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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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trank einen ersten köstlichen Schluck und trat ein.
    Das Lokal war leer.
    »Was ist hier los?«, fragte sie.
    Jamaica, die heute einen quietschgelben, knöchellangen Rock und dazu eine nicht minder grelle, orangefarbene Bauernbluse trug, hob die anmutigen Schultern. »Was meinen Sie?«
    Kris gestikulierte mit dem Kinn zu den unbesetzten Tischen, dabei schlürfte sie ihren Kaffee, als wäre sie seit Wochen und nicht erst seit Stunden auf Entzug.
    »Ach, das.« Jamaica winkte ab. »Es ist so ein schöner Tag. Die Leute nehmen ihren Kaffee alle mit. Sobald die Sonne untergeht, wird es wieder rammelvoll sein.«
    »Wie viel schulde ich Ihnen?«, erkundigte Kris sich.
    »Der geht aufs Haus. Sie schienen ihn nötig zu haben.« Jamaica kniff die haselnussbraunen Augen zusammen. »Warum laufen Sie durch die Straßen wie ein Zombie?«
    »Ich … äh …« Kris genehmigte sich einen großen Schluck. Sollte sie Jamaica erzählen, dass man sie in den Loch Ness geschubst hatte? Nachdem sie keinen Beweis dafür hatte, dass sie geschubst worden war, wohl besser nicht.
    »Sie sind auf der Suche nach Alan Mac?«
    Kris runzelte die Stirn. Wieso beobachtete Jamaica sie? Andererseits – sie betrachtete das leere Café –, was hatte sie sonst zu tun?
    »Ich habe mich nur gefragt, wie es mit dem Fall vorangeht«, erklärte sie.
    Das stimmte zwar, war aber nicht der Grund, warum sie Alan Mac hatte sprechen wollen.
    »Hat er den Mann gefunden, der sich überall nach Ihnen erkundigt?«
    »Nein.« Da sie Alan Mac nichts von ihm erzählt hatte, dürfte es ihm schwerfallen, den Mann aufzuspüren.
    Könnte dieser mysteriöse Fremde die Person sein, die sie von der Klippe gestoßen hatte? Absolut. Allerdings warfen seine Erkundigungen nach ihrem Glückszustand die Frage auf, warum er versuchen sollte, sie zu töten, wenn er sich gleichzeitig um ihr Wohlbefinden sorgte. Trotzdem war dieses Interesse so unheimlich wie er selbst. Nach allem, was sie wusste, konnte er durch andere Ortschaften gezogen sein und sich nach dem Glück anderer Frauen erkundigt haben.
    Um sie anschließend umzubringen.
    Sie sollte Alan Mac wirklich von ihrem unbekannten Stalker erzählen. War das nicht die nutzloseste Beschreibung, die man sich vorstellen konnte?
    »Also gibt es keine Fortschritte in dem Fall?«
    Jamaicas Stimme beförderte Kris zurück in die Gegenwart, und für eine Sekunde wunderte sie sich, wieso die Frau automatisch annahm, dass der Fall, auf den Kris sich bezog, die Sache mit dem unheimlichen Ist-sie-glücklich?-Kerl war und nicht die mit den verschwundenen und ermordeten Frauen.
    Dann erinnerte sie sich. Alan Mac versuchte, die Sache mit den Leichen unter dem Deckel zu halten. Kris wusste nicht, ob das eine gute Idee war, aber sie war kein Polizist. Aber sollten weitere Mädchen verschwinden oder an den Ufern des Loch Ness angespült werden, würde er das Ganze nicht länger auf niedriger Flamme kochen können.
    »Keine Fortschritte«, behauptete Kris. »Ich denke, dass der Kerl, wer immer er war, längst über alle Berge ist.«
    Jamaica kniff ihre ausdrucksstarken Brauen zusammen. »Nein, das ist er nicht.«
    Kris erstarrte, ihr Kaffeebecher nur einen Fingerbreit von ihren durstigen Lippen entfernt; sie ließ ihn sinken. »Warum sagen Sie das?«
    »Weil ich ihn heute Morgen frisch und munter die Straße habe entlangspazieren sehen.«
    Kris schaute nach draußen. »War das das erste Mal, dass Sie ihn wiedergesehen haben, seit er sich nach mir erkundigt hat?«
    »Ja. Obwohl er jederzeit hier gewesen sein könnte, um jemand anderen nach Ihnen zu fragen. Wahlweise hätte er sein Glück in jedem anderen Restaurant oder Geschäft in Drumnadrochit versuchen können. Ich bin überzeugt, dass er inzwischen jemanden gefunden hat, der ihm sagen konnte, wo Sie wohnen.«
    Kris zog eine Grimasse. Auch sie war davon überzeugt.
    »Vielleicht sollten Sie bei mir einziehen«, schlug Jamaica vor.
    Kris zog es tatsächlich in Betracht, was bewies, wie beunruhigt sie war. Natürlich mochte sie Jamaica. Aber der schnellste Weg, eine Freundschaft zu zerstören – vor allem eine so frische wie ihre –, bestand darin, Vorteile daraus zu ziehen.
    »Danke. Aber ich komme schon zurecht.«
    »Sind Sie sicher?«
    Das war sie nicht. Nicht wirklich. Aber würde sie Jamaicas Angebot annehmen, eins ihrer Zimmer zu beziehen, gäbe es keine weiteren Stelldicheins mit Liam mehr. War es der Sex wert, ihr Leben zu riskieren?
    Ja.
    Nein.
    Vielleicht.
    Verdammt.
    »Ich bin sicher«,

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