden war? Ich musste wirklich eine leichte
Weitere Kostenlose Bücher