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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sein.«
    Kris wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie hatte geglaubt, nicht »genug« zu sein, um von ihnen geliebt zu werden. Sie hatte gearbeitet, sich abgestrampelt und gekämpft, um mehr aus sich zu machen. Dabei war sie in Wirklichkeit die ganze Zeit über zu viel gewesen.
    Zu sehr wie Mom .
    »Und Dad …«, begann sie.
    »Ich habe versucht, ihn dazu zu bewegen, sich eine deiner Shows anzusehen. Er ist weinend zusammengebrochen und aus dem Zimmer geflüchtet. Ich denke nicht, dass er je fähig sein wird, dich zu besuchen oder anzurufen. Höchstens vielleicht ein Brief oder eine E-Mail.«
    Kris machte ein verächtliches Geräusch. Zum ersten Mal, seit ihre Mutter gestorben und ihre restliche Familie aus ihrem Leben verschwunden war, trauerte sie nicht um den Verlust. Sie waren gegangen. Sie hatten Kris verloren. Sie würde sich nicht länger als zu wenig fühlen. Weil sie das nicht war. Sie war es nie gewesen.
    »Ich könnte es dir nicht verübeln, wenn du nie wieder mit einem von uns sprechen wolltest«, murmelte Marty.
    Kris könnte es sich auch nicht verübeln.
    Sie waren eine Familie gewesen. Sie hätten füreinander einstehen sollen – wenn sie gebraucht wurden und auch, wenn nicht. Das war Liebe. Und nicht wegzulaufen, weil etwas zu sehr wehtat.
    »Ich verstehe«, sagte Marty, als sie nicht antwortete. »Aber es gibt da eine Sache, die du wissen solltest. Dieser Liam …« Er gestikulierte mit dem Kopf zur Tür. »Er existiert nicht.«
    Kris lachte. »Ja, er ist ein Phantom.«
    »Ein Phantom? Nun, vielleicht, wenn du einen Spion meinst …« Er runzelte die Stirn. »Aber er ist Schotte, und ich bin mir nicht sicher, wie man sie hier nennt.«
    Kris hätte wieder gelacht, nur schien er es ernst zu meinen. »Was soll das, Marty? Du hast ihn gesehen. Du hast ihn sogar geschubst. Er ist aus Fleisch und Blut. Er ist real.«
    Eine Sekunde starrte Marty sie mit offensichtlicher Verwirrung an. »Selbstverständlich ist er real.«
    »Wovon sprichst du dann?«
    »Es gibt keinerlei Daten über ihn. Es existiert kein Pass, kein Führerschein. Er fällt komplett durchs Raster. Als du von einem Phantom sprachst, dachte ich: CIA , ja, das würde Sinn machen . Aber nachdem er Schotte ist …«
    »Warte. Als ich hier ankam, erging es mir genauso. Sein richtiger Name lautet William. Die meisten Einheimischen nennen ihn Billy.«
    »Was macht er beruflich?«
    »Er … hm …« Kris runzelte die Stirn. »Er bewacht den Loch Ness.« Oder das Ungeheuer. Womöglich beides.
    »Du meinst wie ein Parkwächter?«
    »Genau.«
    Marty wirkte nicht überzeugt.
    »Ich bin schon eine sehr lange Zeit auf mich allein gestellt, Marty. Ich reise viel. Treffe Menschen. Bilde mir ein Urteil über sie. Ich vertraue Liam.«
    Es war merkwürdig, denn obwohl sie wusste, dass Liam log, vertraute sie ihm tatsächlich. Mehr, als sie je zuvor einer anderen Person vertraut hatte. Sie wusste nur nicht, warum.
    »Na schön.« Marty blickte zum Fenster, das noch immer in Zwielicht getaucht war. »Ich sollte dich jetzt schlafen lassen.«
    »Du gehst?« Ihre Stimme klang bekümmert, und sie hätte die Worte am liebsten zurückgenommen. Vor allem, als Marty ihr sanft die Hand auf die Schulter legte. Sie musste wirklich jämmerlich geklungen haben.
    »Nur zum Clansman . Ich kann nicht abreisen, bevor ich weiß, was hier vor sich geht, und das Problem bereinigt habe. Mensch oder Monster? Es muss das eine oder das andere sein.«
    »Oder beides zugleich«, murmelte sie.
    »Ja. Aber solange ich keine Ahnung habe, was eliminiert werden muss, weiß ich auch nicht, wen ich damit beauftragen soll.«
    »Wirst du Edward nicht auf jeden Fall anrufen?«
    » Jägersucher machen ausschließlich Monster unschädlich. In dieser Hinsicht sind sie eigen.«
    »Wenn wir es also mit einem Serienkiller zu tun haben …« Kris war sich fast sicher, dass es so war. »… überlässt du die Sache einfach den hiesigen Behörden?«
    »Nun ja …« Marty sah zur Tür, als wünschte er sich, überall sonst zu sein, nur nicht hier. »Es gibt gewisse Fälle, bei denen ich jemanden hinzuziehe, der sich um das Problem kümmert, sodass ein juristisches Hickhack nicht nötig wird.«
    »Ich kann dir nicht folgen.«
    »Keine in die Länge gezogenen Prozesse. Keine Auslieferungsquerelen. Der Übeltäter wird einfach …« Marty legte die Hände um seine Kehle und machte ein ersticktes Geräusch.
    Kris klappte die Kinnlade runter. »Du heuerst einen Auftragskiller an?«
    »Einen

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