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Wolfstraeume Roman

Wolfstraeume Roman

Titel: Wolfstraeume Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Sheckley
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Hundeliebhaber. Für uns ist es kein Problem, wenn man sie frei herumlaufen lässt.« Red zog seine Jacke aus. Darunter trug er ein Flanellhemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Man konnte seine kräftigen Oberarme sehen, seine Kojoten-Tätowierung war jedoch nur teilweise zu erkennen.

    »Nein, hier gibt es keinen Hund«, beteuerte ich und hängte auch seine Jacke auf einen Kleiderbügel. »Ich habe bisher nie die Zeit oder auch die Räumlichkeiten dafür gehabt, um mir einen anzuschaffen und mich dann auch angemessen mit ihm zu beschäftigen. Aber ich hatte mir schon überlegt, ob ich hier nicht endlich einen haben könnte.« Ich drehte mich zu Jackie um. »Sie haben Pia noch gar nicht vorbeigebracht«, sagte ich. »Hat sie aufgehört, sich zu kratzen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht. Und nachts kommt sie jetzt gar nicht mehr zur Ruhe. Ich wollte sie zuerst schon heute mitbringen. Aber sie verhält sich manchmal wirklich seltsam, wenn sie neue Orte und Leute kennenlernt. So hielt ich es dann doch für besser, sie zu Hause zu lassen.«
    »Soll ich vielleicht bald mal bei Ihnen vorbeischauen und sie dort untersuchen?«
    Jackie lächelte und entblößte dabei ein Fleckchen Lippenstift auf ihren Zähnen. »Wäre toll, wenn Sie das einrichten könnten.««
    »Meine Fähigkeiten als Tierärztin sind jedenfalls etwas weiter entwickelt als die als Köchin. Ich hoffe, ihr beide mögt Chili.«
    »Riecht gut. Sie wissen doch, dass wir Texaner Chili lieben.«
    »Tut mir leid, falls es mir nicht so ganz gelungen sein sollte. Ich bin es nämlich nicht gewöhnt, mit Fleisch zu kochen. Es gibt auch eines ohne Fleisch.«
    »Oh, für mich gerne mit Fleisch.« Jackie schenkte mir ein noch breiteres Lächeln. In ihrer ledernen Haut zeigten sich tiefe Falten. Es schien Red nicht zu kümmern, dass seine
Freundin weder perfekt noch jung war, was ihn mir noch sympathischer machte.
    »Also eine weitere Fleischesserin«, sagte ich. »Hunter wird begeistert sein. Ich geh nur schnell nach oben und sage ihm Bescheid, dass Sie da sind.«
    »Soll ich währenddessen irgendetwas machen, Doc? Zum Beispiel das Chili umrühren oder so?«
    »Nein, danke, Red. Nett von Ihnen. Ist aber alles unter Kontrolle.«
    Jackie holte ein Päckchen Zigaretten aus ihrer Handtasche. »Wow, ich kann mich nicht erinnern, wann du mich das letzte Mal gefragt hast, ob du mir in der Küche helfen kannst.«
    Red blickte bedeutungsvoll auf die Zigarette, die Jackie sich anzündete. »Vielleicht sollten wir damit lieber nach draußen gehen, Jackie.«
    Sie runzelte die Stirn. »Seit wann hast du denn so gute Manieren, Red?«
    »Kein Problem«, mischte ich mich hastig ein. »Draußen wird es schon kalt. Wenn Sie hier drinnen rauchen möchten, können Sie das gerne tun.««
    Red sah seine Begleiterin durchdringend an. »Wir möchten nicht unhöflich sein.«
    »Nein, nein, das ist schon...««
    Jackie ließ mich nicht aussprechen. Sie starrte Red finster an. »O nein! Wir würden doch nicht im Traum daran denken, unhöflich zu sein.« Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Haus und schlug donnernd die Tür hinter sich ins Schloss. Red warf mir einen entschuldigenden Blick zu und folgte ihr dann hastig. Es sah ganz so aus, als ob es ein interessanter Abend werden würde.

    Ich eilte mit den Schafseifen nach oben. Hunter hatte zuvor in der Badewanne mit den Klauenfüßen gesessen und sich ausgiebig gewaschen. Doch als ich das Badezimmer jetzt betrat, war er schon wieder verschwunden. Es lag nur ein feuchtes Handtuch auf dem Toilettensitz.
    »Hunter? Hunter, sie sind da!« Er hatte sich derart schlecht gelaunt gezeigt, weil Red und Jackie zum Abendessen kamen, dass ich ihn wieder auf dem Dachboden vermutete. Da ich aber keine Lust hatte, dort nachzusehen, ging ich wieder nach unten. Wenn er sich nicht zeigen wollte, dann war das seine Sache.
    Doch zu meiner Erleichterung entdeckte ich Hunter unten, wo er mit Jackie auf der Veranda eine Zigarette rauchte. Wahrscheinlich war er über die Hintertreppe hinuntergegangen. Er lehnte an einem Pfosten und sah in seinem kurzärmeligen T-Shirt auffallend muskulös und attraktiv aus. Als er mich bemerkte, winkte er mir lässig zu.
    »Hallo. Ich habe grade nach dir gesucht. Ist dir nicht kalt?«
    Er lachte. Erst jetzt fiel mir auf, dass auch Red sein Flanellhemd ausgezogen hatte und ebenfalls nur noch ein T-Shirt trug. Vielleicht gehörte das zu einem echten Mann, dieses Macho-Gehabe. »Weißt du was, Abs?«, meinte mein Mann

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