Wolfstraeume Roman
unabhängig mit Führerqualitäten
d. Ihr Schoßhündchen
2. Wenn Ihr Partner mit schwierigen Situationen konfrontiert wird, wie verhält er sich dann?
a. Bittet er Sie um Rat?
b. Bittet er einen Experten um Rat?
c. Erklärt er Ihnen und dem Experten, was Sie beide falsch machen?
d. Flüchtet er sich zu Ihnen und weint sich an Ihrer Schulter aus?
3. Wenn Ihr Partner während einer Autofahrt von einem anderen Fahrer geschnitten wird, wie verhält er sich dann?
a. Flucht und schreit er?
b. Fährt er so nahe wie möglich auf den anderen Wagen auf und biegt erst in letzter Sekunde ab?
c. Packt er den kleinen Hund im Wagen des anderen Fahrers und lässt seine Wut an ihm aus?
d. Zittert er unkontrolliert und schlägt die Hände vors Gesicht?
Ich vermutete, dass sich jemand, der jeweils die Antwort D) ankreuzte, mit einem Shih-Tzu zusammengetan haben musste. Es gab noch weitere Fragen, die dazu dienen sollten
herauszufinden, ob man selbst eher ein Alpha-, ein Betaoder ein Gammaweibchen war. Ich fiel gerade noch in die Kategorie Alpha, da ich angeblich ein starkes Unabhängigkeirsbesrreben hatte (was sich darin zeigte, dass ich willig war, auch mal alleine ins Kino zu gehen und den Rat meines Partners bei der Kleidungswahl nicht brauchte). Der Autor riet allerdings allen Alphaweibchen zu üben, auch ihr »Recht, sich unterzuordnen« einzufordern.
Verwechseln Sie Unterordnung nicht mit Selbstaufgabe. Verstehen Sie Unterordnung vielmehr als eine eigenständige Wahl. Eine selbstbewusste Frau weiß, dass sie stark genug ist, sich unterzuordnen, wenn es ihren Bedürfnissen entspricht. Früher waren sich Frauen darüber im Klaren, dass ihre stärkere emotionale Intelligenz, oft auch als Intuition bezeichnet, sie stärker als die Männer macht – und zwar stark genug, um nachzugeben. In jedem Tierrudel ist das Alphamännchen stärker als das Alphaweibchen – außer während der Balzzeit und nach der Geburt der Nachkommen. In diesen Perioden ordnet sich das Männchen seinem Weibchen unter. Meist benutzt das Weibchen seine ausgeprägte Sozialkompetenz, um die Familie zusammenzuhalten.
All das war natürlich pseudowissenschaftliches Geschwätz. Das Buch hatte einen absurd atavistischen Touch, der mich jedoch irgendwie faszinierte. Ich las weiter.
Wenn Sie sich also dafür entscheiden, bei einem Mann zu bleiben, um eines Tages überlebensfähigen Nachwuchs mit ihm in die Welt zu setzen, sollten Sie verstehen,
dass es immer wieder Zeiten geben wird, in denen Sie sich unterordnen müssen. Wenn Sie in Zeiten wichtiger Rudelentscheidungen (wenn zum Beispiel ein neuer Jagdplatz gesucht werden soll) allein darauf aus sind, Ihren Willen durchzusetzen, positionieren Sie sich als Rivalin und nicht als Partnerin. Seien Sie sich Ihrer überlegenen Fähigkeiten bewusst, emotionale Kompromisse einzugehen, und denken Sie daran, dass es auch Zeiten geben wird (wie zum Beispiel nach der Geburt Ihrer Sprösslinge oder in Phasen erhöhter sexueller Aktivität), in denen Sie feststellen werden, dass sich Ihr Partner Ihnen unterordnet.
Ich kaufte das Buch und las zu Hause weiter. Hunter war gerade unterwegs, um einen Gebrauchtwagen zu suchen. Er kehrte erst am späten Nachmittag zurück und warf den Schlüssel und seine Tasche auf den Tisch.
»Und? Erfolgreich?«
»Ja.«
»Ich höre.«
»Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines drei Jahre alten Ford Explorer.« Er holte den Kaufvertrag heraus und zeigte ihn mir. Das Auto hatte einen CD-Spieler, Airbags und einen außerordentlich hohen Kilometerstand.
»Der ist aber viel gefahren worden.«
»Ja, aber er ist immer noch in einem Topzustand. Außerdem hat er ein Schiebedach.««
»Das wird nicht viel nützen, wenn das Auto die meiste Zeit in der Werkstatt steht. Hast du dir den Wagen auch genau angesehen? Und gab es bei dieser Serie nicht Probleme mit den Reifen?«
»Mann, du weißt wirklich, wie man einem den ganzen Spaß verdirbt, was? Es ist nur ein verdammtes Auto, Abra! Keine Doktorarbeit!«
Ich nahm mein Buch wieder auf. »Gut. Es ist dein Auto, du fährst es – nicht ich. Mit mir hat ja sowieso nichts mehr zu tun.«
»Ach so, darum geht es also! Du willst mich dazu bringen, dass ich mich schlecht fühle, weil ich nach Northside ziehe. Hör zu. Ich habe dir bereits gesagt, dass du mitkommen kannst, wenn du willst...«
Ich legte das Buch erneut beiseite und starrte ihn an. »Was ich nicht kann, wie du sehr genau weißt,!«
Hunter wandte mir den Rücken zu und fing an, sich mit
Weitere Kostenlose Bücher