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Wolfstränen - Roman (German Edition)

Wolfstränen - Roman (German Edition)

Titel: Wolfstränen - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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in sich zurück und brabbelten Worte, die Nell nicht verstand.
    Dies war der Moment, in dem Nell reagierte. Finger krallten sich in den Stoff ihres Kleides, Finger, die sie festhalten wollten - doch sie machte sich los.
    Sie rannte um das Feuer herum und sprang in das Pentagramm. Sollte Blackhole es mit ihnen Beiden aufnehmen. Mit zwei Menschen, die ihm ihre Kraft entgegen schleuderten. Die Geschwister Scofield. Angetreten, um ihren Vater zu rächen!
    Blackhole stöhnte und taumelte zurück. Obwohl er hinter seiner Ummantelung aus trübem Licht kaum zu sehen war, war ihm die Überraschung anzumerken. Er wurde schwächer – eine zeitlang zumindest.
    Von Bernard ging eine höllische Hitze aus. Auf Nell schlugen Fäuste ein, denen sie kaum standhalten konnte. Schläge, die von innen kamen und sie malträtierten. Es waren Blackholes Schwingungen, Wellen des Schmerzes, mit denen der Magier versuchte, ihnen alle Kraft zu nehmen. Er saugte sie regelrecht aus. Wenn nicht ein Wunder geschah, würde er sie als leere Hülle zurücklassen.
    Nells Aktion hatte Bernard wertvolle Sekunden geschenkt. Aber wie lange würden sie dieser dunklen Magie noch standhalten?
    Dann geschah alles gleichzeitig!
    Irgendwo schrie eine Frau. Schritte. Jemand stürzte. Hände griffen um Nells Beine. Ein Körper zog sich an ihr hoch. Meggy! Liebe, gute Meggy! Sie hatte sich aus ihrer Starre befreit, hatte es Nell nachgemacht und war in das Pentagramm gerannt. Sie hielten sich gegenseitig fest, taumelten, waren schwach, aber setzten Blackhole alle Kraft entgegen, die sie hatten. Nell und Meggy umarmten sich, Bernard riss sich los.
    Sein Verband platzte ab und fingerlange Maden krochen seinen Arm hinab, platschten auf den Boden und wimmelten wie ein Haufen weißer Regenwürmer.
    Bernard hob schreiend seinen Arm hoch über den Kopf, ballte seine Fäuste und schleuderte seine mentale Abwehr dem Großen Makabros entgegen. Nell torkelte und zog ihren Kopf fest zwischen die Schultern. In ihren Ohren dröhnte es. Gleichzeitig war ihr, als lösten sich ihre Beine auf.
    Vor ihren Füßen veränderten sich die Maden. Sie wuchsen. Sie wuchsen so schnell, dass es sich nur um Zauberei handeln konnte. Sie blähten sich auf wie Luftballons.
    Meggy hopste von einem Bein auf das andere. Sie strömte pures Grauen und Ekel aus.
    Die Maden verhakten sich ineinander. Übelkeit stieg in Nell hoch. Was geschah mit diesem Getier? War dies einer von Blackholes schmutzigen Tricks?
    Die Maden, nun so lang und dick wie Menschenbeine, ein Haufen, höher als drei Fuß, umgab die drei Personen, hüllte sie ein und ... schützte sie. Das Gefühl der glatten kühlen Körper war nicht unangenehm, wirkte wie eine wohltuende Decke.
    Blackhole schien verunsichert.
    DREI GEGEN EINEN! – damit hatte er nicht gerechnet. Sein Körper glühte und der Siegelring schoss Flammen.
    Die sich windenden Körper fügten sich zusammen und wurden zu einer einzigen großen Gestalt, die nun an Nells Hüfte hoch kroch. Höher und höher. Nells Verstand war kurz davor zu zerbrechen. Die seltsamen Kreaturen ummantelten sie, Meggy und Bernard, wie eine schützende Mauer. Sie hatten weder Mäuler, noch Augen, aber sie wirkten wie ein kühler Hauch im heißen Gewitter und verströmten Zuversicht und Kraft.
    Irgendwo draussen, außerhalb des Pentagramms, schrien die Kapuzenmänner. Einige flohen.
    Was geschah ausserdem?
    Wo war die Übermacht des größten Magiers der Welt?
    »Es ist zu spät, Nicolai!«, schrie eine Stimme, die Nell wie Stacheldraht über den Rücken kratzte und nun gaben ihre Beine tatsächlich nach.
    Bernard kauerte schon am Boden, nicht etwa zwischen den Riesenmaden, denn diese waren von ihnen weggekrochen und hatten sie alleine gelassen. Blackmores Magie war stärker gewesen. Nell und Meggy stützten sich aneinander und sanken ebenfalls zu Boden. Sie hatten versagt. Blackhole würde sie töten. Sie hatten das Monster gestärkt!
    Etwas abseits hatte sich ein weißes Knäuel verwoben. Es war ein grauenvoller Anblick. Der Madenklumpen teilte sich, Haut platzte weg und aus der riesenhaften Puppe schlüpften - WÖLFE.
    Die Ausgeburten der Magie streckten sich, zogen ihre Lefzen auseinander, reckten ihre muskulösen Rücken und schüttelten ihr nasses Fell wie harmlose Haushunde nach einem Bad im See.
    Das war mehr, als Nell ertragen konnte.
    Sie fing an zu jammern und versuchte, die Reste ihres Verstandes zu greifen, bevor dieser sie genauso verließ wie es die Maden getan hatten, die sich

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