Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
gesagt?
    »Besitzt du irgendetwas aus Silber?«, fragte Marty.
    Kris linste in die Schublade. Darin befand sich eine Schachtel Patronen, aber sie wollte die Pistole nicht weglegen, um sie zu öffnen. Also zog sie stattdessen das keltische Kreuz aus ihrem T-Shirt und warf es ihm zu.
    Marty fing das Amulett einhändig aus der Luft. Er ging nicht in Flammen auf. Für einen Augenblick empfand Kris Erleichterung, bis ihr etwas anderes einfiel, das der alte Mann gesagt hatte.
    »Nicht alle Gestaltwandler reagieren auf Silber. Manchmal macht es sie nur unglaublich wütend.«
    »Du hast recht.« Marty warf das Kreuz zurück, und Kris hängte es sich wieder um den Hals. »Und was jetzt?«
    Sie hatte keine Idee.
    »Hör zu, Stöpsel, ich bin wirklich kein übersinnliches Wesen.«
    »Woher weißt du dann so viel über sie?«, fuhr Liam ihn an.
    »Weil ich sie jage.«
    Kris runzelte die Stirn. Wenn Marty ein Jägersucher wäre, hätte Edward das dann nicht erwähnt?
    Liam schnaubte verächtlich. »Aber klar doch. Deshalb führt Interpol auch eine Akte über dich.«
    »Eine Personalakte«, korrigierte Marty.
    »Du arbeitest für Interpol?« Das überraschte Kris fast so sehr wie Martys Auftauchen in Schottland.
    Marty fasste in seine Tasche, und Kris hob die Pistole. »Mein Ausweis.« Langsam zog er ihn heraus, dann warf er ihn Kris zu.
    Es war wahr. Ihr Bruder arbeitete für Interpol. Kris legte die Waffe zurück in die Schublade, ließ sie jedoch offen und ihre Hand in Greifnähe.
    »Warum hast du uns nicht einfach gesagt, dass du für sie arbeitest?«
    »Ich bin eine Art geheimer …« Er ließ die Hand kreisen, als suchte er nach dem passenden Begriff. »Ratgeber.«
    »Wieso geheim?«, fragte Kris.
    »Ich erforsche das Paranormale.« Marty zuckte mit den Schultern. »Sie geben nicht gern zu, dass es existiert.«
    Das galt auch für Kris.
    »Wie bist du dazu gekommen?«
    »Erinnerst du dich an die Märchen, die Mom uns früher vorgelesen hat?«
    »Ja«, sagte sie bedächtig, nicht wissend, worauf er abzielte oder ob sie diesen Weg beschreiten wollte.
    »Ich habe immer gelästert, dass sie etwas für kleine Mädchen wären, aber du hast sie geliebt, und, um ehrlich zu sein, ich auch. Ich schätze, es macht Sinn, dass wir beide Berufe ergriffen haben, in denen wir Dingen nachspüren, die die meisten Menschen für reine Erfindung halten. Du entzauberst sie, und ich …« Er brach ab.
    »Was tust du genau«, fragte Liam, »dass du ständig an Orten auftauchst, wo Menschen sterben?«
    Kris überlief ein nervöses Kribbeln. Sollte Marty diesen Legenden nachgespürt, ihre Ursprünge erforscht und alles Erdenkliche über sie herausgefunden haben, dann wusste er genug, um sie nachzuahmen.
    »Ich bin von einem Tatort zum nächsten gehetzt, um zu ermitteln«, antwortete er. »Doch jedes Mal, wenn ich dort eintraf, hatte das Morden aufgehört, und von der Kreatur fehlte jede Spur. Zumindest bis ich hierherkam.«
    »Nessie ist nicht der Killer«, sagte Kris.
    Liam warf ihr einen fragenden Blick zu, aber Kris ignorierte ihn.
    »Wie kommst du darauf?«, wollte Marty wissen.
    »Das Ungeheuer von Loch Ness hat seine Entdeckung jahrhundertelang vermieden. Sie haben Sonar, Radar und alle möglichen anderen -ars eingesetzt und versucht, sie zu orten, ein Bild oder eine Filmaufnahme zu bekommen. Vergeblich. Dass Nessie so lange unentdeckt bleiben konnte, lässt sich nicht anders erklären, als dass sie über fast menschliche Intelligenz verfügt. Und wenn sie so verdammt klug ist, würde sie die Leichen so gut verstecken wie sich selbst.«
    Marty schien fasziniert. »Wenn nicht Nessie, wer dann?«
    »Jemand hat versucht, ihr die Morde anzulasten. Damit sie getötet wird.«
    »Wer sollte Nessies Tod wollen?«
    »Du?«
    »Ich töte solche Wesen nicht.«
    »Du sagtest , dass du sie jagst.«
    »Damit meine ich aufspüren, verfolgen, erforschen.« Er breitete die Hände aus. »Das Einzige, was ich tue, ist, sie finden.«
    »Und anschließend lässt du sie einfach weiter nach Lust und Laune morden?«
    »Natürlich nicht. Wenn die Kreatur gefährlich ist, geben wir die Eliminierung extern in Auftrag.«
    »Lass mich raten«, sagte Kris. »Ihr beauftragt die Jägersucher .«
    Schweigen senkte sich über den Raum. Marty brach es als Erster. »Ich hätte es wissen müssen. Dieses ganze Schwindel-Aufdecken dient dir nur zur Tarnung. In Wirklichkeit bist du eine Jägerin.«
    »Ich?« Kris lachte. »Nein.«
    Marty schaute Liam mit fragend erhobenen Brauen

Weitere Kostenlose Bücher