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Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Titel: Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Pressekonferenz anberaumt, natürlich ohne Laura vorher etwas davon zu sagen. Außerdem musste sie dringend und ausführlich mit Baumann und Havel über den Fall Dobler reden. Sie sollte auch kurz bei ihrem Vater vorbeifahren, mit Ronald über Sofia reden und …
    Es reicht!, dachte sie, mixte sich einen Tütencappuccino und schloss die Tür ihres Büros hinter sich ab. Dann ließ sie sich in ihren großen ledernen Chefsessel sinken, legte die Beine auf den Schreibtisch, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie atmete tief und ruhig, versuchte nicht zu denken. Natürlich funktionierte es nicht.
    Ich sollte endlich wieder regelmäßig meditieren, dachte sie.
    «Mit den Beinen auf dem Schreibtisch meditiert sowieso keiner», murmelte sie vor sich hin und nahm die Beine wieder runter.
    Jemand klopfte an die Tür. Laura beobachtete, wie die Klinke sich bewegte, blieb ganz still sitzen.
    «Hallo, Laura, bist du da drin?» Es war Claudia.
    Laura sagte nichts.
    «Laura! Ist alles in Ordnung?»
    Ich fahre morgen weg, dachte Laura. Es ist nur noch ein Tag. Ich werde ihn irgendwie überstehen. Bisher habe ich auch alle anderen Tage meines Lebens überstanden.

    «Also, diese Theresia Unterberger ist eine Strafe Gottes! Das werde ich dir nicht so leicht verzeihen, Laura.» Kommissar Baumann war wirklich wütend. «Die rückt mir regelrecht auf die Pelle.»
    Andreas Havel, der junge Fachmann für Spurensicherung, rieb heftig seine Nase, um sein Grinsen zu verbergen.
    «Was macht sie denn?» Laura hob scheinbar interessiert den Blick von dem Stapel Papier, den Baumann auf ihren Schreibtisch gelegt – hörbar hingelegt, um präzise zu sein, hingeknallt hatte.
    «Was sie macht? Ich hatte mindestens zwanzigmal unfreiwilligen Körperkontakt mit ihr, während sie mit mir die Akten durchging. Außerdem hat sie mich zum Essen zu sich nach Hause eingeladen, weil ich so unvorsichtig war und erwähnt habe, dass ich gern saure Lunge esse und dass man so was kaum noch in Gaststätten bekommt.»
    Havel konnte sich nicht mehr beherrschen und lachte laut los.
    «Du musst ja nicht hingehen!»
    «Du musst wirklich nicht hingehen!» Laura versuchte ernst zu bleiben.
    «Ich werde auch nicht hingehen. Aber ich habe den Verdacht, dass sie anfängt, mich zu verfolgen. Gestern Abend hab ich aus meinem Schlafzimmerfenster geschaut, einfach so, auf dem Weg ins Bett, und ich war ziemlich sicher, dass sie auf der anderen Straßenseite unter einem Baum stand und zu mir heraufschaute.»
    «Wir haben Spezialisten für Stalking bei der Polizei», warf Havel mit seinem weichen tschechischen Akzent ein.
    «Leute, ich muss eine Pressekonferenz vorbereiten und bin ab morgen nur noch telefonisch anwesend. Also können wir bitte anfangen?»
    Baumann fuhr mit gespreizten Fingern durch seinen dunkelblonden Haarschopf, der wieder ein wenig zu lang geworden war, und zuckte die Achseln.
    «Sehr wohl, Chefin. In den Häuserblocks, die Dobler bis 1948 betreute, gab es achtzig Wohnungen, die meist von Familien mit Kindern belegt waren – ungefähr zu siebzig Prozent. Im Rest lebten ältere Ehepaare oder Alleinstehende. Über Dobler selbst ist ganz wenig zu finden gewesen. Es gibt nur eine Eintragung: Offensichtlich sollte ihm 1944 gekündigt werden, aber es kam dann doch nicht dazu. Dieselbe Geschichte wiederholte sich nach Kriegsende. Was da tatsächlich los war, darüber gibt es keine Vermerke.»
    «Gut, dann kannst du dich daranmachen, genau das herauszufinden, wenn ich nicht da bin. Du hast die Liste der noch lebenden Bewohner aus dieser Zeit?»
    «Hab ich.»
    «Eigentlich beneide ich dich um diese Ermittlungen», sagte Laura.
    Wieder zuckte Baumann die Achseln.
    «Du kennst ja meine Einstellung zu historischen Fällen.»
    «Irgendwie bist du überhaupt nicht flexibel», fauchte Laura, der seine Unzufriedenheit auf die Nerven ging. Abrupt wandte sie sich von ihm ab und sah Havel an.
    «Habt ihr wirklich überhaupt nichts am Tatort gefunden, was irgendwie brauchbar wäre?»
    «Tja, nichts außer dem Rest von E 605 in der Tasse. Aber er hat es sicher nicht selbst in seinen Kaffee gemischt, denn sonst hätten wir eine Tüte oder ein Gefäß finden müssen. E 605 fliegt nicht durch die Luft, auch wenn es dem Staatsanwalt lieber wäre.»
    «Du würdest also davon ausgehen, dass jemand das Gift in seine Tasse gestreut hat und ihn zwang, es zu trinken?»
    Havel wiegte den Kopf leicht hin und her.
    «Vielleicht, vielleicht aber hat der Unbekannte es in den Kaffee

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