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Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Wolfsliebe - Tochter der Wildnis

Titel: Wolfsliebe - Tochter der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Braun
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Tikia sehen!«, sagte Shila auf einmal seltsam gefasst. »Sie hat Furchtbares erlebt und braucht Hilfe! Geh zu ihr!«, befahl sie bestimmt.
    »Aber du …«, setzte Kenzô an, doch Shila unterbrach ihn.
    »Das mit Kerû ist ein furchtbarer Schicksalsschlag für mich.« Sie schluchzte erneut auf. »Er war mein bester Freund … Aber er ist auch Tikias Vater! Und wenn es mir schon so wehtut, wie schlimm muss es erst für sie sein?« Sie schluckte tapfer. »Ich kann nicht zu ihr gehen! Ich würde nur weinen! Du bist stark, Kenzô! Du musst zu ihr gehen! Sie braucht dich!«, bestimmte sie eindringlich.
    Kenzô sah sie besorgt an. Dann nickte er kurz und drehte sich um. Schleppenden Schrittes stieg er die Treppen hoch und trat vor Tikias Tür. »Was soll ich ihr bloß sagen?« , fragte er sich beschämt. »Wie konnte ich ihr das nur antun? Ich … liebe sie doch …«
    Zögernd klopfte er an die eichene Tür.
    »Komisch …« , dachte Kenzô verwirrt. »Sie weint ja gar nicht mehr.«
    Vorsichtig öffnete er die Tür und trat in das große Gästezimmer. »Es tut mir leid, was ich zu dir …« Er hielt inne. »Tikia …?«
    Doch Tikia lag nicht wie erwartet in ihrem Bett, sondern war überhaupt nicht zu sehen.
    Kenzô sah sich verwirrt um und ging dann ins Badezimmer. Auch dort fehlte jede Spur von Tikia.
    Nachdenklich trat er wieder ins Zimmer und schaute zu Kyra, die ihn schläfrig anblickte.
    Eine kalte Windbrise streifte seine rechte Wange, erschrocken blickte er nach rechts. Beide Fensterflügel standen sperrangelweit auf, und ein kühler Wind strömte ins Zimmer. Unwillkürlich rannte er zum Fenster hin und blickte verzweifelt nach draußen.
    »Tikia!«, schrie er.
    Doch von Tikia war bereits weit und breit nichts mehr zu sehen.
    »Ihre Sachen!« , schoss es ihm in den Kopf, und er wirbelte herum. Suchend schweifte sein Blick durch das Zimmer.
    Tikias Sachen waren verschwunden. Sie war abgehauen.
    Kenzô stöhnte verzweifelt auf und stützte sich gegen die Wand. Wütend über sich selbst, legte er seine Hand an seine Stirn. »Verdammt!«, schrie er. »Das ist alles meine Schuld.« Wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand. »Sie kann doch nicht einfach abhauen!!!«
    Hastig rannte er hinunter und informierte seine Mutter über Tikias Verschwinden.
    Shila starrte ihn erschrocken an. »Sie hat bloß dieses dünne Abendkleid an. Ihr Pelz ist doch noch in der Reinigung! Sie wird sich den Tod holen!« Verzweifelt sprang Shila auf, ging zum Kleiderständer und griff nach ihrem Mantel. »Ich muss sie finden!«, sagte sie bestimmt.
    Plötzlich krümmte sie sich vor Schmerzen und presste ihre Hand gegen das Herz.
    Kenzô trat sofort zu ihr und führte sie sanft zum Stuhl zurück.
    »Das ist viel zu gefährlich für dich, Mutter! Du darfst dich nicht aufregen! Dein Herz macht das nicht mit! Ich werde sie suchen!«
    Shila sah ihn erschöpft an. »Bring sie zu mir zurück, Kenzô. Bitte! Sie ist das Einzige, was mir von Kerû und Mikû geblieben ist.«
    »Ich verspreche es dir!«, versicherte er ihr, griff nach seinem warmen Umhang und zog ihn über. Dann nahm er auch noch den Mantel seiner Mutter, den er über Tikia legen wollte, sobald er sie gefunden hätte.
    »Du bleibst hier und wartest auf uns. Hast du gehört?«, sagte er eindringlich.
    »Ja …«, antwortete Shila schwach.
    »Ruf alle Krankenhäuser an! Wenn ihr was zustößt, wird man sie sicherlich einliefern.«
    Shila starrte ihn erschrocken an und schlug ihre Hände vor dem Gesicht zusammen. Vor ihren Augen sah sie Tikia bereits tot auf dem Asphalt liegen.
    Kenzô blickte sie an. »Ihr wird nichts Schlimmes zustoßen! Sie kann auf sich aufpassen!«, versuchte er sie zu beruhigen. »Ich werde sie finden und heil zurückbringen, das verspreche ich dir!«
    Shila blickte ihn schluchzend an, nickte dann aber tapfer. »Beeil dich, Kenzô! Sie hat Angst dort draußen!«, sprach sie mit einem leichten Zittern in der Stimme.
    Kenzô nickte und verließ das Haus.
    Tikia rannte durch die weiten Gassen und verirrte sich hoffnungslos. Verzweifelt blickte sie um sich. Überall wimmelte es von Menschen, die sie argwöhnisch ansahen. Autos hielten quietschend vor ihr, und die Menschen darin schnauzten sie erzürnt an. Koon lief winselnd an ihrer Seite.
    Als ein großer Lastwagen mit quietschenden Reifen knapp vor ihnen bremste, erschrak Tikia fürchterlich und schoss kurzerhand auf das schwarze Blech. Tikia leerte ihre ganze Munition gegen den Lastwagen und stürzte dann mit Koon

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