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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Punkt.“
    „Ach, sind wir heute mal wieder mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden?“
    „In Anbetracht der Tatsache, dass mich mein Hilfssheriff mit der Nachricht von einem weiteren Mord geweckt hat, ist das wohl kein Wunder.“
    „Tut mir leid.“ Claire massierte ihre Stirn. „Du hast recht. Lass mich die hier nur schnell wegräumen.“ Sie beugte sich über den Tisch und sammelte die darauf verteilten Fotos ein. „Ich habe versucht, einige der Leute für die Ausstellung zu identifizieren.“
    Claire hatte beschlossen, eine Ausstellung zu organisieren, bei der die alten Fotografien, die Joyce in den Eingeweiden des Rathauses entdeckt hatte, gezeigt werden sollten. Sie würde während des Vollmond-Festivals kommenden Monat eröffnet werden.
    „Hier ist eins von deiner Urgroßmutter.“ Sie zog ein Bild aus dem Stapel. „Darauf ist sie noch ganz jung. Wahrscheinlich jünger als wir heute.“ Claire schob mir das Foto über den Tisch zu.
    Ich hatte meine E-li-si noch nie so gesehen. Bei meiner Geburt waren ihre Haare schon ergraut und ihre Schultern gebeugt gewesen. Auf diesem grobkörnigen Schwarzweißfoto blickte sie aufrecht stehend, schlank und kerzengerade, mit durchtrieben funkelnden Augen, vollen, hohen Wangenknochen, die meinen unglaublich ähnelten, und einem Lächeln auf den Lippen in die Kamera.
    „Das ist sie doch, oder?“, vergewisserte Claire sich.
    „Ja.“ Ich streichelte mit dem Finger über das Gesicht meiner Urgroßmutter.
    Draußen begann die Wölfin zu heulen, und ich zog den Finger hastig zurück.
    „Was ist?“ Claire sah mich forschend an. „Geht es dir gut?“
    Warum mussten mich das alle ständig fragen?
    „Fantastisch“, behauptete ich und konzentrierte mich wieder auf das Foto.
    „Ich weiß nicht, wer die andere Person darauf ist.“ Sie tippte auf das Bild. „Hast du eine Ahnung?“
    In diesem Moment klingelte mein Handy; ich nahm es von meinem Gürtel und schaute auf das Display. Ian .
    „Warte kurz“, bat ich Claire.
    Die Störgeräusche waren stark; es überraschte mich, hier unten überhaupt Empfang zu haben. „Grace? Kannst du mich hören?“
    „Schlecht. Was ist los?“
    „Die Stöcke. Ich dachte, sie dienten dazu, eine Hexe fernzuhalten.“
    Knack. Krrk . Das Knistern schien in meinem Gehirn zu explodieren.
    „Aber die richtige Übersetzung lautet ‚Geister‘“, fuhr er fort. „Sie sollen Geister fernhalten.“
    „Was ist damit gemeint? Gespenster?“
    Krrrrkkk!
    „Ian?“
    Er sagte etwas, das ich nicht verstand.
    „Wiederhol das bitte.“
    Während ich auf eine bessere Verbindung wartete, trat ich näher an den Tisch, zu Claire und dem Foto meiner Urgroßmutter. Mein Blick glitt zu der anderen Person auf dem Bild, und ich erstarrte.
    Ich kannte das Gesicht.
    Ich nahm das Foto in die Hand und drehte es um, ohne zu wissen, was ich auf der Rückseite zu finden hoffte. „Woher hast du das?“
    „Aus einem der alten Schränke, in denen auch die anderen waren.“
    „Wurde es bearbeitet?“
    „Wie meinst du das?“
    „Ist es eine Montage von zwei verschiedenen Fotos?“
    „Nein. Wie kommst du darauf?“
    Ich starrte die Frau an, die ein Stück hinter meiner Urgroßmutter stand und dadurch teilweise von ihr verdeckt wurde. Ihr Gesicht konnte ich einwandfrei erkennen.
    Es war Adsila.
    Aber auf diesem Foto war meine Urgroßmutter höchstens fünfundzwanzig. Adsilas eigene Großmutter wäre noch ein Baby gewesen. Adsilas Geburt lag noch mehr als ein halbes Jahrhundert in der Zukunft. Wie konnte es also sein, dass sie auf einer alten Fotografie neben meiner Urgroßmutter abgelichtet war?
    Alle möglichen Gedanken schwirrten durch meinen Kopf, zusammen mit den statischen Geräuschen, die weiterhin aus dem Handy drangen.
    Zeitreise. Außerirdische. Geister.
    Noch während ich Adsilas Gesicht fixierte, fügten sich die Puzzlesteine plötzlich zusammen. „Ian … “
    „Warte“, sagte er im selben Moment. „Irgendjemand ist an der Tür.“
    Plötzlich konnte ich ihn glasklar hören, seine Schritte auf dem nackten Holzboden, als er die Treppe hinunterlief und die Haustür öffnete.
    „Adsila. Hallo.“
    Scheiße.
    „Ian!“, brüllte ich so laut, dass Claire erschrocken zusammenfuhr. Die Fotos fielen ihr aus der Hand und segelten zu Boden.
    „Zu spät, Gracie“, wisperte eine Stimme in meinem Handy.
    Ich ließ alles stehen und liegen und rannte los.

35
    Durch die Korridore, die Treppe hinauf, aus der Eingangstür und ins Freie.
    Die Straße hinunter

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