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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Liam.
    »Dreh dich um.« Kris versetzte ihm einen Stups gegen die Schulter, dann fuhr sie mit den Fingern über seine Beine, strich mit den Nägeln über sein Gesäß, mit der Handfläche über seine samtige, makellose Haut bis hinauf zu seinen perfekten Schultern.
    Er war nicht tätowiert. Aber was ließ sich daraus folgern?
    »Ich werde nicht so schnell wieder bereit sein, mo bheatha . Du musst mir ein bisschen Zeit geben.«
    Kris überkam das plötzliche Verlangen, ihn zu drücken, ihn einfach nur ganz fest zu halten und nie wieder loszulassen. »Was heißt das , mo bheatha ?«, flüsterte sie.
    »›Mein Leben‹«, übersetzte er, und sein Haar, das wie ein Schleier auf seinem Schulterblatt gelegen hatte, glitt zur Seite.
    Die Tätowierung war nicht sehr groß. Aber es war eindeutig Nessie. Von der Spitze ihres schlangenartigen Kopfs, ihren Höckern und Flossen bis hin zu ihrem langen, dünnen Schwanz.
    Liam bemerkte Kris’ Miene und setzte sich auf. »Was ist?«
    »Die … die … Ich meine …«
    »Willst du über das reden, was heute passiert ist? Es tut mir leid, dass du das Mädchen finden musstest. Dass es dich so aus der Fassung gebracht hat.«
    »Die Tätowierung«, stieß sie hervor. Liam wurde völlig reglos. »Du hast eine Tätowierung.«
    Seine Augen nahmen einen wachsamen Ausdruck an. »Ja.«
    »Was bedeutet sie?«
    »Sie bedeutet …« Er unterbrach sich, schürzte die Lippen und guckte stirnrunzelnd zum Wohnzimmer.
    »Lüg nicht«, befahl sie, dann brach ihre Stimme. Sie glaubte nicht, dass sie es ertragen würde, wenn auch er sie belog.
    Liam neigte den Kopf und wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als es klopfte.
    Noch ehe das Klopfen aufgehört hatte, war Liam aus dem Bett gesprungen und hangelte nach seiner Jeans.
    »Warte.« Kris stand ebenfalls auf. »Ich kann …«
    »Nein.« Das Geräusch seines Reißverschlusses verlieh dem Wort Nachdruck, sollte sein finsterer Blick nicht genug sein. »Du bleibst hier.«
    Sich sein Sweatshirt über den Kopf ziehend, ließ er sie stehen. Kris’ Augen hafteten an dem Tattoo, bis es außer Sicht war.
    Die Haustür wurde geöffnet. Ein Fluch erklang. Kris zerrte die Tagesdecke vom Bett, machte sich hastig eine Toga daraus und folgte ihm ins Wohnzimmer. Als sie dort ankam, standen sich ihr Bruder und Liam bereits Brust an Brust gegenüber.
    Martys Nase war geschwollen, und er hatte zwei Veilchen von ihrer letzten Begegnung. Nachdem Liam nicht einen Kratzer davongetragen hatte, konnte Kris nur staunen, dass Marty es auf eine zweite Runde anlegte.
    »Aus dem Weg.« Er gab Liam einen Stoß. »Ich muss mit meiner Schwester reden.«
    »Ich werde sie nicht allein lassen.« In Liams Tonfall klang unüberhörbar der Vorwurf mit: So wie du .
    Marty errötete. »Ich hatte meine Gründe.«
    »Die da wären?«
    »Ja«, meldete sich Kris zu Wort. »Die da wären?«
    Beide Männer drehten sich zu ihr um. Als sie ihre Aufmachung bemerkten, zeigten witzigerweise beide Gesichter denselben missbilligenden Ausdruck.
    »Kris, zieh dir was an.«
    »Da muss ich dem Tommy recht geben«, sagte Marty.
    » Tommy ist die Bezeichnung für die Briten, Yankee-Pappnase.«
    Marty hob die Brauen. »Paddy?«
    »Das ist irisch, du Vollpfosten.«
    »Jock?«
    »Na endlich.«
    » Jock ist ein Schimpfname?«, fragte Kris.
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer. So nennen uns die verdammten Engländer. Es hat wohl damit zu tun, dass viele Schotten John oder Jack heißen, oder so was in der Art.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, wandte Kris ein.
    »Was tut das schon?« Liam, der noch immer zu nahe bei Marty stand, starrte ihn an wie ein Wolf, der auf einen Kampf aus ist. »Zieh dir bitte etwas über, Kris.«
    »Schafft ihr zwei es, euch nicht gegenseitig zu strangulieren, während ich weg bin?«
    »Vielleicht«, brummte Marty.
    »Zweifelhaft«, meinte Liam.
    »Dann werde ich bleiben.«
    Die beiden seufzten und gingen ein paar Schritte auf Abstand.
    »Jetzt mach schon«, befahl Liam ihr. »Ich werde ihn nicht anfassen, solange er mich nicht anfasst.«
    »Dito«, murmelte Marty, aber sein Blick haftete an der Couch, und sein Gesicht wurde rot und immer röter; die Blutergüsse unter seinen Augen schienen zu pulsieren.
    Kris folgte seiner Blickrichtung. Ihr Büstenhalter baumelte über der Armlehne, ihr Slip über der Rückenlehne. Auf dem Weg ins Schlafzimmer schnappte sie sich beides, dann schloss sie hinter sich die Tür.
    Das Stimmengemurmel im Wohnzimmer bewirkte, dass sie sich

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