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Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius Nora
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van Ehrens harrte in seinem Versteck aus. Er saß inmitten von ein paar alten Hibiskussträuchern, die am Rand des Parkplatzes wucherten. Hinter ihm fiel steil ein Hang ab. Es gab dort Geröll, einige wilde Kakteen wuchsen dort ebenso wie Unkraut und Agaven.
    Der Holländer hatte sich zwischen zwei Felsen gesetzt und ließ keinen Moment den Blick von dem Parkplatz. Ein paar Mal zuckte er zusammen, wenn Gäste kamen und ihre Mietwagen bestiegen.
    Verdammt, wann war hier endlich Ruhe?
    Es juckte Claus in den Fingern – da drüben lag sein Geld.
Zum Greifen nah. Aber sein Instinkt warnte ihn. Dieser Hotelier hatte sicher die Bullen eingeschaltet. Immer wieder sah er sich um. Und entdeckte schließlich einen Beamten, der nach einer Weile zum Haus hinüberging, weil er zur Toilette musste.
    »Hab ich mir’s doch gedacht!« Claus brach der kalte Schweiß aus. Er hatte Hunger und Durst. Ein nur allzu bekanntes Zittern erfasste ihn.
    Und dann, ohne dass er es hätte verhindern können, wurde ihm schwindlig. Alles um ihn herum begann sich zu drehen. Er wollte seine Position verändern, wollte versuchen, sich etwas bequemer hinzusetzen oder gar auszustrecken. Plötzlich gaben zwei große Felsbrocken unter ihm nach. Er spürte, dass er den Halt verlor – und stürzte.
    Sein Schrei alarmierte die Beamten, die in ihren Verstecken ausharrten. Nur kurz mussten sie sich orientieren, dann hatten sie den Mann, auf den sie schon so lange warteten, entdeckt. Claus hielt sich an einer Agave fest, drohte noch tiefer zu stürzen und war erleichtert, als ihn ein junger Polizist hochzog. Dabei kam er einer riesigen, alten Kaktee gefährlich nahe – niemand nahm Rücksicht darauf, dass er beim Hochziehen an den Stacheln entlangglitt.
    Widerstandslos ließ er sich festnehmen, gestand auch sofort alles. »Ich … ich hab nur getan, was Ellen wollte«, fügte er weinerlich hinzu. »Sie ist schuld, sie hat mich angestiftet. Ich … ich brauchte doch nur Geld …«

    »Nur Geld.« Die Polizisten waren absolut nicht geneigt, dies als Bagatelle anzusehen. Sie führten ihn ab. Niemand empfand Mitleid mit Claus, der etliche Kratzwunden davongetragen hatte und dessen Hemd total zerrissen war.
     
    »Wohin fahren wir?« Träge sich räkelnd wie eine Katze, lag Ellen auf der bequemen Liege ganz dicht neben dem Steuerruder. Sie streckte ihre Hand aus und berührte zärtlich Pierres Oberschenkel.
    »Wohin du willst, Schönheit.« Der Mann beugte sich kurz vor und küsste sie.
    »Hm … was hältst du von einem längeren Trip? Irgendwohin, wo wir ganz ungestört sind.«
    »Bist du auf der Flucht?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    Wenn Pierre nicht mit einer kleinen Kurskorrektur beschäftigt gewesen wäre, hätte er das Zusammenzucken der schönen Frau bemerkt. So aber hielt er Ellens Wunsch für eine Laune der kapriziösen Schönheit. Deshalb schlug er vor: »Wie wär’s mit Rhodos?«
    »Rhodos – das klingt gut.« Und ist ziemlich weit entfernt, schoss es Ellen durch den Kopf.
    »Dann fahr ich zurück, und du holst dir ein paar Sachen.«
    »Ach was!« Sie lachte auf. »Das muss doch nicht sein. Ich kauf mir in Griechenland alles, was ich brauche.«

    Pierre sah sie stirnrunzelnd an. »Ich brauche Papiere. Und du auch. Schon vergessen?«
    »Du bist langweilig.« Ellen schmollte gekonnt. »Wir können doch auch so losfahren. Ich hab meine Kreditkarten dabei. Auch den Pass …«
    »Gut und schön, aber ich hab das Meiste in meinem Hotelzimmer. Auf dem Boot gibt’s keinen Safe, und da hab ich schon einige unliebsame Überraschungen erlebt.«
    »Seit wann bist du so ein Spießer?« Ellen sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »So kenn ich dich gar nicht.«
    »Reine Vorsicht. Ich weiß, was ich tue.« Pierre strich ihr kurz über das silberblonde Haar. Sie war bildschön, die junge Ellen, aber ganz offensichtlich immer noch nicht ganz erwachsen geworden. Kein Wunder, wenn man immer nur vom Geld des Vaters lebte! Pierre hingegen hatte sich alles, was er besaß, selbst erarbeitet. Seinem Vater hatte ein kleines Bauunternehmen gehört, Pierre hatte daraus einen europaweit agierenden Konzern gemacht. Jetzt plante er sogar mit einem befreundeten Architekten Projekte in den Golfstaaten. Ein riskantes, aber auch erfolgversprechendes Unternehmen.
    Einer der jungen Scheichs besaß hier auf Mallorca eine Luxusvilla. Dort sollten die Details für das Milliardenprojekt festgelegt werden. Pierre plante, den verwöhnten Wüstensohn hinterher auf seine

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