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Wolfstränen - Roman (German Edition)

Wolfstränen - Roman (German Edition)

Titel: Wolfstränen - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Augen.«
    Der alte Butler rang nach Atem.
    »Eines Tages verschwand Nicolai. Er trat als ... Magier auf und Gerüchte besagten, er habe sein Leben dunklen Ritualen verschrieben. Er kaufte – oder besser ... errang Grundstücke, wie andere Menschen Muscheln oder Obst ... Eines Tages kehrte er zurück und versuchte, Adrian auf seine Seite zu ziehen. Adrian wehrte dies ab. Er versteckte seine eigenen Magieutensilien in seinem Zimmer und schwor der Magie ab.«
    Stimmen dröhnten aus der Senke zu Nell hoch, Stimmen, die nicht menschlich waren.
    »Sie haben sich verwandelt«, kreischte Meggy.
    Nun sah auch Nell es.
    Zwei schwarze Wölfe umkreisten sich und Speichel spritzte aus ihren lefzenden Mäulern. Ihre Ruten waren kampfbereit, die Ohren schmal an die Köpfe gelegt und die Augen glühten gelb und intensiv.
    Die Wölfe, die sich aus den Maden entwickelt hatten, jaulten jämmerlich.
    Drought griff nach Nells Ärmel und zerrte daran.
    »Sie … sie sind … gleichstark! Nie wird einer von ihnen siegen … es wird dauern. Lange dauern«, ächzte er.
    »Was geschah weiter?«, fragte Nell. Bevor Drought starb, wollte sie alles wissen, obwohl sie sich nur schwer darauf konzentrieren konnte.
    »Immer öfters forderte Nicolai bei seinem Bruder vorgelassen zu werden. Wenn ich versuchte, es ... ihm zu verwehren, belegte er mich mit ... Schmerzen. Regelmäßig gab es in Adrians Arbeitszimmer Auseinandersetzungen. Dann verschwand Nicolai wieder. Er versuchte die Herrschaft über Stairfield House zu erlangen. Aus Freunden waren Feinde geworden. Adrian unternahm alles, um Nicolai Einhalt zu gebieten ... er verhinderte das Schlimmste, verhinderte, dass Nicolai sich die Welt untertan machte. Oh Gott ... wie Adrian das alles hasste! Noch immer bin ich mir nicht sicher ... ob ... Nicolai nicht sogar ... für den Tod von Adrians Frau ... und den Tod seiner Eltern ... verantwortlich ist! Er ist ein Monster! Dennoch liebte ich ihn. Er war wie ein Sohn, ein missratener Sohn.«
    Obwohl Nell der Atem stockte, trieb sie das Gespräch voran. »Warum waren Sie an Nicolais Seite?«
    »Nur in der letzten Zeit! Nicolai kompromittierte ... Adrian immer öfter. Ich versuchte, Nicolai zu kontrollieren und ... unterrichtete Adrian, was geschah. Nur diesem glücklichen Umstand ist zu verdanken, dass er heute hier auftauchte. Er wusste von Ihnen, denn er vermisste Sie sehr ... ich glaube tatsächlich ... er liebt Sie, mein Kind, ja ... er liebt Sie.« Drought stöhnte. Seine Augen rollten in den Höhlen und seine hohlen Wangen flatterten.
    Im Hintergrund in der Senke kämpften die schwarzen Wölfe.
    »Warum haben Sie mich so schlecht behandelt? Warum haben Sie mich verscheucht?«
    Drought lachte krächzend. »Ich wollte ... dich ... wegekeln. Alles wäre besser gewesen, als in diese Magie hineingezogen zu werden, glauben mir. Und nun ist es doch geschehen ... verzeihe mir meine Grobheit, Nell ... ich musste glaubwürdig wirken ...!« Er verdrehte die Augen. »Deine ... Freundin ... ist eine tapfere Frau! Sie entriss mir das Messer und als ich es greifen wollte, stolperten wir. Sie hat es nicht mit Absicht getan. Und du, Nell ... du bist eine würdige Scofield!«
    Nells Herz setzte aus.
    Drought nickte quälend langsam. »Ich kannte deinen Vater ... er war ein guter Mann. Er hatte gefehlt, aber tun wir das nicht alle hin und wieder? Nicolai ließ ihm keine Chance ... oh Gott! Er war verrückt nach Morrisson House. Vielleicht hätte dein Vater eine ebenso tapfere Frau haben sollen, wie Bernard eine tapfere Schwester hat ... ohne dich, mein Kind ... wäre Bernard heute getötet worden ... oh, Nell ...« Drought schloss seine Augen, als habe er den letzten Schritt getan. Unversehens stieß er sich hoch und zog aus seiner Jacke einen Revolver.
    »Nehme ihn, Mädchen. Ist ein Hinterlader. Einfach den Abzug ziehen. Erschieße Nicolai. Erschieße ihn, sonst wird das nie enden. Ich konnte es nicht. Also tue du es!« Das sagte er klar und deutlich, er sank zurück und seine Brust stieß zitternd das Leben aus.
     
     
     
    Erschieße Nicolai!
    Nell richtete sich auf. Die Waffe wog schwer in ihrer Hand. Sie hatte in ihrem Leben noch nie geschossen, aber sie wusste, wie man es tat. Wie Drought gesagt hatte: Einfach den Abzug ziehen.
    Erschieße Nicolai, sonst endet es nie!
    Sie sind gleichstark!
    Wie im Traum ging Nell an Meggy und Bernard vorbei zur Senke, rutschte auf dem Hinteil nach unten und registrierte erstaunt, dass die nun schweigenden Wölfe sie zwar

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