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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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an.
    »Ich weiß nicht mal, worüber ihr da redet.«
    Kris wandte sich ihm zu. Da war mehr an seinen Worten; sie hörte es in seiner Stimme. War er ein Jäger? Liam verschwand immer wieder, er patrouillierte am Loch Ness, tauchte auf, wo immer er gebraucht wurde. Er war entweder ein Jägersucher oder ein Superheld. Wenn nicht ein Gestaltwandler.
    »Bist du ein Serienmörder?«, konfrontierte Marty ihn.
    »Bist du einer?«, gab Liam zurück.
    »In Ordnung«, unterbrach Kris sie, weil sie befürchtete, dass sie wieder zu rangeln anfangen könnten. »Wieso meinst du, dass wir es mit einem Serienmörder zu tun haben und nicht mit einem sehr mächtigen Gestaltwandler?«
    »Vielleicht ist es so.« Marty zuckte die Achseln. »Meiner Erfahrung nach sind Gestaltwandler und Serienkiller ein und dasselbe.«
    Kris guckte ihm unverwandt ins Gesicht. »Trotzdem tippst du nicht auf einen Gestaltwandler, denn andernfalls hättest du Edward noch in derselben Minute kontaktiert, als du hier ankamst und feststellen musstest, dass das Morden noch immer im Gange war.«
    »Mordlüsterne Bestien hören nicht einfach auf, es sei denn, jemand zwingt sie dazu. Aber diese haben es getan.«
    »Weil wir nicht von einer mordlüsternen Bestie, sondern von einem mordlüsternen Menschen sprechen. Auch wenn die Morde auf dieser Liste dem Anschein nach von einer übernatürlichen Kreatur verübt wurden, ist der Täter in Wahrheit ein entartetes menschliches Wesen.«
    »Woher willst du das wissen?« Marty kniff die Augen zusammen. »Du warst nicht dabei. Hast die Tatorte nicht gesehen. Das hätte ich erfahren.«
    Kris hob die Brauen. »Du hast mich ausspionieren lassen?«
    »Nicht wirklich ausspionieren. Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass du in Sicherheit bist, dass es dir gut geht.« Er seufzte. »Zumindest, bis du nach Schottland kamst.«
    Kris wusste nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollte. Ihr Bruder hatte sie also doch nicht im Stich gelassen. Wenigstens nicht vollständig. Trotzdem fand sie noch immer, dass er eine Weihnachtskarte hätte schicken können.
    »Und was hat dich hierher geführt?«, fragte Liam. »Zeitgleich mit ihr?«
    Marty warf ihm einen flüchtigen Blick zu, richtete seine Antwort jedoch an Kris. »Hast du dich je gefragt, wie es dir gelungen ist, so viele mythische Schwindel aufzudecken?«
    »Weil es mythische Schwindel waren?«
    »Nicht alle. Hin und wieder war ich als Erster vor Ort, fand die Kreatur und ließ sie noch vor deinem Eintreffen unschädlich machen. Wenn es kein Monster gibt, ist ein Schwindel recht leicht nachzuweisen.«
    »Du hast mir geholfen?«, fragte sie verdattert. Dabei hatte sie die ganze Zeit geglaubt, einfach gut in ihrem Job zu sein.
    »Eigentlich hast du mir geholfen. Indem ich mich darüber auf dem Laufenden hielt, woran du gerade arbeitest, hatte ich immer einen Ausgangspunkt für meine Suche nach übernatürlichen Wesen. Du bist unübertroffen darin, sie aufzuspüren.«
    »Du behauptest, an all diesen Orten gewesen zu sein, und trotzdem hat Kris ’ dich nie zu Gesicht bekommen? Warum wird uns jetzt diese Ehre zuteil?«
    »Weil du mich an der Gurgel gepackt und ins Licht gezerrt hast.«
    »Du meinst, wenn Liam dich nicht erwischt hätte, wärst du nicht …« Kris’ Stimme verklang, als der Schmerz sie von Neuem erfasste.
    »Er hätte nicht mal Hallo gesagt.«
    »Ich konnte nicht. Diese Sache ist gefährlich, Kris. Sollte einer von ihnen entdecken, dass du meine Schwester bist, werden sie …«
    »… mich niederschlagen und zum See schleifen?«, spottete sie. War ihre Beziehung zu Marty das Motiv für den Übergriff? Machte es einen Unterschied?
    »Niemand wird ihr etwas zuleide tun, solange ich hier bin«, verkündete Liam. »Und ich werde hier sein. Ich werde nicht zulassen, dass sie sich der Gefahr allein stellt.«
    »Ich werde nicht weggehen.« Marty schob den Unterkiefer vor. »Nicht solange ich diese Gegend nicht von allem gesäubert habe, das nicht hierher gehört.«
    »Ich bin nicht komplett unfähig«, stellte Kris klar. »Immerhin bin ich diejenige mit der Schusswaffe.«
    »Wie kommt das überhaupt?« Marty ließ den Blick neugierig durch das Cottage schweifen. »Wo steckt Edward?«
    »In letzter Zeit hier drinnen.« Kris tätschelte den Computer. »Er taucht plötzlich auf dem Monitor auf. Keine Ahnung, wie er das anstellt. Es läuft nicht über Skype oder irgendeine Art mir bekannter Konferenzschaltung. Man hat den Eindruck, als befände er sich tatsächlich im

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