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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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„Ich muss diese Aufzeichnungen übersetzen. Mit ein bisschen Glück entdecke ich etwas, das uns weiterhilft.“
    „Zum Beispiel?“
    „Wie man eine Rabenspötterin enttarnt und unschädlich macht.“
    „Wie kommst du darauf, dass meine Urgroßmutter das gewusst haben könnte?“
    „Ich bin ihr begegnet, bevor ich hierherkam. Sie zeigte mir ihre Papiere und verriet mir, wo ich sie finden würde.“
    „Dir ist bewusst, dass sie seit sieben Jahren tot ist?“
    „Und?“
    „War sie ein Wolf, als du sie gesehen hast?“
    Er hob die Brauen. „Hätte sie einer sein sollen?“
    „Woher zum Geier soll ich das wissen?“
    „Dieser Wolf, den du am Teich gesehen hast … Glaubst du, das war deine Urgroßmutter?“
    „Sie ist kein echter Wolf. Die Erscheinung ist einfach durch mich hindurchgelaufen.“ Ich erschauderte, als ich mich an die Empfindung zurückerinnerte. „Und dann noch durch Dutzende Bäume. Ohne auch nur langsamer zu werden.“
    „Ein Botenwolf.“
    „Das wäre mein Tipp.“
    „Was wollte sie dir mitteilen?“
    „Sie war nicht in der Stimmung zu plaudern.“ Falls es überhaupt meine Urgroßmutter gewesen war. „Ich dachte, sie wollte, dass ich nach Quatie sehe, was ich getan habe. Doch dann ist sie wieder gekommen und Richtung Norden verschwunden.“
    „Kummer und Unheil“, murmelte er.
    „Sie hat mich mehrere Male besucht, und zwar jeweils kurz bevor oder kurz nachdem du aufgetaucht bist.“
    „Was habe ich denn damit zu tun?“
    „Du hast mich verführt? Meine Papiere gestohlen?“ Ich guckte ihn finster an. „Mich verführt, um meine Papiere zu stehlen?“
    Er stritt es nicht ab.
    „Hätte ich sie nicht gestohlen, wären sie verbrannt.“
    „Das ist keine Entschuldigung.“
    „Nein?“
    „Nein!“
    „Ich habe in meinem Beruf gelernt, dass der Zweck die Mittel heiligt.“
    „Du solltest für die Jägersucher arbeiten.“ Sie waren Experten, was die Der-Zweck-heiligt-die-Mittel-Philosophie betraf. „Da wir gerade beim Thema sind, warum arbeitest du nicht wirklich für sie? Sie bekommen massenhaft Geld von der Regierung. Ihr alle spürt übernatürlichen Geschöpfen nach; wozu die Streitkräfte splitten? War das nicht der Fehler, den Custer beging und dafür den Arsch versohlt bekam?“
    „Meines Wissens, ja“, bestätigte Ian gedehnt. „Aber wir tun uns aus mehreren Gründen nicht zusammen. In erster Linie, weil wir Nighthawks unsere Arbeit bereits im achtzehnten Jahrhundert aufnahmen. Die Jägersucher sind erst viel später auf der Bildfläche erschienen. Sie können sich uns anschließen, wenn sie das möchten, aber weshalb sollten wir uns ihnen anschließen?“
    Ich sann noch über eine Erwiderung nach, als Ian bereits weitersprach. „Zum Zweiten vertrauen wir, Pardon, nun mal der Regierung nicht. Sie genießt nicht gerade den besten Ruf, wenn es um die Belange der Indianer geht.“
    „Findest du nicht, dass es an der Zeit wäre, die Vergangenheit ruhen zu lassen?“
    „Nein“, entgegnete er knapp. „Drittens haben wir uns auf die heimtückischen Geister der Cherokee spezialisiert, wenngleich unsere Kenntnisse auch die der anderen Stämme umfassen und wir nicht davor zurückscheuen, jedes böse, uralte Wesen, das zufällig unseren Weg kreuzt, zu eliminieren. Du kannst dich gern bei Dr. Hanover erkundigen, aber soweit ich weiß, haben sie nicht viel Erfolg bei indianischen Geisterwesen.“
    „Sie erwähnte etwas von Hexenwölfen. Aus der Ojibwa-Legende. Wenn man bedenkt, dass sie einmal im Monat das Bedürfnis überkommt, den Vollmond anzuheulen, wundert es mich, dass sie ihnen so wenig Sympathie entgegenbringt.“
    „Nur weil sie alle Wölfe sind, macht es sie nicht zu Freunden. Das Gleiche gilt für die Nighthawks und die Jägersucher . Wir alle jagen Monster, trotzdem bedeutet das nicht, dass wir gut im Team arbeiten würden. Ich habe mit Edward gesprochen. Er war absolut damit einverstanden, dass wir auf unsere Weise weitermachen und die Jägersucher auf die ihre. Bei vielen Geistern der Cherokee benötigt man jemanden, der die Sprache beherrscht, um zu verstehen, was sie sind und wie man sie loswird.“
    „Darum hat man dich in mein hübsches Städtchen abkommandiert.“ Er nickte bestätigend. „Also hat die Rabenspötterin von einem Cherokee Besitz ergriffen?“
    „Nicht zwingend. Jeder, der den Zauber kennt, könnte die Rabenspötterin herbeirufen, und da es sich um eine uralte Legende handelt, gibt es zweifellos viele alte Menschen, die damit vertraut sind.

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