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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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war angesichts der Tatsache, dass diese angespitzten Stöcke dazu gedacht waren, wie Pfeile in die Luft zu schnellen und sie zu töten, sollte sie zu nahe kommen.
    „Wohin jetzt?“, fragte ich.
    Die Wölfin schwenkte den Kopf nach Norden. Ich setzte mich in Bewegung, als sie knurrte und die Augen auf meinen Wagen fixierte. Wuff .
    „Ich soll mit dem Auto fahren?“
    Ich wartete nicht auf eine Antwort – die ohnehin nur aus einem weiteren Wuff bestanden hätte – , sondern stieg ein und folgte meiner Urgroßmutter die Zufahrt hinunter bis zur Straße.
    Letzten Sommer, als wir unser anderes Wolf-Problem gehabt hatten, hatte ich mich ein bisschen kundig gemacht. Wölfe können bis zu fünfundsechzig Kilometer pro Stunde zurücklegen. Man weiß von ihnen, dass sie in der Lage sind, an einem einzigen Tag Hunderte Kilometer zu laufen.
    Meinem Tacho zufolge bewegte sich meine Urgroßmutter gerade mit neunzig Stundenkilometern voran, was sie zu einem außergewöhnlich schnellen Wolf machte. Sicher, sie war kein echter Wolf, trotzdem war ich beeindruckt.
    Ich hoffte, dass es nicht allzu weit sein würde. Die Sonne schien heute schneller unterzugehen als sonst. Mir war klar, dass das nicht sein konnte, trotzdem hatte ich Angst. Ich hatte Angst, Ian zu spät zu finden. Ich hatte Angst, ihn gar nicht zu finden.
    Meine Finger verkrampften sich um das Lenkrad, als mir ein anderer Gedanke kam. Was, wenn ich ihn in ein Geschöpf des Bösen verwandelt vorfinden würde, so, wie es Ian mit Susan ergangen war? Ich glaubte nicht, dass er zu einer Rabenspötterin werden könnte – setzte das nicht einen Donnermond voraus? – , aber wenn Quatie eine Hexe war und immer mächtiger wurde, wer konnte schon wissen, wozu sie imstande wäre?
    Würde ich es über mich bringen, ihn zu töten, wie ich es versprochen hatte? Ich wollte nicht vor diese Entscheidung gestellt werden.
    Ian war gezwungen gewesen, den Körper der Frau zu zerstören, die er geliebt hatte, auch wenn er wusste, dass das, was in ihm wohnte, nicht länger menschlich war. Wieder musste ich seiner Tapferkeit Respekt zollen. Natürlich hatte er anschließend mit seiner Tat leben müssen, sich in seine Arbeit gestürzt und war dabei bestimmt unnötige Risiken eingegangen, aber er hatte getan, was getan werden musste, obwohl es ihm nicht leicht gefallen war.
    Die Sonne verschwand hinter einer Wolke, Schatten breiteten sich über die Straße, und ich trat panisch das Gaspedal durch, um unser Ziel, wo immer es auch liegen mochte, schneller zu erreichen. Meine Stoßstange hätte die Wölfin von hinten gerammt und in die Luft katapultiert, hätte sie einen Hintern gehabt, den man rammen konnte. Aber unter den gegebenen Umständen glitt die Stoßstange widerstandslos durch ihren Schwanz, allerdings knurrte sie mich über ihre Schulter warnend an, bis ich das Tempo verlangsamte.
    Ich musste Ian finden, bevor Quatie ihm etwas Schlimmes antun konnte. Falls sie sein Herz fraß, würde sie sich damit auch seine Lebensenergie einverleiben? In Anbetracht dessen, was sie bisher vollbracht hatte, musste ich davon ausgehen.
    Vielleicht hatte sie es mehr wegen seiner magischen Gabe als wegen seines Wissens um ihre Identität auf ihn abgesehen. Das Herz eines A ni wo di , eines Zauberkundigen des Farbenclans, zu besitzen, würde sie noch unermesslich gefährlicher machen.
    Ich kam um eine Biegung, als mir plötzlich dämmerte, wohin wir unterwegs waren.
    „Der Blood Mountain“, wisperte ich, und die Wölfin verschwand.

36
    Der Gipfel des Blood Mountain ragte drohend vor mir auf. Obwohl die Sonne noch immer schien, ließen mich die Schatten, die die massive Anhöhe warf, frösteln. Ich wusste ohne jeden Zweifel, dass dies der Ort war, an den Quatie Ian verschleppt hatte, als ich wie zur Bestätigung etwas Rotes zwischen den Bäumen hervorblitzen sah.
    Ich trat auf die Bremse und wandte mich zu der Stelle um, wo ich wenig überrascht meinen Pick-up erkannte, der ein paar hundert Meter weiter auf einer Schotterpiste parkte. Ich stieg aus Claires Wagen und pirschte mich mit gezogener Waffe vorsichtig an meinen eigenen heran, aber es saß niemand darin.
    Mein Vater hatte mir das Fährtenlesen beigebracht. Er war damals der Beste darin gewesen, heute war ich es. Obwohl die Hitze und Sonne der letzten Tage den nach dem Unwetter durchnässten Boden getrocknet hatten, entdeckte ich Fußspuren, die bergauf führten.
    Der Blood Mountain mochte nicht der höchste Berg sein, aber er war mit einer Höhe

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