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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sagte ich. Mir war bewusst, dass das definitiv unhöflich war, aber es kümmerte mich nicht.
    „Grace … “
    Ich verengte drohend die Augen, woraufhin er verstummte, zur Hintertür ging, die Füße in seine Sandalen schob und den Abflug machte.
    Es versetzte mir einen leisen Stich, als ich den Motor starten und die Räder über den Kies knirschen hörte. Zwischen uns war etwas gewesen, aus dem viel mehr hätte erwachsen können.
    Wenn er keine Ehefrau gehabt hätte.
    Frustriert trat ich gegen die Tür. Ich kam zu spät zur Arbeit. Endlich mal was Neues.
    Ich rannte nach oben, zog das Bett ab und warf die Bezüge in den Wäschekorb. Ich konnte nicht auf Laken schlafen, die nach ihm rochen. Selbst jetzt noch haftete ihnen Ians Pfefferminzduft an. Ich würde mindestens eine Stunde Kerzen brennen lassen müssen, bevor ich es ertragen konnte, hier zu schlafen.
    Aus demselben Grund seifte ich mich unter der Dusche noch ein zweites Mal ein, bevor ich eine frische, gestärkte Uniform samt Waffengürtel anlegte und meine Haare zu einem strengen Zopf flocht. Ich begutachtete mich im Spiegel.
    Meine Nase war wieder normal; das Einzige, das noch an meine beiden Veilchen erinnerte, war eine leichte gelbliche Verfärbung an einem Brauenbogen. Ich hätte Ians Salbe auftragen können, aber es widerstrebte mir. Nach allem, was ich wusste, konnte es sich bei dem Zeug auch um ein Aphrodisiakum oder irgendeinen Liebeszauber handeln, was erklären würde, warum ich so leichtfertig mit ihm ins Bett gehüpft war.
    „Es könnte nicht einfach daran liegen, dass du geil warst und er sexy ist?“, fragte ich die Frau im Spiegel.
    Sie zeigte mir den Mittelfinger.
    Meine Stiefel erzeugten ein befriedigendes Poltern, als ich die hölzerne Treppe hinabstürmte. Ich konzentrierte mich auf dieses Dröhnen anstatt auf den Schmerz in meiner Brust.
    Die beste Taktik, über die Sache hinwegzukommen, bestand darin, mich in die Arbeit zu stürzen; immerhin war es ja nicht so, als ob ich nicht jede Menge zu tun gehabt hätte. Ich hatte einen toten Einheimischen – ohne Herz – und reihenweise Angehörige, die verhört werden mussten.
    Ich öffnete die Haustür und trat auf die Veranda.
    „Déjà-vu“, murmelte ich.
    Die Wölfin war wieder da.

19
    Das Tier kauerte auf der Haube meines nagelneuen Streifenwagens. Hätte ich nicht gewusst, dass es ein Bote war, hätte ich mir Sorgen um den Lack gemacht. Seine Krallen kamen mir für einen Geisterwolf ungeheuer scharf vor.
    „Und was jetzt?“, fragte ich.
    Die Wölfin legte den Kopf schräg.
    „Ich habe die Botschaft verstanden. Dass ich auf Quatie achtgeben soll. Ich werde sie später besuchen. Du musst nicht mehr wiederkommen, Großmutter.“
    Die Wölfin knurrte und sprang von der Motorhaube. Das Auto wippte auf und nieder, als wäre es von einer schweren Last befreit worden.
    „Was zur … “ Ich machte einen Schritt nach vorn. Die Wölfin drehte sich um und trottete davon. Ich folgte ihr, doch als ich die Bäume erreichte, war nichts mehr von ihr zu sehen.
    Der Nebel lichtete sich; die Sonne durchbohrte ihn mit ihren Strahlen und spiegelte sich glitzernd in den Tautropfen auf dem Gras, den Zweigen, meinem glänzenden neuen Wagen. Wenn ich es mir recht überlegte, hatte auch das Fell der Geisterwölfin ein wenig feucht ausgesehen.
    „Verdammt.“ Zu viel passierte an diesem Morgen. Die ganze Nacht war viel zu viel passiert. Ich setzte mich auf die Motorhaube und stützte den Kopf in die Hände.
    „Was geschehen ist, ist geschehen“, murmelte ich. „Falls seine Frau je wieder auftaucht, werde ich mich bei ihr entschuldigen. Soll sie mir ruhig eins auf die Nase geben.“
    Ich betastete mein frisch verheiltes Riechorgan. Es wäre nur fair.
    „Bis dahin“, fuhr ich fort, „gehst du ihm einfach aus dem Weg, und alles wird gut.“ Relativ gesehen.
    Ich stand auf und bewunderte den glatten Lack des Wagens. Nicht ein einziger Kratzer. Ich hatte nichts anderes erwartet.
    Ich spähte in die Richtung, in die die Wölfin verschwunden war. Nach Norden, genau wie beim letzten Mal. Ich hatte nicht damit gerechnet, die Wölfin wiederzusehen, nachdem ich ihre Nachricht ja erhalten hatte; aber entweder hatte ich sie falsch verstanden, oder es gab eine neue.
    Ich wünschte, ich hätte Ian danach fragen können, aber von jetzt an würde ich mich auf meine eigenen investigativen Fähigkeiten verlassen müssen.
    Zurück im Haus suchte ich das Buch über die Traditionen der Cherokee heraus, das ich extra

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