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Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Titel: Wolfsliebe - Tochter der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Braun
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gesagt?«
    Tikia zitterte am ganzen Körper. Ihre Augen starrten leerin die Ferne und schienen Dinge zu sehen, die nur sie zu erblicken vermochte. Schreckliche, grausame Bilder, die ihren Körper erzittern ließen und ihr Herz zerrissen.
    Noch nie zuvor hatte Kenzô einen so verzweifelten Menschen gesehen. Voller Scham blickte er zu Boden und vermochte sie nicht anzusehen. Was hatte er bloß getan? Aus Stolz hatte er sie dermaßen verletzt, dass alle Freude aus ihrem Blick entschwunden war.
    »Sie sind tot!«, schrie Tikia verzweifelt und stützte sich gegen die Wand. »Meine Eltern sind tot! Wölfe haben sie gerissen, als ich noch ein Kind war. Ich hätte meine Mutter warnen können … Aber ich habe es nicht getan! Ich habe bloß zugesehen … zugesehen, wie sich diese Bestie ihr näherte und sie …« Tikia schluchzte heftig auf und schloss ihre Augen, als könnte sie auf diese Weise die schrecklichen Gedanken aus ihrem Inneren verbannen.
    »Mikû … nein!«, dachte Shila verzweifelt und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Ungläubig starrte sie Tikia an, die nach wie vor die Augen geschlossen hielt.
    »Mein Vater hat den Wolf erschossen, doch es war bereits zu spät. Sie war tot! Wegen mir! Weil ich sie nicht gewarnt hatte!«, flüsterte Tikia zitternd. Ihr ganzer Körper schmerzte. Sie wollte nicht mehr weiterreden, doch die Worte sprudelten unaufhaltsam aus ihr heraus. »Mein Vater beugte sich über sie und schloss sie in seine Arme. Dann hat er zu mir hochgesehen, und sein Blick war so furchtbar leer … Dann rissen die Wölfe auch ihn.«
    Kenzô ließ sich nun seinerseits neben seiner Mutter auf einem Stuhl nieder und starrte ungläubig zu Boden. Der Held seiner Kindheit sollte tot sein? Er, der Bezwinger der Wölfe, warvon Wölfen gerissen worden? Das konnte nicht stimmen! Das konnte einfach nicht wahr sein.
    Shila starrte nun mit ebenso leerem Blick wie Tikia zu Boden.
    »Nein …«, hauchte sie verzweifelt und ballte ihre Fäuste. »Kerû kann nicht tot sein. Er hat mir versprochen zurückzukommen! Er hat es mir versprochen … Das kann nicht wahr sein«, dachte sie.
    »Ich habe alles verloren, Kenzô, alles … Meine ganze Familie wurde von Wölfen gerissen. Selbst meine Großeltern … Deshalb bin ich hierhergekommen. Es war der letzte Wunsch meines Großvaters, dass ich bei seinem Freund Tukann Zenô Obhut finde. Doch auch er hat mich verlassen …«
    Wie in Trance schaute sie zu Shila, die am ganzen Körper bebend zu Boden starrte.
    »Dann habe ich Shila getroffen, und sie hat mich hier aufgenommen! Nach allem, was ich durchmachen musste, hatte ich endlich wieder Hoffnung! Mit welchem Recht nennst du mich eine Schmarotzerin? Habe ich denn nicht dasselbe Recht wie du, glücklich zu werden?«
    Tikia sah ihn verzweifelt an. »Warum willst du mir das Einzige nehmen, was ich noch habe? Warum?«, schrie sie, drehte sich um und stürzte weinend die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
    Koon war ihr winselnd gefolgt und blickte sie traurig an.
    Tikia beugte sich zu ihm hinab und flüsterte ihm ins Ohr: »Wir sind hier nicht weiter erwünscht, Koon. Wir müssen gehen …«
    Koon blickte traurig zu Tikia hoch und dann zu Kyra, die seelenruhig in ihrem Körbchen schlief. Dann sah er abermals zu Tikia auf, winselte leise und schmiegte sich an sie.
    Tikia ging zu dem großen Himmelbett, griff nach dem Jagdgewehr und schulterte es sich, dann packte sie ihren Beutel, ging zum Fenster, öffnete es und kletterte ohne Zögern hinaus.
    Koon folgte ihr winselnd.

KAPITEL 26
Es wird Zeit …
    »Ich glaub das einfach nicht …«, flüsterte Kenzô matt. »Kerû ist doch der Bezwinger der Wölfe. Dank ihm haben die Wölfe uns in Ruhe gelassen. Er kann nicht von Wölfen gerissen worden sein … das … stimmt einfach nicht«, meinte er ungläubig.
    Shila schluchzte auf.
    »Mutter?«, fragte Kenzô besorgt, ging zu ihr hin und schloss sie in seine Arme.
    »Es ist sicher eine Verwechslung, Mutter! Er lebt! Ganz sicher! Und Mikû auch!«, versuchte er sie zu trösten.
    »Nein …«, schluchzte sie leise. »Er ist tot! Es muss einfach so sein! Sonst wäre er längst zurückgekommen!« Ihr Körper erschlaffte in Kenzôs Armen. »Sie sind beide tot …« Wie ein kleines Kind zitterte sie in den Armen ihres Sohnes und gab sich ihren Tränen hin.
    Kenzô strich ihr hilflos über den Rücken. »Erst ihr Mann und jetzt auch noch ihre beiden besten Freunde …« , dachte er beklommen, und tiefes Mitleid trat in seine Augen.
    »Du musst nach

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