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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Da, genau da. Noch einmal.
    Ich wollte die Erlösung; ich bettelte darum. Er ließ mich zappeln, gewährte sie mir fast, bevor er mich wieder warten ließ. Der Mond schien rund und unglaublich weiß auf mein ihm zugewandtes Gesicht, während ich Ian ritt und gierig dem Höhepunkt entgegenstrebte.
    Sein Körper begann zu zucken und löste bei mir eine ekstatische Antwort aus. Sein heißer, keuchender Atem an der feuchten Haut meiner Brüste bewirkte, dass sich meine Nippel aufrichteten, ein Gefühl, das sein Echo bis in mein tiefstes Inneres warf.
    Als es vorbei war, blieb ich, ihn umschmiegend, auf ihm liegen. Er war stark; er hielt uns beide über Wasser. Die Wärme, das sanfte Plätschern der Wellen, die aus dem Bach in die Bucht strömten, lullten mich ein. Fast wäre ich weggedämmert.
    „Bringst du jeden Kerl hierher?“, murmelte er.
    Ich erstarrte, hob den Kopf und sah in seine neugierigen Augen. Ich verstand, was ihn auf diesen Gedanken brachte. Wir hatten uns gerade erst kennengelernt, und schon waren wir nackt. Vielleicht war ich ja ein Flittchen, trotzdem besaßen die meisten Männer den Anstand, mir das nicht derart deutlich zu verstehen zu geben.
    „Du bist der Erste.“
    Er runzelte die Stirn. „Das glaube ich nicht.“
    „Arschloch.“ Ich rollte mich von ihm runter und glitt wieder ins Wasser. „Ich meinte nicht, dass du mein erster Mann warst, sondern der erste Mensch, den ich jemals mit hierher genommen habe. Dieser Ort ist etwas Besonderes, aber Sie, Herr Doktor, sind das nicht.“ Schwimmend machte ich mich auf den Heimweg.
    Er holte mich ein, noch bevor ich das kältere, schneller fließende Wasser des Bachs erreichte, packte mich um die Taille und zog mich an sich. Ich leistete Widerstand, aber er war größer, stärker und entschlossener als ich.
    „Warte“, murmelte er und lehnte seine Stirn an meine. „Bitte entschuldige. Das war … dumm.“
    „Findest du?“ Ich trat ihm ans Schienbein. Da ich keinen Boden unter den Füßen hatte und das Wasser die Kraft meines Kicks abschwächte, war es eine kindische Geste, trotzdem fühlte ich mich besser.
    „Bitte entschuldige“, wiederholte er. „Ich habe für so etwas kein Talent.“
    „Was meinst du genau? Sprache? Höflicher Umgang? Takt?“
    „Das alles. Seit meine Frau … “ Er seufzte, und ich spürte wie, sich seine Brust an meiner hob und senkte. „Ich war mit niemandem mehr zusammen, und es ist mir nie leicht gefallen, meine Gedanken für mich zu behalten. Ich mag dich, und ich wollte nicht … “ Er brach ab. „Ich mache es nur noch schlimmer, oder?“
    „Ich denke nicht, dass das möglich ist.“ Ich versetzte ihm einen Schubs gegen die Brust, und dieses Mal ließ er mich los. „Hör zu, ich vögle nicht durch die Gegend. Dies ist eine ziemlich kleine Stadt, und es wäre schlecht fürs Geschäft.“ Ich fuhr mit den Fingern durch mein tropfnasses Haar. „Wenn ich in Lake Bluff mit einem Mann schlafe, erwartet er Gefälligkeiten.“
    „Welche Art von Gefälligkeiten?“
    „Strafzettel, die in den Papierkorb wandern. Die Freiheit, zu schnell zu fahren, wann und wo es ihm beliebt. Nachsicht gegenüber seiner ganzen Sippschaft.“
    „Im Ernst?“
    „Im Ernst.“
    „Dann verstehe ich dein Misstrauen. Also, warum ich?“
    Ich wollte nicht über die zwei Jahre Enthaltsamkeit sprechen, verschärft durch seinen Duft, sein Aussehen, die Gefühle, die er in mir entfachte, wenn er mich berührte. Ich war jämmerlich, aber das brauchte er nicht zu wissen.
    Mein Blick glitt von der Spitze seiner durchweichten Feder zu der Stelle, wo sein spektakulärer Oberkörper mit dem Wasser eins wurde. „Warum nicht du?“
    „Denkst du, ich werde keine Gefälligkeiten erwarten?“
    Ich neigte den Kopf zur Seite. „Wirst du?“
    „Nein.“
    „Wir sind erwachsene Menschen. Wir mussten beide ein bisschen Dampf ablassen. Dabei können wir es belassen und wieder das sein … “ Ich breitete die Hände aus. „Was auch immer wir vorher waren.“
    „Du glaubst, wir können nach dem hier wieder das sein, was auch immer wir vorher waren?“
    Ich hielt die Luft an. Es würde mir überhaupt nicht gefallen, wieder das zu sein, „was auch immer“ wir vorher waren, aber ich war schon zu oft die Sitzengelassene gewesen, um mich je wieder auf diese Weise in Gefahr zu bringen.
    Ich dachte an die Männer vor ihm. Nicht ein Einziger hatte ein Problem damit gehabt, sich ein paar Tage sexuell mit mir zu vergnügen und mich anschließend nie

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