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Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Titel: Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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vorzubereiten, die sie für den Abend geplant hatte. Es war vielleicht ganz gut, für eine Weile zu verschwinden und die Verantwortung anderen zu überlassen. Nicht nur in der Familie, sondern auch im Dezernat.

    «Wir haben ziemlich gute Reifenspuren von einem großen Geländewagen. Jede Menge Fingerabdrücke – unter anderem auch Ihre, Commissario. Katzenhaare und Menschenhaare. Sonst nicht viel. Da ist jemand am Werk, der verdammt vorsichtig ist, wenn Sie mich fragen.» Capponi presste die Lippen zusammen und zog gleichzeitig die Augenbrauen hoch. Es verlieh ihm einen etwas einfältigen Gesichtsausdruck, und Guerrini fragte sich, ob manche Menschen sich der seltsamen Grimassen bewusst waren, mit denen sie andere konfrontierten.
    «Bene!», sagte er und räusperte sich, weil ihm auch nichts dazu einfiel.
    «Was könnten die denn gesucht haben?» Capponis Gesicht nahm wieder einen halbwegs normalen Ausdruck an.
    «Woher soll ich das wissen, Capponi? Ich kann mir nur vorstellen, dass die Signora Michelangeli etwas besaß, das mit Altlander zu tun hatte. Aber was das sein könnte …» Guerrini zuckte die Achseln. «Lassen denn die Reifenspuren irgendwelche Rückschlüsse zu?»
    Capponi schüttelte den Kopf.
    «Es gibt Hunderte solcher Geländewagen rund um Siena. Jeder Idiot fährt heute so einen Laster. Fragt sich nur, wie sie das Benzin bezahlen. Irgendwann wird man die Dinger ganz billig angeboten bekommen, und keiner will sie mehr haben! Dann können sie ein Museum damit füllen!» Capponi lachte laut, hörte aber sofort auf, als Guerrini nicht einstimmte. «Brauchen Sie noch etwas, Commissario?»
    «Im Augenblick nicht, danke, Capponi.»
    Und jetzt?, dachte Guerrini, vorsichtig seinen Nacken massierend, denn seine Kopfschmerzen waren trotz zwei Tabletten nicht wesentlich besser geworden. Er wusste nur, dass der Questore oder der Vicequestore ihn vermutlich in zehn Minuten anrufen würde, dass es eine Pressekonferenz geben musste, weil nach Altlander eine zweite bekannte Persönlichkeit Opfer eines Verbrechens geworden war, dass er nicht wusste, was er den Journalisten sagen sollte, und dass er wahrscheinlich noch immer Kopfschmerzen haben würde. Aber eines wusste er in diesem Augenblick ganz sicher: Sobald bekannt wurde, dass Elsa Michelangeli den Anschlag überlebt hatte, musste sie Tag und Nacht bewacht werden.
    «Wo bleiben eigentlich die Unterlagen über Altlander?», raunzte er Tommasini an, als dieser den Kopf zur Tür hereinsteckte.
    «Da gibt es nicht viel, Commissario.» Tommasini war sichtlich beleidigt. «Er war ja schließlich kein Verbrecher, der Signor Altlander. Wir sind die letzten zwanzig Jahre zurückgegangen, d’Annunzio und ich. Das wird wohl reichen!»
    «Nein, es reicht nicht. Weil bei Altlander die späten sechziger und die siebziger Jahre die interessantesten sind!»
    «Das hätten Sie mir gleich sagen können, Commissario!» Jetzt war Tommasini wirklich beleidigt.
    «Entschuldige, ich hab es selbst nicht so genau gewusst. Also macht noch ein bisschen weiter, ja? Wäre gut, wenn ich die Sachen heute Abend auf dem Schreibtisch hätte. Morgen kommt nämlich die Commissaria aus Monaco di Baviera , die uns unterstützen soll.»
    Tommasini hob interessiert den Kopf, und Guerrini dankte dem Himmel, dass sein Kollege Laura noch nie gesehen hatte. Bisher war es ihm gelungen, seine Beziehung in Siena geheim zu halten.
    «Also los!» Er nickte Tommasini aufmunternd zu und meinte damit auch sich selbst. Deshalb rief er sofort seine Putzfrau an, bestellte sie für den nächsten Morgen und reservierte für Lauras Vater ein Zimmer in der Pension seiner Cousine Natalia, die nur fünf Minuten von seiner Wohnung entfernt lag. Danach fühlte er sich erleichtert, aber erschöpft. Als das Telefon klingelte, war es tatsächlich der Vicequestore, und er schlug Guerrini vor, die Pressekonferenz und den Fall Altlander samt Michelangeli beim Mittagessen zu besprechen. Vielleicht, dachte Guerrini, werde ich diesen Tag doch lebend überstehen.

Vielleicht, dachte Laura Gottberg, werde ich diesen Tag nicht lebend überstehen. Sofia war auch am Morgen noch wortkarg gewesen, Luca hatte bei seiner Freundin Katrin übernachtet. Als Laura das Dezernat betrat, überreichte Claudia ihr einen Berg Papier und erklärte ihn zum Ergebnis ihrer Internetrecherche über Giorgio Altlander, und sie hätte nur das Wichtigste ausgedruckt und einiges schon wieder weggeworfen.
    Kriminaloberrat Becker hatte für den Nachmittag eine

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